Vor 50 Jahren
30. November 1967
Südafrikas Bedeutung als Uranlieferant
Pretoria (SAPA). – Bergbauminister Dr. Carel de Wet erklärte am Dienstag, durch die zu erwartende ansteigende Nachfrage nach Uran als Atomkraftwerkenergie während der nächsten zehn Jahre werde Südafrika, als zweitgrößter Lieferant von Uran der freien Welt, in zunehmendem Maße eine bedeutende Rolle in der Lieferung dieses Elements spielen. Diese Erklärung des Ministers erfolgte auf eine Ankündigung der Ergebnisse einer erneuten Untersuchung der Uranvorkommen in Südafrika.
30. November 1967
Wichtiges in Kürze
London (dmt). – Vom Big Ben hat vor wenigen Tagen zum letzten Mal die Glocke zum Beginn der „Greenwich Mean Time“ geschlagen. Wenn im nächsten Frühjahr die britischen Zeiger wieder um eine Stunde vorgedreht werden, dann geschieht dies für immer. Nach dem Willen des Parlaments soll es nämlich ein für allemal mit der Sommer und Winterzeit auf der Inselwelt vorbei sein. Allerdings weiß man noch nicht genau, wie man die Zeit nennen wird, in der die mitteleuropäische Stunde schlägt. In den Spalten der „Times“ mehren sich in den letzten Tagen schon die mehr oder weniger ernst zu nehmenden Vorschläge für die „Dauersommerzeit“, „Britische Vorwärtszeit“, „Gemeinsame-Markt-Zeit“ und „Wilson Mean Time“ schlagen die einen vor, während die anderen von „Advanced Greenwich Times“ oder „Greenwich Civil Times“ sprechen.
30. November 1967
Ein Hafen bei Kap Frio
Windhoek (AZ). – Seit nunmehr zwei Jahren laufen intensive Untersuchungen der Sarusas Ontwikkelings Korporasie an der Nordküste Südwestafrikas im Zusammenhang mit dem Bau eines Hafens. In Aussicht genommen ist eine Bucht, wenige Meilen nördlich von Kap Frio, bei Angra Fria. Seit zwei Jahren besteht, etwa zehn Meilen von der Küste entfernt, eine Beobachtungsstation, die den Ausgangspunkt zahlreicher Untersuchungen bildete. Die Angra Fria befindet sich etwa 75 Meilen südlich der Kunenemündung und etwa 60 Meilen nördlich von Rocky Point. Das Seegebiet zwischen Kunenemündung und Rocky Point gilt nach sowjetischen Forschungen als das fischreichste der gesamten Westküste. Knapp eine Meile von der Küste entfernt erstrecken sich bei Angra Fria die größten Salzpfannen Südwestafrikas. Südlich von Angra Fria liegt das Amethystbergwerk Sarusas. Ferner könnte durch den Bau eines Hafens im Norden Südwestafrikas das Kaokoveld geöffnet und die hier vorhandenen Eisenerzlager profitabel abgebaut werden. Gleichzeitig könnten in dem Hafen die Rinder des Kaokovelds verschifft werden.
Die Unkosten für einen Hafen werden durch die Abgeschlossenheit und Unzulänglichkeit des Beobachtungsgebiets erheblich erhöht. Keine einzige Straße führt zur Angra Fria. Das Trinkwasser für das Lager muß aus einer Entfernung von 50 Meilen herangeschafft werden. Auch auf dem Wege zur Wasserstelle gibt es keine ausgebaute Straße. Bevor mit dem Hafenbau begonnen werden kann, muß eine Verbindungsstraße in dieses Gebiet gelegt werden. Ferner ist der Ausbau eines größeren Flugplatzes – zwei Landepisten sind zur Zeit vorhanden – notwendig. Schließlich muß die Wasserversorgung sichergestellt werden. Es ist unmöglich, den Wasserbedarf des zukünftigen Hafens auf Lastwagen über 50 unwegsame Meilen zu transportieren. Man denkt eventuell an das Legen einer Rohrleitung vom Kunene, aber auch das ist ein ehrgeiziges Projekt, denn dieses in früheren Jahrhunderten von der Segelschiffahrt gefürchtete Gebiet ist völlig unerschlossen. Immerhin rechnet man sich spätere industrielle Möglichkeiten in diesem Gebiet aus. Da sind beispielsweise die Salzpfannen, die leicht auf eine Produktion von zwei Millionen Tonnen pro Jahr gebracht werden können. Allerdings ist Salz ein billiger Rohstoff und erfordert viel Schiffsladeraum. Die Gewinnspanne ist angesichts hoher Transportkosten verhältnismäßig gering. Das im Salz enthaltene Chlor wird jedoch zur Herstellung von Plastik benötigt. Und wo wird heute nicht Plastik verwendet? Es wäre daher möglich, angesichts der großen Salzvorkommen an Ort und Stelle eine Plastikfabrik, beispielsweise für die Herstellung von Verpackungsmaterial, zu errichten. Angesichts der Abgelegenheit des künftigen Hafens an der Nordküste dürfte es geraume Zeit dauern, bis das ehrgeizige Projekt verwirklich wird. Früher oder später muß jedoch dieses Gebiet der Skelettküste entwickelt und für die Besiedlung erschlossen werden. Dies ist nicht zuletzt aus Gründen der Landessicherheit erforderlich.
