Vor 50 Jahren
11. März 1969
DIE NEUE VERFASSUNG RHODESIENS
Kapstadt - Die neuen rhodesischen Verfassungsvorschläge werden gegenwärtig in einem Weißbuch zusammengefasst, heißt es in einer Erklärung der rhodesischen diplomatischen Mission in Kapstadt. Gleichzeitig gibt die diplomatische Vertretung einige Einzelheiten über die neue Verfassung bekannt. Danach soll die Verfassung garantieren, dass die Regierung Rhodesiens in der Hand verantwortungsbewusster Rhodesier bleibt, und zwar sowohl Weißer als auch Afrikaner. Die Zahl der Afrikaner im Parlament wird erhöht, und die Verfassung wird garantieren, dass keine Rasse die andere politisch beherrschen kann. Die neuen Verfassungsvorschläge sind im letzten Oktober auf dem Parteikongress der Rhodesischen Front angenommen worden. Diese Vorschläge wurden seither auf Grund reiflicher Überlegungen modifiziert, und statt der früheren vorgesehenen zwei Phasen wird die Reform des Parlaments auf einmal vollzogen Das Weißbuch wird rechtzeitig vor dem Verfassungs-Referendum, das wahrscheinlich im Mai stattfindet, veröffentlicht werden.
LANDESCHWIERIGKEITEN FÜR APOLLO 9
Houston - Die Apollo-9-Astronauten brachten am Dienstag ihren neunten Tag im Raum zu, während die Bodenstationen besorgt stürmisches Wetter im Atlantik
melden. Schiffe, stationiert in den Hauptbergungsgebieten südwestlich der Bermuda-Inseln sowie einsatzbereite Schiffe nordwestlich von Afrika berichten von hoher Dünung und Stürmen mit Geschwindigkeiten bis zu 60 Knoten. Apollo-Flugdirektor Eugene Kranz meinte am Montag, dass es noch zu früh sei, die vorzeitige Landung in Erwägung zu ziehen. Er fügte hinzu: „Am Mittwoch werden wir die Wetterfront genauer in Augenschein nehmen.“ Doch stehen mehrere Möglichkeiten offen; z. B. können die Bergungsplätze verschoben oder die Umlaufbahn der Kapsel um die Erde geändert werden. Alle Informationen über eine mögliche Notlandung und die damit verbundenen Manöver werden fortwährend an die Astronauten weitergeleitet. Heute beabsichtigen die Astronauten einige Aufnahmen von der Erde zu machen, u. a. von Nordchile, Japan; Westpakistan, dem Himalaya, südlichen Teilen Nordamerikas und Afrikas.
STREIK IN FRANKREICH
Paris - In der Nacht vom Montag auf Dienstag gingen in Paris die Lichter aus, als Auftakt zum heutigen Streik, über dessen Umfang noch kein genaues Bild zu erhalten ist. Die Elektrizitätsarbeiter unterbrachen den Strom, und die Gasarbeiter kürzten die Zufuhr an Gas. Die Beamten haben sich dem allgemeinen Streik angeschlossen. Abfälle werden heute nicht eingesammelt und es werden keine Toten begraben. Die Spannung stieg, als bekannt wurde, dass sich Studenten dem Protestmarsch der Arbeiter durch Paris anschließen werden. Man befürchtet eine Wiederholung der Unruhen im letzten Jahr. Präsident de Gaulle wird heute Abend im Rundfunk und Fernsehen sprechen.
IAN SMITH BEI PREMIER VORSTER
Kapstadt - Der rhodesische Ministerpräsident Ian Smith, der sich zur Zeit im Urlaub in der Republik befindet,. stattete dem südafrikanischen Premier B. J. Vorster am Montag in Kapstadt einen Höflichkeitsbesuch ab. Das Treffen der beiden Regierungschefs fand in der Kanzlei Vorsters gegenüber dem Parlamentsgebäude statt. Smith wurde zu der Unterredung von dem diplomatischen Vertreter Rhodesiens in der Republik, John Gaunt, begleitet.
Nachdem Pressefotografen Aufnahmen von den beiden Premiers gemacht hatten, fand das Gespräch unter vier Augen statt. Die Unterredung dauerte eine -Stunde und 35 Minuten. Anschließend sagte Smith vor der Presse, sein Gedankenaustausch mit Vorster war sehr fruchtbar, aber vertraulich. Über eine Fortsetzung des Gesprächs mit Vorster wollte der rhodesische Premier nichts Näheres sagen.
