Vor 50 Jahren
GROSSSTERNWARTE AUF DEM GAMSBERG?
Windhoek — Das Max-Planck-Institut für Astronomie mit Sitz in Heidelberg plant den Bau von zwei Großsternwarten. Eine Sternwarte soll in Südspanien errichtet werden, der Standort der zweiten liegt noch nicht fest. Zur Wahl stehen Chile und Südwestafrika. Dies erklärte Professor Dr. Hans Elsasser vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Windhoek.
In Chile und in Südwestafrika sollen während der kommenden ein bis zwei Jahre meteorologische Messungen und astronomische Beobachtungen gemacht werden, um so den günstigsten Standort für die zweite Großsternwarte des Instituts, die sich auf der südlichen Halbkugel befinden soll, auszumachen. Südwestafrika liegt im Rennen um die Standortwahl in Führung, weil sich in Chile bereits europäische und amerikanische Sternwarten befinden. Außerdem wäre die Entfernung zwischen den beiden Sternwarten des Max-Planck-Instituts sehr groß, wenn Chile für den Bau der zweiten Beobachtungsstelle bestimmt würde.
Als möglicher Standort für eine Großsternwarte in Südwestafrika ist der Gamsberg ausersehen. Hier sollen bereits in der nächsten Zeit Messungen und Beobachtungen erfolgen. Zu den Geräten, die auf dem Gamsberg eingesetzt werden sollen, gehört auch ein Fünfzig-Zentimeter-Teleskop. Die Sternwarte soll auf einem Berg errichtet werden, der sich markant von seiner Umgebung abhebt. Die Nähe Windhoeks scheidet als Standort aus, da die Beobachtungen durch die Lichter der Stadt und häufig auftretende Dunstschichten gestört würden, Auf jeden Fall soll die Sternwarte in einer Höhe von über 2 000 Metern über dem Meeresspiegel errichtet werden.
DIE NEUE STEUERSTRUKTUR FÜR SWA
Windhoek — Der sudwestafrikanische Landesrat verabschiedete am Donnerstag den Haushaltsplan für das Jahr 1970/71, der Ausgaben in Höhe von 53,8 Millionen Rand vorsieht. Die Haushaltsdebatte wurde am Donnerstag abgeschlossen und der Landesrat bis auf weiteres vertagt. Zum Abschluss der Debatte erklärte der Führer des Landesrates Dirk Mudge, er glaube an die Funktionen einer Provinzialregierung. Diese Ebene der Regierang sei vielfach kritisiert worden, aber sie spiele dennoch eine maßgebliche Rolle in der Verwaltung des Landes.
Zu der Neuregelung der Beziehungen zwischen der Republik und Südwestafrika sagte Mudge, diese habe Südafrika und Südwestafrika einander nähergebracht. Dieser Schritt habe aber auch neues Vertrauen geschaffen und die Entwicklung in Südwestafrika stimuliert. Die Wähler im Lande hatten die Neuregelung der Beziehungen bei den abgelaufenen Walden eindeutig bestätigt. Der südwestafrikanische Landesrat habe trotz dieser Neuregelung immer noch wichtige Aufgaben. Sein Status allerdings hinge von den einzelnen Abgeordneten ab.
DIE VERHANDLUNGEN IN LESOTHO
Maseru - Heute findet in Maseru die Schlussrunde der Besprechungen des Premierministers Jonathan mit den drei oppositionellen Parteiführern statt. Die Verhandlungen waren vor einer Woche unterbrochen worden, da der Innenminister erkrankt war. Man erwartet, dass positive Resultate erzielt werden und Lesotho wieder eine neue Verfassung erhält. Die Verhandlungen sollen deshalb zum guten Ende geführt werden, weil Lesotho dann in London ein haltiges Argument vorbringen kann, damit die britische Hilfe wieder gewahrt wind. In Lesotho mach. sich das Ausbleiben der britischen Zuschüsse bemerkbar, und deshalb hat sich auch die Handelskammer eingeschaltet und dem britischen Hochkommissar eine Note zu Händen der britischen Regierung eingereicht. Praktisch sind sich die Parteiführer erst darüber einig, dass die die Januar-Wahlen für ungültig erklärt werden. Es bestehen daher noch reichlieh viele Punkte, über die bis jetzt keine Einigkeit erzielt wurde.
