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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1971-11-30
Claudia Reiter
LANDMINEN TÖTEN SAMBIANER

Lusaka – Vier Angehörige der Wehrmacht Sambias wurden auf der Stelle getötet und zwei verletzt, als sie mit einem Mannschaftsfahrzeug auf eine Landmine gefahren sind. Die sechs Soldaten fuhren Patrouille entlang der Grenze Sambias mit Angola und dem Caprivi-Zipfel. Nach Angaben des sambischen Verteidigungsministeriums ereignete sich dieser Vorfall am Samstag etwa 70 km westlich von Katima Mulilo.

Nach einer Meldung der offiziellen sambischen Nachrichtenagentur gehörten die vier Toten und zwei Verletzten der Wehrmacht und einer paramilitärischen Einheit der Polizei an. Präsident Kenneth Kaunda ordnete zu Ehren der Toten an diesem Dienstag einen nationalen Trauertag an. Von Sambias Nachrichtenagentur wurde lediglich von einem „fatalen Unglück“ gesprochen. In keiner Weise wurden Vermutungen über die Herkunft der Landmine geäußert. Es wird jedoch angenommen, dass die Wehrmachtsangehörigen möglicherweise Opfer der Terroristen sind, die aus Sambia gegen Süd- und Südwestafrika operieren.

TIMOL-TOD UNTERSUCHT

Johannesburg – Eine Untersuchung des Todes des Inders Ahmed Timol werde definitiv an diesem Mittwoch stattfinden, erklärte ein Sprecher der Rechtsvertreter der Timol-Familie. Timol stürzte am 26. Oktober dieses Jahres aus dem zehnten Stockwerk des John-Vorster-Gebäudes in Johannesburg, während er sich in Untersuchungshaft der Sicherheitspolizei befand.

Die Untersuchung wird von dem Seniormagistrat de Villiers geleitet. Ihm zur Seite steht der Privatpathologe Professor I.W. Simpson aus Pretoria, während die Zeugenvernehmung von Staatsanwalt D.W. Rothwell geführt wird.

Die polizeilichen Ermittlungen wurden persönlich von Generalmajor C.A. Buys, dem Leiter der südafrikanischen Kriminalpolizei geführt. Er schloss die Untersuchung in der vergangenen Woche ab und übergab Staatsanwalt Rothwell am Donnerstag eine umfangreiche Akte.

WO BEFINDET SICH HASSO ENGEL?

Okahandja – Hasso Engel, Farmer in der Nähe von Okahandja, ist seit dem 10. Mai in Südwestafrika nicht mehr gesehen worden. Sein Verschwinden ist bisher nicht aufgeklärt. Zeitweise behandelte die Polizei das Verschwinden des Farmers unter dem Stichwort „Mordsache“. Später nicht mehr. Zahlreiche Personen wurden von der Polizei befragt. Vor allem wurde Moj, Partner Engels im Baugewerbe, vernommen. Er sagte aus, er habe Engel am Abend des 10. Mai auf der Strasse zwischen Okahandja und Engels Farm abgesetzt. Hier sollen zwei Unbekannte Engel gewartet haben. Ein Schwarzhaariger und ein Rotblonder sollen neben einem großen amerikanischen Wagen gegen 22 Uhr auf der dunklen Pad gewartet haben. Nach Moj soll Engel ein kleines Köfferchen getragen haben, das ihm der Schwarzhaarige abnahm. Der zweite Mann, rotblond und sehr gepflegt aussehend, soll Engel die Pistole von Typ P 38, die er sich kurz vorher von Moj geliehen hatte, aus der Tasche gezogen haben. Seither fehlt von Engel jede Spur.

MULLER BESUCHTE PRÄSIDENT KHAMA

Pretoria – Der südafrikanische Außenminister Dr. Hildgard Muller hat Botswanas Präsident Seretse Khama am Montag in Gaberone besucht. Das gab das Außenministerium in Pretoria bekannt. Die Unterredung fand auf Wunsch MuIlers statt. Außerdem waren anwesend: Botswanas Staatsminister E.S. Masisi sowie hohe Beamte auf beiden Seiten.

PEKING UNTERSTÜTZT PAKISTAN

Peking – Indiens Geschäftsträger und Militärattaché in Peking verließen am Montagabend aus Protest einen Empfang, der aus Anlass des 27. Jahrestages der sogenannten Befreiung von Labania in Peking gegeben wurde. Zu dem Protest, der beiden indischen Diplomaten kam es, als der chinesische Vizepremier Hsien-nien die Rollen Indiens und der Sowjetunion im indo-pakistanischen Konflikt scharf verurteilte. Besonders die über die vergangenen Tage von Indien gegenüber Ostpakistan ausgeführten subversiven Handlungen, wobei sich Neu-Delhi der besonderen Unterstützung und Ermutigung des sogenannten „Sozialimperialismus“ erfreute, hatten zu einer erheblichen Verschlechterung der gegenwärtigen Lage auf dem indischen Subkontinent geführt. Obwohl der Vizepremier die UdSSR nicht namentlich anführte, bezogen sich seine Anschuldigungen zweifelsohne auf Moskau, zumal die Sowjetführung von chinesischen Parteifunktionaren wiederholt unter dem Euphuismus „Sozial-Imperialisten“ angeführt worden ist.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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