Smith, seine Frau und sein Privatsekretär werden etwa einen Monat in Südafrika verbringen. Der rhodesische Gast wird entlang der südafrikanischen Küste eine Seereise nach Natal unternehmen, wo er den größten Teil seines Urlaubs zu verbringen gedenkt.
ISRAELS PREMIER HEISST GOLDA MEIR
Tel Aviv - Die 70jährige Golda Meir wurde am Freitag von der israelischen Vereinigten Arbeiterpartei (Mapai) als Nachfolgerin des verstorbenen Premiers Levi Eshkol vorgeschlagen. Die frühere Außenministerin Israels hat die Nominierung angenommen. Es ist das erste Mal in der Geschichte dieses jungen Staates, dass eine Frau die Geschicke Landes lenken wird. Mit 287 zu null Stimmen bei 45 Stimmenthaltungen hat das Zentralkomitee der Mapai sich für Golda Meir entschieden.
In der neueren Geschichte Israels hat Golda Meir Karriere gemacht. Sie war vorerst eine hochgestellte Funktionärin der Gewerkschaftsbewegung. Dann wurde sie in ein hohes diplomatisches Amt ihres Landes berufen, ehe sie Arbeits- und später Außenminister Israels wurde. In Israel spricht man von „unserer Golda“, einer großgewachsenen Frau mit einer eindrucksvollen Persönlichkeit. Golda Meir wurde am 3. Mai 1898 In Kiew in Russland geboren. Mit ihren Eltern emigrierte sie in. die USA und engagierte sich dort in der zionistischen Arbeiterbewegung.
Dort heiratete sie den ebenso überzeugten Zionisten Morris Myerson, mit dem sie im Jahr 1921 nach Haifa umsiedelt. 1951 starb ihr Mann. Im Jahre 1956 änderte sie ihren Namen. Zehn Jahre lang war sie dann als Golda Meir Außenministerin Israels, bis sie dieses Amt 1966 aus Gesundheitsgründen aufgab.
DIE NEUE VERFASSUNG RHODESIENS
Kapstadt - Die neuen rhodesischen Verfassungsvorschläge werden gegenwärtig in einem Weißbuch zusammengefasst, heißt es in einer Erklärung der rhodesischen diplomatischen Mission in Kapstadt. Gleichzeitig gibt die diplomatische Vertretung einige Einzelheiten über die neue Verfassung bekannt. Danach soll die Verfassung garantieren, dass die Regierung Rhodesiens in der Hand verantwortungsbewusster Rhodesier bleibt, und zwar sowohl Weißer als auch Afrikaner. Die Zahl der Afrikaner im Parlament wird erhöht, und die Verfassung wird garantieren, dass keine Rasse die andere politisch beherrschen kann. Die neuen Verfassungsvorschläge sind im letzten Oktober auf dem Parteikongress der Rhodesischen Front angenommen worden. Diese Vorschläge wurden seither auf Grund reiflicher Überlegungen modifiziert, und statt der früheren vorgesehenen zwei Phasen wird die Reform des Parlaments auf einmal vollzogen Das Weißbuch wird rechtzeitig vor dem Verfassungs-Referendum, das wahrscheinlich im Mai stattfindet, veröffentlicht werden.
LANDESCHWIERIGKEITEN FÜR APOLLO 9
Houston - Die Apollo-9-Astronauten brachten am Dienstag ihren neunten Tag im Raum zu, während die Bodenstationen besorgt stürmisches Wetter im Atlantik
melden. Schiffe, stationiert in den Hauptbergungsgebieten südwestlich der Bermuda-Inseln sowie einsatzbereite Schiffe nordwestlich von Afrika berichten von hoher Dünung und Stürmen mit Geschwindigkeiten bis zu 60 Knoten. Apollo-Flugdirektor Eugene Kranz meinte am Montag, dass es noch zu früh sei, die vorzeitige Landung in Erwägung zu ziehen. Er fügte hinzu: „Am Mittwoch werden wir die Wetterfront genauer in Augenschein nehmen.“ Doch stehen mehrere Möglichkeiten offen; z. B. können die Bergungsplätze verschoben oder die Umlaufbahn der Kapsel um die Erde geändert werden. Alle Informationen über eine mögliche Notlandung und die damit verbundenen Manöver werden fortwährend an die Astronauten weitergeleitet. Heute beabsichtigen die Astronauten einige Aufnahmen von der Erde zu machen, u. a. von Nordchile, Japan; Westpakistan, dem Himalaya, südlichen Teilen Nordamerikas und Afrikas.