STUDENTENUNRUHEN IN PARIS
Paris — Heute früh kämpfte die Polizei im Quartier Latin (Studentenviertel) noch immer gegen linksgerichtete Studenten, die während zweier Tage und Nachte gegen die Verurteilung von zwei maoistischen Redakteuren, Jean-Pierre Le Dantec und Michael de Bris protestierte. Beide waren des Mordversuchs und anderer Verbrechen artgeklagt und am Mittwoch verurteilt worden. Der eine erhielt ein Jahr, der andere acht Monate Zuchthaus. Während der Unruhen, den größten seit dem Aufstandt dem Aufstand von 1968, wurden 717 Personen verhaftet. Studenten und Linksgerichtete wandten die „städtische Guerillataktik“ an, indem sie alles zerstörten, was ihnen in den Weg kam. Sie errichteten Barrikaden und warfen MoIotow-Cocktails gegen die Polizisten. Bei einem Anbau zur literarischen Fakultät kämpften etwa tausend Studenten vier Stunden lang mit der mit der Polizei. Eine Bankfiliale e wurde zerstört, und viele Autos brannten aus. Wenn es der Polizei gelungen war, im Universitätsviertel. ein Gebäude zu besetzen, zogen sich die Studenten nur anderes Haus zurück und begannen den Kampf von neuem. Über 80 Polizisten wurden durch Steinwürfe verletzt. Die Zahl der Verletzten unter den Studenten ist unbekannt. Auch in der Nähe des Botanischen Gartens kam es zu Zusammenstößen. Chefredakteur der Zeitung, an der die beiden verurteilten Redakteure arbeiteten, ist der Philosoph Jean-Paul Sartre.
SÜDWESTAFRIKAS NORDHAFEN MWEBUCHT
Windhoek — Mit dem Bau der Strasse von Terracebay nach Möwebueht durch Sarusas Ontwikkelings Korporasie rückt die Geburt eines Nordhafens an der Südwester Küste in greifbare Nähe. In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres dürfte mit dem Bau des Hafens begonnen werden.
In der nächsten Zeit müssen noch gewisse Messungen in der Möwebucht vorgenommen werden, dann kann nach Fertigstellung der Strafe mit dem Bau der Mole, die den Hafen schützen soll, begannen werden. Zunächst ist an den Bau eines Hafens gedacht, der Schiffe bis zu 15 000 BRT aufnimmt. Durch eine mögIiche VerIängerung der Mole können wesentlich größere Schiffe den Nordhafen anlaufen.
Windhoek — Das Max-Planck-Institut für Astronomie mit Sitz in Heidelberg plant den Bau von zwei Großsternwarten. Eine Sternwarte soll in Südspanien errichtet werden, der Standort der zweiten liegt noch nicht fest. Zur Wahl stehen Chile und Südwestafrika. Dies erklärte Professor Dr. Hans Elsasser vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Windhoek.
In Chile und in Südwestafrika sollen während der kommenden ein bis zwei Jahre meteorologische Messungen und astronomische Beobachtungen gemacht werden, um so den günstigsten Standort für die zweite Großsternwarte des Instituts, die sich auf der südlichen Halbkugel befinden soll, auszumachen. Südwestafrika liegt im Rennen um die Standortwahl in Führung, weil sich in Chile bereits europäische und amerikanische Sternwarten befinden. Außerdem wäre die Entfernung zwischen den beiden Sternwarten des Max-Planck-Instituts sehr groß, wenn Chile für den Bau der zweiten Beobachtungsstelle bestimmt würde.
Als möglicher Standort für eine Großsternwarte in Südwestafrika ist der Gamsberg ausersehen. Hier sollen bereits in der nächsten Zeit Messungen und Beobachtungen erfolgen. Zu den Geräten, die auf dem Gamsberg eingesetzt werden sollen, gehört auch ein Fünfzig-Zentimeter-Teleskop. Die Sternwarte soll auf einem Berg errichtet werden, der sich markant von seiner Umgebung abhebt. Die Nähe Windhoeks scheidet als Standort aus, da die Beobachtungen durch die Lichter der Stadt und häufig auftretende Dunstschichten gestört würden, Auf jeden Fall soll die Sternwarte in einer Höhe von über 2 000 Metern über dem Meeresspiegel errichtet werden.
DIE NEUE STEUERSTRUKTUR FÜR SWA
Windhoek — Der sudwestafrikanische Landesrat verabschiedete am Donnerstag den Haushaltsplan für das Jahr 1970/71, der Ausgaben in Höhe von 53,8 Millionen Rand vorsieht. Die Haushaltsdebatte wurde am Donnerstag abgeschlossen und der Landesrat bis auf weiteres vertagt. Zum Abschluss der Debatte erklärte der Führer des Landesrates Dirk Mudge, er glaube an die Funktionen einer Provinzialregierung. Diese Ebene der Regierang sei vielfach kritisiert worden, aber sie spiele dennoch eine maßgebliche Rolle in der Verwaltung des Landes.
