Vor 50 Jahren
SOJUS-9-KOSMONAUTEN WOHLAUF
Moskau – Wie die sowjetische Nachrichtenagentur TASS mitteilt, verläuft der nunmehr länger als eine Woche dauernde Raumflug der beiden Sojus-9-Kosmonauten, Oberst Adrian Nikolajew und Flugingenieur Vitaly Sewastjanow, mit dem gleichzeitig ein neuer Dauerflugrekord aufgestellt worden sei, nach wie vor planmäßig. Die von den beiden Raumfahrern ausgeführten wissenschaftlichen Untersuchungen seien bisher zur völligen Zufriedenheit der Bodenstation ausgefallen. Wie lange der Flug noch anhalten wird, wurde nicht bekanntgegeben.
Den offiziellen „Weltrekord” im Dauerflug halten nach wie vor die beiden amerikanischen Astronauten James Lovell und Frank Borman, die sich mit ihrer Gemini-7-Raumkapsel rund zwei Wochen im Raume aufgehalten hatten.
Da es den Sowjets hauptsächlich um Aufschlüsse über den Einfluss der Schwerelosigkeit auf im Raume befindliche Raumfahrer geht, besteht die Möglichkeit, dass der Flug van Sojus 9 länger als zwei Wochen dauern könnte.
ENTFÜHRTER US-BOTSCHAFTER ZURÜCKGEKEHRT
Amman – Der 42-jährige US-Botschafter in Amman, Morris Draper, den Mitglieder einer unbekannten arabischen Terroristengruppe am vergangenen Sonntagabend entführt hatten, ist am Montag unversehrt zurückgekehrt, nachdem er sich eine Nacht lang in der Gewalt seiner Entführer befunden hatte. Politische Beobachter sind der Meinung, dass eine Unterhandlung der jordanischen Regierung mit Vertretern der Terroristengruppe der Befreiung des Amerikaners vorausgegangen sei. Wie ein Sprecher der Gruppe am Sonntagabend kurz nach der Entführung zu verstehen gegeben hatte, sei Draper als Geisel für die Freilassung inhaftierter Terroristenmitglieder, die über das Wochenende bei Zusammenstössen mit jordanischen Regierungetruppen verhaftet worden waren, entführt worden. Über das zwischen der Regierung und den Guerillas erzielte Übereinkommen liegen zurzeit keine näheren Einzelheiten vor.
1 400 ELEFANTEN MÜSSEN STERBEN
Pretoria – Hunderte von Elefanten und Büffeln müssen sterben, wenn es im Krüger-Nationalpark nicht innerhalb der nächsten drei Wochen ausreichend regnet. Das ist die Prognose von Rocco Knobel, Direktor des National Parks Board. In normalen Jahren fallen von Januar bis April etwa 20 Zoll Regen. Dieses Jahr waren es ganze drei Zoll. Sonst hat beispielsweise der Letabafluß bis September Wasser. Dieses Jahr besteht er schon Ende Mai nur noch aus einer Kette von Wasserlöchern, die bis Juli völlig austrocknen.
Die 150 von Windturbinen betriebenen Wasserbrunnen reichen nicht mehr aus, das Defizit zu decken. Elefanten und Büffel sind die Großverbraucher der Wasserstellen. Eine Horde von siebzig Elefanten säuft eine Wasserstelle schlechterdings leer. Das gleiche schaffen die Büffelherden, die bis zu 400 Köpfe stark sind. Dabei gibt es nach der neuesten Zählung nicht weniger als 8 000 Elefanten im Kruger Park; im Jahre 1946 waren es erst 450 in dem 7 340 Quadratmeilen großen Wildschutzgebiet.
TSCHECHISCHES FLUGZEUG ENTFÜHRT
Nürnberg – Acht Tschechen, darunter ein zweijähriges Mädchen, entführten am Montag eine tschechoslowakische Passagiermaschine mit vorgehaltener Pistole. Sie zwangen den Piloten zur Landung in Nürnberg, wo sie um politisches Asyl baten. Es sind vier Männer und vier Frauen, die sich zusammen mit 16 weiteren Passagieren und drei Besatzungsmitgliedern an Bord einer Ilijuschin-Maschine befanden. Nach Angaben der Nürnberger Polizei sind die Tschechen aus politischen Gründen nach Westdeutschland geflohen. Nach einem vierstündigen Aufenthalt ist die Maschine wieder in die Tschechoslowakei zurückgekehrt.
KURZ BERICHTET
Moskau – Nikita Chruschtschow, der am Montag in ein Moskauer Krankenhaus aufgenommen wurde, leidet an einer Herzattacke, wie erst nach seiner Einlieferung in das Hospital festgestellt wurde. Die Ärzte gaben keine weitere Auskunft. Chruschtschow hat jedoch das Sprachvermögen nicht verloren. Seine Familienangehörigen durften ihn besuchen.
