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Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

1970-08-03
Claudia Reiter
LETZTE MELDUNG

Windhoek — Sämtliche Rinder, die in dieser Woche von Mittwoch bis Samstag aus Südwestafrika nach Südafrika exportiert werden sollten, können nicht verladen werden. Die Eisenbahnverwaltung hat dem Fleischhandelskontrollrat heute Vormittag kurzfristig alle Waggons abgesagt.

GAST VON NUSAS

Johannesburg — Der ehemalige britische Verteidigungsminister Dennis Healey wird demnächst Südafrika auf Einladung von NUSAS besuchen. Healey, der der Regierung Wilson angehörte, wird auf einer NUSAS-Veranstaltung der Universität von Natal in Durban am 17. September, „dem Tag der Bestätigung der akademischen und menschlichen Freiheit“ sprechen. Healey wird sich voraussichtlich etwa fünf Tage als Gast von NUSAS in Südafrika aufhalten. Umstrittene Sprecher ähnlicher NUSAS-Veranstaltungen in der Vergangenheit waren Alan Paton und Senator Robert Kennedy.

SCHIESSEREI IN WINDHOEK

Windhoek — Am Freitagabend ereignete sich in der Louis-Botha-Straße in Windhoek ein Vorfall, bei dem die 30-jährige Maria Thiemann fünf Schusswunden erhielt. Sie wurde in einem sehr bedenklichen Zustand ins Staatskrankenhaus eingeliefert, wo sie durch einen Kaiserschnitt von einem Kind entbunden wurde. Das ungeborene Kind war an einem Knöchel und am Arm von Kugeln getroffen worden. Nach Angaben der Polizei befinden sich Frau Thiemann und das Kind außer Lebensgefahr.

Maria Thiemann verließ am Freitagabend gegen 20 Uhr die Wohnung von Bekannten in der Louis-Botha-Straße. Sie war im Begriff, in ihr Auto zu steigen, als ein portugiesischer Gemüsehändler aus dem Dunkeln an das Fahrzeug herantrat. Frau Thiemann setzte sich in ihr Auto und schlug die Wagentür zu. In dem Moment feuerte der Portugiese fünf Schüsse aus einer Pistole durch die Windschutzscheibe des Wagens. Er richtete die Waffe auch auf den Bekannten von Frau Thiemann, der sie zu ihrem Auto begleitet hatte. Der Bekannte ging in seine Wohnung, um Polizei und einen Krankenwagen zu benachrichtigen. Als er wieder auf die Straße kam, fand er den Portugiesen mit einer Schusswunde in der rechten Schläfe tot auf.

ZUSTIMMUNG ISRAELS ZUM FRIEDEN

Tel Aviv/New York - Nach mehrtägigem Zögern hat Israel dem amerikanischen Friedensplan zugestimmt. Der Entscheid fiel auf der Sitzung vom Freitag, der vierten Kabinettsitzung innerhalb einer Woche. Eine aus neun Ministern bestehende Kornmission wird die Antwort an Washington ausarbeiten. Israel hat den Entschluss gefasst, nachdem die Klarstellungen, die es in Washington verlangt hatte, au-friedenstellend ausgefallen waren. Die USA versicherten Israel, dass das Kräftegleichgewicht im Nahen Osten aufrechterhalten bleiben soll und das die Israelis sich nicht vor Beginn des Friedens aus den besetzten arabischen Gebieten zurückzuziehen hatten. Der Führer der Gahal-Partei, Staatsminister Menachem Begin, erklärte, die Minister seiner Partei hatten für die Einstellung des Feuers gestimmt; jedoch die Jarring-Mission nicht angenommen. Die Partei werde am Montagabend entscheiden, ob ihre sechs Minister weiter im Kabinett bleiben sollen. Bei einem Austritt der rechtsstehen-den Gahal-Partei aus der Koalition würde die Ministerpräsidentin Frau Golda Meir immer noch über 78 der 120 Abgeordneten-Stimmen verfügen. Die Koalitionsregierung würde nur in kleinerem Umfang bestehen bleiben. Die Ministerpräsidentin wird im Laufe der Woche im Parlament über die Antwort an Washington sprechen.

DIE BRITISCH-SÜDAFRIKANISCHE ZUSAMMENARBEIT

Paris - Die in Frankreich erscheinende Zeitschrift „Africasia“ veröffentlichte weitere Einzelheiten über die angebliche Politik der Konservativen Partei gegenüber dem südlichen Afrika, falls sie ans Ruder komme. Die Zeitschrift will die Informationen aus einem vertraulichen Dokument der Konservativen Partei entnommen haben, das vor den Wahlen erschien. Die Studie soll, so „Africasia“, von dem „Konservativen Rat für Commonwealth- und überseeische Angelegenheiten“ vorbereitet worden sein. In dem Dokument heißt es, dass die Seeroute um das Kap die sofortige Aufmerksamkeit des Verteidigungsministers erhalten solle, sobald die Konservativen ans Ruder kommen.

Der Bericht enthält unter anderem die folgende Formulierung:

„Politisch wäre ein erster Schritt die Wiederherstellung der Beziehungen auf der Grundlage der Anerkennung gemeinsamer Interessen mit Südafrika, die Forderung der Handelsbeziehungen und der Verkauf von Waffen für die Verteidigung nach amen.“

ERSTE ENTFÜHRUNG EINER BOEING

Miami/Havanna - Der Unverfrorenheit mancher Luft-piraten scheint keine Grenze gesetzt zu sein. Zum ersten Mal in der Geschichte der zivilen Luftfahrt gelang es am vergangenen Sonntagmorgen einem dieser Freibeuter der Luft, einen sogenannten Jumbo Jet (Boeing 747) der Pan American Airways vom Kurs abzubringen und die Besatzung anschließend zum Flug nach Kuba zu zwingen. An Bord des Riesenflugzeugs, das auf dem Fluge von New York nach San Juan war, befanden sich 361 Passagiere und 17 Besatzungsmitglieder. Den Befehl zur Kursänderung erhielt die Besatzung rund 320 Kilometer nordwestlich von San Juan, nachdem der bärtige Luftpirat unbekannter Herkunft sich mit Waffengewalt Eintritt in die Pilotenkanzel der Boeing verschafft hatte. Die Boeing 747 landete etwa um 11.30 Uhr am Sonntag auf dem Martini-Flughafen außerhalb von Havanna und durfte ihren Flug nach einem Aufenthalt von rund einer Stunde fortsetzen. Während der Landung verließen nur der Flugkapitän und der Luftpirat die Maschine. Der Luftpirat soll nach Angaben des Kapitäns von kubanischen Sicherheitsbeamten in Gewahrsam genommen worden sein.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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