Zu der Neuregelung der Beziehungen zwischen der Republik und Südwestafrika sagte Mudge, diese habe Südafrika und Südwestafrika einander nähergebracht. Dieser Schritt habe aber auch neues Vertrauen geschaffen und die Entwicklung in Südwestafrika stimuliert. Die Wähler im Lande hatten die Neuregelung der Beziehungen bei den abgelaufenen Walden eindeutig bestätigt. Der südwestafrikanische Landesrat habe trotz dieser Neuregelung immer noch wichtige Aufgaben. Sein Status allerdings hinge von den einzelnen Abgeordneten ab.
DIE VERHANDLUNGEN IN LESOTHO
Maseru - Heute findet in Maseru die Schlussrunde der Besprechungen des Premierministers Jonathan mit den drei oppositionellen Parteiführern statt. Die Verhandlungen waren vor einer Woche unterbrochen worden, da der Innenminister erkrankt war. Man erwartet, dass positive Resultate erzielt werden und Lesotho wieder eine neue Verfassung erhält. Die Verhandlungen sollen deshalb zum guten Ende geführt werden, weil Lesotho dann in London ein haltiges Argument vorbringen kann, damit die britische Hilfe wieder gewahrt wind. In Lesotho mach. sich das Ausbleiben der britischen Zuschüsse bemerkbar, und deshalb hat sich auch die Handelskammer eingeschaltet und dem britischen Hochkommissar eine Note zu Händen der britischen Regierung eingereicht. Praktisch sind sich die Parteiführer erst darüber einig, dass die die Januar-Wahlen für ungültig erklärt werden. Es bestehen daher noch reichlieh viele Punkte, über die bis jetzt keine Einigkeit erzielt wurde.
STUDENTENUNRUHEN IN PARIS
Paris — Heute früh kämpfte die Polizei im Quartier Latin (Studentenviertel) noch immer gegen linksgerichtete Studenten, die während zweier Tage und Nachte gegen die Verurteilung von zwei maoistischen Redakteuren, Jean-Pierre Le Dantec und Michael de Bris protestierte. Beide waren des Mordversuchs und anderer Verbrechen artgeklagt und am Mittwoch verurteilt worden. Der eine erhielt ein Jahr, der andere acht Monate Zuchthaus. Während der Unruhen, den größten seit dem Aufstandt dem Aufstand von 1968, wurden 717 Personen verhaftet. Studenten und Linksgerichtete wandten die „städtische Guerillataktik“ an, indem sie alles zerstörten, was ihnen in den Weg kam. Sie errichteten Barrikaden und warfen MoIotow-Cocktails gegen die Polizisten. Bei einem Anbau zur literarischen Fakultät kämpften etwa tausend Studenten vier Stunden lang mit der mit der Polizei. Eine Bankfiliale e wurde zerstört, und viele Autos brannten aus. Wenn es der Polizei gelungen war, im Universitätsviertel. ein Gebäude zu besetzen, zogen sich die Studenten nur anderes Haus zurück und begannen den Kampf von neuem. Über 80 Polizisten wurden durch Steinwürfe verletzt. Die Zahl der Verletzten unter den Studenten ist unbekannt. Auch in der Nähe des Botanischen Gartens kam es zu Zusammenstößen. Chefredakteur der Zeitung, an der die beiden verurteilten Redakteure arbeiteten, ist der Philosoph Jean-Paul Sartre.
SÜDWESTAFRIKAS NORDHAFEN MWEBUCHT
Windhoek — Mit dem Bau der Strasse von Terracebay nach Möwebueht durch Sarusas Ontwikkelings Korporasie rückt die Geburt eines Nordhafens an der Südwester Küste in greifbare Nähe. In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres dürfte mit dem Bau des Hafens begonnen werden.
In der nächsten Zeit müssen noch gewisse Messungen in der Möwebucht vorgenommen werden, dann kann nach Fertigstellung der Strafe mit dem Bau der Mole, die den Hafen schützen soll, begannen werden. Zunächst ist an den Bau eines Hafens gedacht, der Schiffe bis zu 15 000 BRT aufnimmt. Durch eine mögIiche VerIängerung der Mole können wesentlich größere Schiffe den Nordhafen anlaufen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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