Vor 50 Jahren
1971-09-28
GEGEN GLEICHE GEHÄLTER
Windhoek — Gegen gleiche Gehälter für Lehrer und Lehrerinnen hat sich der Kongress des südwestafrikanischen Lehrerverbandes mit einer großen Stimmenmehrheit ausgesprochen. Der Zweig Landesmitte hatte den Vorschlag eingebracht, dass sich die Abteilung Erziehungswesen für eine Gleichschaltung der Gehälter weiblicher und männlicher Lehrkräfte einsetzen möge.
Frau A. Steman von der Emma-Hoogenhout-Schule Windhoek führte einleitend an, dass die Ausbildung der Lehrer und Lehrerinnen die gleiche sei, das gleiche koste und sie auch die gleiche Verantwortung zu tragen haben. Deshalb könne sie nicht einsehen, dass eine männliche Lehrkraft mehr als eine weibliche verdienen solle. Es ginge ihr dabei um das Prinzip.
Dieser Standpunkt wurde von verschiedenen männlichen Vertretern des Berufes auf dem Kongress unterstützt, stieß aber gleichzeitig auch auf heftigen Widerstand. Der Lehrer A. de Waal meinte dazu, es sei leicht, gleiche Gehälter für gleiche Arbeit für Frauen zu fordern. Das treffe aber nicht auf das Erziehungswesen zu, da die gesamte Maschinerie im Schulwesen um den Mann drehe. Außerdem stimme er nicht damit überein, dass die Frauen dieselbe Verantwortung wie der Mann zu tragen haben. Die Pflichten des Lehrers enden nicht, wenn die Schule schließe. Außerhalb der normalen Schulzeit habe er noch zahlreiche Aufgaben zu erfüllen.
DRITTE JUGENDKONFERENZ
Windhoek — Erziehungsdirektor H. D. Trümpelmann eröffnete am Montagabend die dritte Jugendführerkonferenz für Oberschüler aus Südwestafrika, die von der Abteilung für das Erziehungswesen veranstaltet wird. Etwa 42 Schüler der Std. IX aus den verschiedenen Regierungs- und Privatoberschulen des Landes nehmen daran teil.
In seiner Eröffnungsansprache sagte Trümpelmann, dass auf den jugendlichen Führern für die Zukunft große Verantwortung ruhe. Die jungen Menschen müssten Zukunftsvisionen und Richtung haben. Je größer ihr Einfluss auf ihre Umgebung, desto größer seien auch ihre Führungseigenschaften. Als junge Menschen könnten sie ihren eigenen Altersgenossen oftmals leichter den Weg weisen. Trümpelmann betonte auch die Notwendigkeit des Zielbewusstseins im Leben.
NUR EIN KLEINER VORGESCHMACK
New York — Verschiedene afrikanische und arabische Lander versuchten gestern vor dem Weitsicherheitsrat, den südafrikanischen Außenminister Dr. Hilgard Muller daran zu hindern, die Haltung seines Landes zur Südwestafrikafrage vorzutragen, oder mindestens ihn zu zwingen, „Namibia“ als den offiziellen Namen für Südwestafrika anzuwenden. Diese kleinlichen Versuche blieben jedoch erfolglos. Selbst die Sowjetunion erteilte den afrikanischen und arabischen Ländern eine Rüge.
AFRIKANER OHNE PRÄZISE MARSCHROUTE
New York - Gestern begann die Südwestafrikadebatte im Weltsicherheitsrat. Als erster Sprecher trat der gegenwärtige Präsident der Organisation für Afrikanische Einheit auf. Moktar Ould Daddah, Mauretanien, richtete einen Appell an die Großmächte, Pläne zu akzeptieren, die sicherstellen, dass Südafrika Südwestafrika aufgibt. Es sei Sache der Großmächte, dafür zu sorgen, dass das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in die Tat umgesetzt werde, sagte Daddah. Der mauretanische Präsident unterließ es jedoch, detaillierte Vorschläge zu machen, wie das von ihm angestrebte Ziel erreicht werden soll.
Der UNO-Rat für Südwestafrika hat zwar einige Vorschläge gemacht, welche Schritte der Weltsicherheitsrat unternehmen soll. Diese Vorschläge wurden dem SWA-Ausschuss des Weltsicherheitsrates zugeleitet. Dieser hat sie dem Weltsicherheitsrat unterbreitet, ohne ihnen zuzustimmen. Daraus geht hervor, dass man trotz des langen Zeitablaufs seit dem Haager Spruch vom 21. Juni innerhalb des afrikanischen Lagers noch keine einheitliche Marschroute gefunden hat.