MACHTPROBE IN ARGENTINIEN
Buenos Aires – Präsident General Juan Carlos Ongania ist von einer Militärjunta aufgefordert worden, seinen Rücktritt zu erklären. Die Junta werde sofort die politischen Regierungsgeschäfte übernehmen. Die Erklärung war unterzeichnet von Generalleutnant Alejandro Lanusse, Oberkommandierender der Armee, von Admiral Pedro J. Ngavi für die Marine und von Brigadier Juan Carlos Rey für die Luftwaffe. Die Erklärung der Junta erfolgte eine halbe Stunde nach der Entlassung Lanusses durch Ongania. Zur Stunde liegen keine weiteren Informationen über den Militärputsch vor. Der Präsident befindet sich noch im Regierungsgebäude, auf dessen Dach ein Hubschrauber landete. Innerhalb des Regierungsblocks stehen 1 200 gut bewaffnete Soldaten. Außerhalb stehen die Truppen der Junta. Die Junta erklärte in ihrem Manifest, Ongania habe einen „politischen Plan” der drei Oberkommandierenden abgelehnt. Ongania bezeichnete das Manifest als Versuch, die Autorität des Präsidenten zu untergraben. Er habe im Lande wieder Ruhe und Ordnung hergestellt und die Periode der Staatsstreiche als beendet erklärt. Ongania hatte die Macht von der Armee übernommen, als der legal gewählte Präsident Arturo Illia im Juni 1966 gestürzt wurde. Ongania hob den Kongress auf; verbot die Parteien und regierte mit Dekreten trotz wachsender Proteste der Studenten und Arbeiter.
PREMIER VORSTER BESUCHT GENERAL FRANCO
Madrid – Südafrikas Ministerpräsident B. J. Vorster ist am Montagabend zu einem zweitägigen Besuch in Madrid eingetroffen. Während seines Aufenthaltes in Spanien wird Vorster auch mit General Franco zusammentreffen. Nach Angaben südafrikanischer Botschaftsbeamter wird Ministerpräsident Vorster am Mittwochvormittag von General Franco empfangen. Sein erster dienstlicher Termin an diesem Dienstag ist ein Höflichkeitsbesuch bei Prinz Juan Carlos, General Francos offiziell designiertem Nachfolger als Staatsoberhaupt.
Der spanische Vizepräsident Admiral Luis Narerro Blanco und der spanische Außenminister Gregorio Lopez Bravo werden zu den Gästen zählen bei einem Diner, das der südafrikanische Botschafter Johan Maree zu Ehren des südafrikanischen Regierungschefs an diesem Dienstagabend geben wird. Südafrikas Außenminister Dr. Hilgard Muller, der den Ministerpräsidenten auf seiner Europareise begleitet, führt heute mit seinem spanischen Kollegen Gespräche. Der erste Tag in Spanien begann für den Premier mit einem Golfspiel.
Moskau – Wie die sowjetische Nachrichtenagentur TASS mitteilt, verläuft der nunmehr länger als eine Woche dauernde Raumflug der beiden Sojus-9-Kosmonauten, Oberst Adrian Nikolajew und Flugingenieur Vitaly Sewastjanow, mit dem gleichzeitig ein neuer Dauerflugrekord aufgestellt worden sei, nach wie vor planmäßig. Die von den beiden Raumfahrern ausgeführten wissenschaftlichen Untersuchungen seien bisher zur völligen Zufriedenheit der Bodenstation ausgefallen. Wie lange der Flug noch anhalten wird, wurde nicht bekanntgegeben.
Den offiziellen „Weltrekord” im Dauerflug halten nach wie vor die beiden amerikanischen Astronauten James Lovell und Frank Borman, die sich mit ihrer Gemini-7-Raumkapsel rund zwei Wochen im Raume aufgehalten hatten.
Da es den Sowjets hauptsächlich um Aufschlüsse über den Einfluss der Schwerelosigkeit auf im Raume befindliche Raumfahrer geht, besteht die Möglichkeit, dass der Flug van Sojus 9 länger als zwei Wochen dauern könnte.
ENTFÜHRTER US-BOTSCHAFTER ZURÜCKGEKEHRT
Amman – Der 42-jährige US-Botschafter in Amman, Morris Draper, den Mitglieder einer unbekannten arabischen Terroristengruppe am vergangenen Sonntagabend entführt hatten, ist am Montag unversehrt zurückgekehrt, nachdem er sich eine Nacht lang in der Gewalt seiner Entführer befunden hatte. Politische Beobachter sind der Meinung, dass eine Unterhandlung der jordanischen Regierung mit Vertretern der Terroristengruppe der Befreiung des Amerikaners vorausgegangen sei. Wie ein Sprecher der Gruppe am Sonntagabend kurz nach der Entführung zu verstehen gegeben hatte, sei Draper als Geisel für die Freilassung inhaftierter Terroristenmitglieder, die über das Wochenende bei Zusammenstössen mit jordanischen Regierungetruppen verhaftet worden waren, entführt worden. Über das zwischen der Regierung und den Guerillas erzielte Übereinkommen liegen zurzeit keine näheren Einzelheiten vor.