Südafrikas Bedeutung als Uranlieferant
Pretoria (SAPA). – Bergbauminister Dr. Carel de Wet erklärte am Dienstag, durch die zu erwartende ansteigende Nachfrage nach Uran als Atomkraftwerkenergie während der nächsten zehn Jahre werde Südafrika, als zweitgrößter Lieferant von Uran der freien Welt, in zunehmendem Maße eine bedeutende Rolle in der Lieferung dieses Elements spielen. Diese Erklärung des Ministers erfolgte auf eine Ankündigung der Ergebnisse einer erneuten Untersuchung der Uranvorkommen in Südafrika.
30. November 1967
Wichtiges in Kürze
London (dmt). – Vom Big Ben hat vor wenigen Tagen zum letzten Mal die Glocke zum Beginn der „Greenwich Mean Time“ geschlagen. Wenn im nächsten Frühjahr die britischen Zeiger wieder um eine Stunde vorgedreht werden, dann geschieht dies für immer. Nach dem Willen des Parlaments soll es nämlich ein für allemal mit der Sommer und Winterzeit auf der Inselwelt vorbei sein. Allerdings weiß man noch nicht genau, wie man die Zeit nennen wird, in der die mitteleuropäische Stunde schlägt. In den Spalten der „Times“ mehren sich in den letzten Tagen schon die mehr oder weniger ernst zu nehmenden Vorschläge für die „Dauersommerzeit“, „Britische Vorwärtszeit“, „Gemeinsame-Markt-Zeit“ und „Wilson Mean Time“ schlagen die einen vor, während die anderen von „Advanced Greenwich Times“ oder „Greenwich Civil Times“ sprechen.
30. November 1967
Ein Hafen bei Kap Frio
Windhoek (AZ). – Seit nunmehr zwei Jahren laufen intensive Untersuchungen der Sarusas Ontwikkelings Korporasie an der Nordküste Südwestafrikas im Zusammenhang mit dem Bau eines Hafens. In Aussicht genommen ist eine Bucht, wenige Meilen nördlich von Kap Frio, bei Angra Fria. Seit zwei Jahren besteht, etwa zehn Meilen von der Küste entfernt, eine Beobachtungsstation, die den Ausgangspunkt zahlreicher Untersuchungen bildete. Die Angra Fria befindet sich etwa 75 Meilen südlich der Kunenemündung und etwa 60 Meilen nördlich von Rocky Point. Das Seegebiet zwischen Kunenemündung und Rocky Point gilt nach sowjetischen Forschungen als das fischreichste der gesamten Westküste. Knapp eine Meile von der Küste entfernt erstrecken sich bei Angra Fria die größten Salzpfannen Südwestafrikas. Südlich von Angra Fria liegt das Amethystbergwerk Sarusas. Ferner könnte durch den Bau eines Hafens im Norden Südwestafrikas das Kaokoveld geöffnet und die hier vorhandenen Eisenerzlager profitabel abgebaut werden. Gleichzeitig könnten in dem Hafen die Rinder des Kaokovelds verschifft werden.
Die Unkosten für einen Hafen werden durch die Abgeschlossenheit und Unzulänglichkeit des Beobachtungsgebiets erheblich erhöht. Keine einzige Straße führt zur Angra Fria. Das Trinkwasser für das Lager muß aus einer Entfernung von 50 Meilen herangeschafft werden. Auch auf dem Wege zur Wasserstelle gibt es keine ausgebaute Straße. Bevor mit dem Hafenbau begonnen werden kann, muß eine Verbindungsstraße in dieses Gebiet gelegt werden. Ferner ist der Ausbau eines größeren Flugplatzes – zwei Landepisten sind zur Zeit vorhanden – notwendig. Schließlich muß die Wasserversorgung sichergestellt werden. Es ist unmöglich, den Wasserbedarf des zukünftigen Hafens auf Lastwagen über 50 unwegsame Meilen zu transportieren. Man denkt eventuell an das Legen einer Rohrleitung vom Kunene, aber auch das ist ein ehrgeiziges Projekt, denn dieses in früheren Jahrhunderten von der Segelschiffahrt gefürchtete Gebiet ist völlig unerschlossen. Immerhin rechnet man sich spätere industrielle Möglichkeiten in diesem Gebiet aus. Da sind beispielsweise die Salzpfannen, die leicht auf eine Produktion von zwei Millionen Tonnen pro Jahr gebracht werden können. Allerdings ist Salz ein billiger Rohstoff und erfordert viel Schiffsladeraum. Die Gewinnspanne ist angesichts hoher Transportkosten verhältnismäßig gering. Das im Salz enthaltene Chlor wird jedoch zur Herstellung von Plastik benötigt. Und wo wird heute nicht Plastik verwendet? Es wäre daher möglich, angesichts der großen Salzvorkommen an Ort und Stelle eine Plastikfabrik, beispielsweise für die Herstellung von Verpackungsmaterial, zu errichten. Angesichts der Abgelegenheit des künftigen Hafens an der Nordküste dürfte es geraume Zeit dauern, bis das ehrgeizige Projekt verwirklich wird. Früher oder später muß jedoch dieses Gebiet der Skelettküste entwickelt und für die Besiedlung erschlossen werden. Dies ist nicht zuletzt aus Gründen der Landessicherheit erforderlich.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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