Windhoek — Gegen gleiche Gehälter für Lehrer und Lehrerinnen hat sich der Kongress des südwestafrikanischen Lehrerverbandes mit einer großen Stimmenmehrheit ausgesprochen. Der Zweig Landesmitte hatte den Vorschlag eingebracht, dass sich die Abteilung Erziehungswesen für eine Gleichschaltung der Gehälter weiblicher und männlicher Lehrkräfte einsetzen möge.
Frau A. Steman von der Emma-Hoogenhout-Schule Windhoek führte einleitend an, dass die Ausbildung der Lehrer und Lehrerinnen die gleiche sei, das gleiche koste und sie auch die gleiche Verantwortung zu tragen haben. Deshalb könne sie nicht einsehen, dass eine männliche Lehrkraft mehr als eine weibliche verdienen solle. Es ginge ihr dabei um das Prinzip.
Dieser Standpunkt wurde von verschiedenen männlichen Vertretern des Berufes auf dem Kongress unterstützt, stieß aber gleichzeitig auch auf heftigen Widerstand. Der Lehrer A. de Waal meinte dazu, es sei leicht, gleiche Gehälter für gleiche Arbeit für Frauen zu fordern. Das treffe aber nicht auf das Erziehungswesen zu, da die gesamte Maschinerie im Schulwesen um den Mann drehe. Außerdem stimme er nicht damit überein, dass die Frauen dieselbe Verantwortung wie der Mann zu tragen haben. Die Pflichten des Lehrers enden nicht, wenn die Schule schließe. Außerhalb der normalen Schulzeit habe er noch zahlreiche Aufgaben zu erfüllen.
DRITTE JUGENDKONFERENZ
Windhoek — Erziehungsdirektor H. D. Trümpelmann eröffnete am Montagabend die dritte Jugendführerkonferenz für Oberschüler aus Südwestafrika, die von der Abteilung für das Erziehungswesen veranstaltet wird. Etwa 42 Schüler der Std. IX aus den verschiedenen Regierungs- und Privatoberschulen des Landes nehmen daran teil.
In seiner Eröffnungsansprache sagte Trümpelmann, dass auf den jugendlichen Führern für die Zukunft große Verantwortung ruhe. Die jungen Menschen müssten Zukunftsvisionen und Richtung haben. Je größer ihr Einfluss auf ihre Umgebung, desto größer seien auch ihre Führungseigenschaften. Als junge Menschen könnten sie ihren eigenen Altersgenossen oftmals leichter den Weg weisen. Trümpelmann betonte auch die Notwendigkeit des Zielbewusstseins im Leben.
NUR EIN KLEINER VORGESCHMACK
New York — Verschiedene afrikanische und arabische Lander versuchten gestern vor dem Weitsicherheitsrat, den südafrikanischen Außenminister Dr. Hilgard Muller daran zu hindern, die Haltung seines Landes zur Südwestafrikafrage vorzutragen, oder mindestens ihn zu zwingen, „Namibia“ als den offiziellen Namen für Südwestafrika anzuwenden. Diese kleinlichen Versuche blieben jedoch erfolglos. Selbst die Sowjetunion erteilte den afrikanischen und arabischen Ländern eine Rüge.
AFRIKANER OHNE PRÄZISE MARSCHROUTE
New York - Gestern begann die Südwestafrikadebatte im Weltsicherheitsrat. Als erster Sprecher trat der gegenwärtige Präsident der Organisation für Afrikanische Einheit auf. Moktar Ould Daddah, Mauretanien, richtete einen Appell an die Großmächte, Pläne zu akzeptieren, die sicherstellen, dass Südafrika Südwestafrika aufgibt. Es sei Sache der Großmächte, dafür zu sorgen, dass das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in die Tat umgesetzt werde, sagte Daddah. Der mauretanische Präsident unterließ es jedoch, detaillierte Vorschläge zu machen, wie das von ihm angestrebte Ziel erreicht werden soll.
Der UNO-Rat für Südwestafrika hat zwar einige Vorschläge gemacht, welche Schritte der Weltsicherheitsrat unternehmen soll. Diese Vorschläge wurden dem SWA-Ausschuss des Weltsicherheitsrates zugeleitet. Dieser hat sie dem Weltsicherheitsrat unterbreitet, ohne ihnen zuzustimmen. Daraus geht hervor, dass man trotz des langen Zeitablaufs seit dem Haager Spruch vom 21. Juni innerhalb des afrikanischen Lagers noch keine einheitliche Marschroute gefunden hat.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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