1 400 ELEFANTEN MÜSSEN STERBEN
Pretoria – Hunderte von Elefanten und Büffeln müssen sterben, wenn es im Krüger-Nationalpark nicht innerhalb der nächsten drei Wochen ausreichend regnet. Das ist die Prognose von Rocco Knobel, Direktor des National Parks Board. In normalen Jahren fallen von Januar bis April etwa 20 Zoll Regen. Dieses Jahr waren es ganze drei Zoll. Sonst hat beispielsweise der Letabafluß bis September Wasser. Dieses Jahr besteht er schon Ende Mai nur noch aus einer Kette von Wasserlöchern, die bis Juli völlig austrocknen.
Die 150 von Windturbinen betriebenen Wasserbrunnen reichen nicht mehr aus, das Defizit zu decken. Elefanten und Büffel sind die Großverbraucher der Wasserstellen. Eine Horde von siebzig Elefanten säuft eine Wasserstelle schlechterdings leer. Das gleiche schaffen die Büffelherden, die bis zu 400 Köpfe stark sind. Dabei gibt es nach der neuesten Zählung nicht weniger als 8 000 Elefanten im Kruger Park; im Jahre 1946 waren es erst 450 in dem 7 340 Quadratmeilen großen Wildschutzgebiet.
TSCHECHISCHES FLUGZEUG ENTFÜHRT
Nürnberg – Acht Tschechen, darunter ein zweijähriges Mädchen, entführten am Montag eine tschechoslowakische Passagiermaschine mit vorgehaltener Pistole. Sie zwangen den Piloten zur Landung in Nürnberg, wo sie um politisches Asyl baten. Es sind vier Männer und vier Frauen, die sich zusammen mit 16 weiteren Passagieren und drei Besatzungsmitgliedern an Bord einer Ilijuschin-Maschine befanden. Nach Angaben der Nürnberger Polizei sind die Tschechen aus politischen Gründen nach Westdeutschland geflohen. Nach einem vierstündigen Aufenthalt ist die Maschine wieder in die Tschechoslowakei zurückgekehrt.
KURZ BERICHTET
Moskau – Nikita Chruschtschow, der am Montag in ein Moskauer Krankenhaus aufgenommen wurde, leidet an einer Herzattacke, wie erst nach seiner Einlieferung in das Hospital festgestellt wurde. Die Ärzte gaben keine weitere Auskunft. Chruschtschow hat jedoch das Sprachvermögen nicht verloren. Seine Familienangehörigen durften ihn besuchen.
MACHTPROBE IN ARGENTINIEN
Buenos Aires – Präsident General Juan Carlos Ongania ist von einer Militärjunta aufgefordert worden, seinen Rücktritt zu erklären. Die Junta werde sofort die politischen Regierungsgeschäfte übernehmen. Die Erklärung war unterzeichnet von Generalleutnant Alejandro Lanusse, Oberkommandierender der Armee, von Admiral Pedro J. Ngavi für die Marine und von Brigadier Juan Carlos Rey für die Luftwaffe. Die Erklärung der Junta erfolgte eine halbe Stunde nach der Entlassung Lanusses durch Ongania. Zur Stunde liegen keine weiteren Informationen über den Militärputsch vor. Der Präsident befindet sich noch im Regierungsgebäude, auf dessen Dach ein Hubschrauber landete. Innerhalb des Regierungsblocks stehen 1 200 gut bewaffnete Soldaten. Außerhalb stehen die Truppen der Junta. Die Junta erklärte in ihrem Manifest, Ongania habe einen „politischen Plan” der drei Oberkommandierenden abgelehnt. Ongania bezeichnete das Manifest als Versuch, die Autorität des Präsidenten zu untergraben. Er habe im Lande wieder Ruhe und Ordnung hergestellt und die Periode der Staatsstreiche als beendet erklärt. Ongania hatte die Macht von der Armee übernommen, als der legal gewählte Präsident Arturo Illia im Juni 1966 gestürzt wurde. Ongania hob den Kongress auf; verbot die Parteien und regierte mit Dekreten trotz wachsender Proteste der Studenten und Arbeiter.
PREMIER VORSTER BESUCHT GENERAL FRANCO
Madrid – Südafrikas Ministerpräsident B. J. Vorster ist am Montagabend zu einem zweitägigen Besuch in Madrid eingetroffen. Während seines Aufenthaltes in Spanien wird Vorster auch mit General Franco zusammentreffen. Nach Angaben südafrikanischer Botschaftsbeamter wird Ministerpräsident Vorster am Mittwochvormittag von General Franco empfangen. Sein erster dienstlicher Termin an diesem Dienstag ist ein Höflichkeitsbesuch bei Prinz Juan Carlos, General Francos offiziell designiertem Nachfolger als Staatsoberhaupt.
Der spanische Vizepräsident Admiral Luis Narerro Blanco und der spanische Außenminister Gregorio Lopez Bravo werden zu den Gästen zählen bei einem Diner, das der südafrikanische Botschafter Johan Maree zu Ehren des südafrikanischen Regierungschefs an diesem Dienstagabend geben wird. Südafrikas Außenminister Dr. Hilgard Muller, der den Ministerpräsidenten auf seiner Europareise begleitet, führt heute mit seinem spanischen Kollegen Gespräche. Der erste Tag in Spanien begann für den Premier mit einem Golfspiel.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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