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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1970-10-20
Claudia Reiter
PRÄSIDENT KAUNDA STARK VERÄRGERT

New York - Kaum hat sich Sambias Präsident Kenneth Kaunda und Chef der antisüdafrikanischen Afrika-Delegation von der Verschnupfung über Ministerpräsident Heath in London erholt, da kam ihm neuer Ärger ins Haus. Präsident Nixon musste den für den Kaunda-Besuch vereinbarten Termin kurzfristig absagen, weil er eine zweitägige Reise antreten musste. Eine Vorverlegung der Zusammenkunft mit Präsident Nixon akzeptierte Kaunda nicht, weil er dann seine Rede vor den Vereinten Nationen hatte verschieben müssen. Kaunda und andere Afrikaner betrachten die Haltung Washingtons als gegen sie gerichteten Affront. In Washington wird dies aufs schärfste dementiert. Wie in London soll der sehr empfindliche Kaunda auch in New York nach Kenntnisnahme der Nachricht aus dem Weißen Haus sehr temperamentvoll reagiert haben.

LIBYEN OHNE ITALIENER

Tripolis — Mit Ausnahme von 27 Personen, die aus verschiedenen Gründen zurückgehalten wurden, sind seit dem Ausweisungsbefehl letzten Juli 12 770 italienische Staatsangehörige nach Italien zurückgekehrt. Schon vorher waren einige tausend Italiener abgereist. Viele mussten ihren persönlichen Besitz zurücklassen. Auf den Banken sind umgerechnet 17,5 Millionen Rand blockiert, und viele Landgüter und Hauser sind konfisziert. Der Vorsitzende des Revolutionsrates, Muammer Mohammed Kadafi, erklärte auf einer Massenversammlung, die Italiener hätten seit der faschistischen Herrschaft die Wirtschaft Libyens kontrolliert. Jetzt sei Libyen frei von Italienern und es könne ein neues Kapitel der libysch-italienischen Beziehungen beginnen. Italiener seien in Libyen willkommen, aber nur auf Grund von Arbeitsverträgen und nicht als ständige Bewohner. Wenn Libyen so weit fortgeschritten sei, dass es keine fremden Arbeitskräfte mehr benötigen werde, dann würden auch die Arbeitsverträge hinfällig.

JONATHANS DIPLOMATISCHE INITIATIVE

New York — Der Ministerpräsident Lesothos, Leabua Jonathan, bot im Rahmen einer Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Hilfe seines Landes an, durch eine diplomatische Initiative einen Krieg im südlichen Afrika zu vermeiden. Lesotho, so führte Jonathan aus, sei eine kleine Nation, die von Südafrika eingeschlossen sei. Lesotho könne nicht gestatten, dass es „zum Sprungbrett einer gewaltsamen Aktion gegen unsere Nachbarn“ missbraucht wird. Jonathan appellierte an die Großmächte, einer diplomatischen Initiative ihre aktive Unterstützung zu leihen.

VERLÄNGERUNG DER WAFFENRUHE?

Kairo/Tel Aviv — Der neue ägyptische Präsident Anwar Sadat erklärte am Montag, Ägypten würde einer einmaligen Verlängerung der Waffenruhe um 90 Tage zustimmen, vorausgesetzt, dass der UNO-Vermittler Dr. Gunnar Jarring, seine Friedensmission wieder aufnehme. Gleichzeitig warnte der Präsident die Armeeführer, dass sie zum Kampf bereit sein müssten, wenn der Waffenstillstand am 5. November abgelaufen sei. Sadat sagte hohen Armeeoffizieren, der Feind sei heimtückisch und die Armee müsse daher in höchster Bereitschaft stehen. Eine zweite Verlängerung des Waffenstillstandes komme nicht in Frage. Jarrings Mission müsse daher wirkliche Erfolge aufweisen.

KAPUUOS WAHL BESTÄTIGT

Windhoek — Die Wahl Clemens Kapuuos zum Chef der Hereros und Nachfolger Hosea Kutakos wurde in einem Schreiben an den Haupt-Bantukommissar in Windhoek von fünf Häuptlingen und zwölf Ratsmännern bestätigt. In dem Schreiben heißt es, dass Kapuuo am 25. April 1960 zum Nachfolger Hosea Kutakos nach dessen Tod gewählt worden sei. Diese Wahl wurde unmittelbar nach dem Begräbnis Hosea Kutakos am 26. Juli 1970 durch die Häuptlinge des Hererovolkes „und das Hererovolk einschließlich der Ovahimbas und Hereros aus Botswana — insgesamt 12 000 Menschen — in Okahandja bestätigt“. Das Schreiben trägt unter anderem die Unterschriften der Häuptlinge von Otjinene, Aminuis, Ovitoto, Otjituuo und Epukiro. Die Regierung wird in dem Brief an den Haupt-Bantukommissar gebeten, von der Anstellung Clemens Kapuuos Kenntnis zu nehmen.

ITS-MILITÄRTRANSPORTER AUSGEBRANNT

Marietta - Ein amerikanischer Militär- und Truppentransporter vom Typ Lockheed C5A Galaxy — zurzeit das größte Flugzeug der Welt — ist am vergangenen Wochenende kurz vor dem Aufstieg aus Marietta, Georgia, durch eine Serie von Explosionen zerstört worden. Ein anschließend folgender Feuerausbruch verwandelte das Riesenflugzeug in ein unkenntliches Wrack. Während des Unfalls kam eins der 15 Besatzungsmitglieder ums Leben.

Die Galaxy ist in der Lage, 382 Tonnen Nutzlast oder 700 voll ausgerüstete Soldaten zu transportieren. Das Leitwerk des Riesenvogels ragt rund sechs Stockwerke in den Himmel, während sein Wert mit umgerechnet 14 Millionen Rand beziffert wird.

WICHTIGES IN KÜRZE

München — In einem Münchener Polizeiwagen explodierte am Samstag eine Bombe. Es ist die zweite Bombenexplosion innerhalb einer Woche. Bei der ersten Explosion wurden drei Wagen beschädigt. Aus einem Flugblatt geht hervor, dass die Bomben gelegt wurden, um die Freilassung des linksextremen Berliner Anwaltes Horst Mahler und einiger Komplizen zu erzwingen, die bei den Brandstiftungen in Westberlin beteiligt waren.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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