Vor 50 Jahren

30. Mai 1968

Neuartige Schnellreinigung

Windhoek - Eine neuartige Schnellreinigung hat dieser Tage im Zentrum Windhoeks ihre Pforten geöffnet. Die beiden Partner des Unternehmens sind Fritz Hellmann und Willi Lanwers. Der Kunde kann hier ein Bündel - Bekleidungsstücke und andere Textilien - das 11 lbs. wiegen darf, zur Reinigung abgeben, 1.50 Rand zahlen und auf Kosten der Firma in einem benachbarten Restaurant eine Tasse Kaffee trinken. Nach etwa 20 Minuten ist die Wäsche gereinigt und in sauberen Plastikhüllen abholfertig. Wo Bügelarbeiten notwendig sind, werden diese sofort vorgenommen.

Insgesamt sechs Maschinen stehen der Kundschaft zur Verfügung. Sie arbeiten vollkommen automatisch und werden vorher entsprechend programmiert. Interessant dabei ist, das jeweils nur ein Bündel eines Kunden gereinigt wird. So kann keine Verwechslung entstehen, und jeder Kunde erfreut sich einer „individuellen“ Behandlung. Ebenfalls interessant ist, daß die gereinigte Wäsche ohne Geruch aus den Maschinen kommt. Die Trockenanlagen entfernen den letzten Tropfen des Reinigungsmittels. Die Reinigung soll auch Samstagnachmittag geöffnet sein, um den Berufstätigen, die während der Woche nicht dazu kommen, die Möglichkeit zu geben, ihre Kleidung reinigen zu lassen.

30. Mai 1968

Über 6000 Elefanten im Krüger-Nationalpark

Pretoria (dpa). - Eine große Überraschung erlebten die Wildhüter im Krüger-Nationalpark in Südafrika, als sie jetzt das Ergebnis ihrer monatelangen Tierzählung auswerteten: nicht 2500 - wie geschätzt worden war - sondern 6033 Elefanten leben in diesem Tier-Reservat.

Seit März 1967 hatte man mit Hubschraubern das riesige Buschgelände überflogen und alle Herden sorgfältig registriert. Dabei stellten sie fest, das sich die Dickhäuter in den letzten fünf Jahren um mehr als das doppelte vermehrt haben. Außerdem zählten die Wildhüter 14700 Zebras, 15800 Büffel, 3330 Antilopen, 250000 Impalas, etwa 1000 Löwen, 650 Leoparden und 3200 Rhinozerosse. 1967 wurde der Park von 290000 Touristen, davon 60000 aus Westeuropa besucht.

30. Mai 1968

Zehnjähriger Farbiger erstochen

Keetmanshoop (AZ). - Am Sonntag starb ein zehnjähriger Farbiger unmittelbar nach einer Stichverletzung durch einen ebenfalls zehnjährigen Farbigen. Die beiden hatten eine Streit, worauf der eine mit einer zerbrochenen Flasche den Kontrahenten an der Brust tödlich verletzte.

30. Mai 1968

Vom Hund angefallen

Keetmanshoop (AZ). - Der 10jährige Schüler Richard Avery wurde am Wochenende von einem großen Schäferhund angefallen und erlitt eine tiefe Bißwunde im Gesicht. Der Junge wurde ins Krankenhaus gebracht, wo die Verletzung unter Narkose genäht werden mußte. Die Umstände, die zu dem Angriff des Hundes auf das Kind geführt hatten, werden noch untersucht.



30. Mai 1968

Polizisten drohen mit Streik

Bonn - Offensichtlich von dem Demonstrationseifer ihrer studentischen Kontrahenten angesteckt sind die bundesdeutschen Polizisten. Sie fühlen sich überbeschäftigt und unterbezahlt. Falls es zu keiner gütlichen Einigung kommen sollte, wollen die Ordnungshüter selbst streiken. Die Polizeigewerkschaft erklärte, es seine „Diskriminierung der gesamten Polizei“ daß Berufssoldaten und Beamte des Bundesgrenzschutzes eine bessere Bexahlung erhielten als sie.

30. Mai 1968

Unruhen in Hongkong

Hongkong (SAPA/AP). - Eine Menge aufgebrachter chinesischer Bauern hat eine Polizeiwache in Hongkong angegriffen, Steine gegen das Gebäude des Einwanderungsbüros geworfen und die britische Flagge an der Brücke zerrissen, die Hongkong mit Rotchina verbindet. Der Polizei gelang es, die Masse mit Tränengas zu zerstreuen.

30. Mai 1968

Wasserversorgung durch Atomwerk

New York (SAPA/AP). - Der ehemalige amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower hat sich für drei Atomwerke in Nahost eingesetzt, die imstande wären, täglich mehr als tausend Gallonen Seewasser in Süßwasser umzuwandeln. Mit dieser Flüssigkeitsmenge könnten nach Auffassung Eisenhowers 1730 Quadratmeilen trockenen Landes bewäert werden. Damit könne es auch schneller zu einem Frieden zwischen den Israeli und den Arabern kommen. Die Kosten, die sich auf schätzungsweise eine Milliarde Dollar beliefen, könnten von Regierungen und privaten Investoren aufgebracht werden. Internationale Banken hätten bereits versichert, daß sie sich an einem derartigen Projekt beteiligen würden.