STREIK IN FRANKREICH
Paris - In der Nacht vom Montag auf Dienstag gingen in Paris die Lichter aus, als Auftakt zum heutigen Streik, über dessen Umfang noch kein genaues Bild zu erhalten ist. Die Elektrizitätsarbeiter unterbrachen den Strom, und die Gasarbeiter kürzten die Zufuhr an Gas. Die Beamten haben sich dem allgemeinen Streik angeschlossen. Abfälle werden heute nicht eingesammelt und es werden keine Toten begraben. Die Spannung stieg, als bekannt wurde, dass sich Studenten dem Protestmarsch der Arbeiter durch Paris anschließen werden. Man befürchtet eine Wiederholung der Unruhen im letzten Jahr. Präsident de Gaulle wird heute Abend im Rundfunk und Fernsehen sprechen.
IAN SMITH BEI PREMIER VORSTER
Kapstadt - Der rhodesische Ministerpräsident Ian Smith, der sich zur Zeit im Urlaub in der Republik befindet,. stattete dem südafrikanischen Premier B. J. Vorster am Montag in Kapstadt einen Höflichkeitsbesuch ab. Das Treffen der beiden Regierungschefs fand in der Kanzlei Vorsters gegenüber dem Parlamentsgebäude statt. Smith wurde zu der Unterredung von dem diplomatischen Vertreter Rhodesiens in der Republik, John Gaunt, begleitet.
Nachdem Pressefotografen Aufnahmen von den beiden Premiers gemacht hatten, fand das Gespräch unter vier Augen statt. Die Unterredung dauerte eine -Stunde und 35 Minuten. Anschließend sagte Smith vor der Presse, sein Gedankenaustausch mit Vorster war sehr fruchtbar, aber vertraulich. Über eine Fortsetzung des Gesprächs mit Vorster wollte der rhodesische Premier nichts Näheres sagen.
Smith, seine Frau und sein Privatsekretär werden etwa einen Monat in Südafrika verbringen. Der rhodesische Gast wird entlang der südafrikanischen Küste eine Seereise nach Natal unternehmen, wo er den größten Teil seines Urlaubs zu verbringen gedenkt.
ISRAELS PREMIER HEISST GOLDA MEIR
Tel Aviv - Die 70jährige Golda Meir wurde am Freitag von der israelischen Vereinigten Arbeiterpartei (Mapai) als Nachfolgerin des verstorbenen Premiers Levi Eshkol vorgeschlagen. Die frühere Außenministerin Israels hat die Nominierung angenommen. Es ist das erste Mal in der Geschichte dieses jungen Staates, dass eine Frau die Geschicke Landes lenken wird. Mit 287 zu null Stimmen bei 45 Stimmenthaltungen hat das Zentralkomitee der Mapai sich für Golda Meir entschieden.
In der neueren Geschichte Israels hat Golda Meir Karriere gemacht. Sie war vorerst eine hochgestellte Funktionärin der Gewerkschaftsbewegung. Dann wurde sie in ein hohes diplomatisches Amt ihres Landes berufen, ehe sie Arbeits- und später Außenminister Israels wurde. In Israel spricht man von „unserer Golda“, einer großgewachsenen Frau mit einer eindrucksvollen Persönlichkeit. Golda Meir wurde am 3. Mai 1898 In Kiew in Russland geboren. Mit ihren Eltern emigrierte sie in. die USA und engagierte sich dort in der zionistischen Arbeiterbewegung.
Dort heiratete sie den ebenso überzeugten Zionisten Morris Myerson, mit dem sie im Jahr 1921 nach Haifa umsiedelt. 1951 starb ihr Mann. Im Jahre 1956 änderte sie ihren Namen. Zehn Jahre lang war sie dann als Golda Meir Außenministerin Israels, bis sie dieses Amt 1966 aus Gesundheitsgründen aufgab.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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