Vor 50 Jahren
1970-10-06
DENKMALSCHUTZ IN SWA
Swakopmund - Anfang Oktober findet in Kapstadt eine mehrtägige Tagung des Nationalen Denkmalsrates statt, an der als Südwester Delegierte Dawid Krynauw und Dr. A. Weber teilnehmen werden. Neben einer großen Anzahl Baulichkeiten und Naturdenkmäler der Republik wird auch über die Erhaltung von 13 verschiedenen Südwester Stätten beraten. Es sind dies in Okahandja die Kirche und der Friedhof der Rheinischen Mission, die Mordklippe, die Gräber der Hererohäuptlinge; in Swakopmund das Woermann-Haus, das Bahnhofsgebäude und das Gefängnis sowie die Sommerresidenz des Administrators, die auch die der früheren deutschen Gouverneure war; die alte Rheinische Missionskirche in Walvis Bay; der Franketurm in Omaruru; das Nauliladenkmal in Outjo; der Waterbergfriedhof sowie der Otjikotosee und der Brandberg.
FRÜHLINGSMARSCH BEI STURM
Walvis Bay — In Walvis Bay wurde kürzlich ein Fußmarsch veranstaltet, an dem 171 Personen teilnahmen. An dem Tag des Marsches wehte ein starker Sandsturm, der zeitweise die Sicht auf wenige Meter beschrankte. Dennoch ließen sich die Wanderer nicht aus dem Konzept bringen. 87 der Teilnehmer erreichten das Ziel. Ein 13jahriger Junge legte die Strecke von 20 Kilometern in 2:10 Stunden zurück. Die beiden jüngsten Teilnehmer waren fünf und acht Jahre alt, während die ältesten 75 bzw. 64 Jahre alt waren.
LETZTE MELDUNG
Johannesburg – Ein weißer Passagier ist um sein Leben gekommen und elf andere wurden schwer verletzt, als eine Dakota der Anglo American Corporation kurz nach dem Start auf dem Rand-Flugplatz bei Johannesburg in dichtes Gebüsch abstürzte. Die Maschine befand sich auf einem regelmäßigen Flug nach Orapa, einer neuen Diamantenmine in Botswana. Die Überlebenden des Flugzeugabsturzes sollen sich in einem ernsten Zustand befinden. Alle haben schwere Brandverletzungen erlitten.
BRITISCHER HANDELSATTACHÉ ENFÜHRT
Montreal - Der britische Handelsattaché in Montreal James Richard Cross (49) ist am Montag aus seiner Wohnung entführt worden. Vier Männer mit Maschinengewehren und einer Pistole drangen in die Wohnung ein, fesselten Cross und zwangen ihn in ein Taxi.
Im Laufe des späteren Tages forderten die Entführer als Lösesumme die Freilassung „politischer Gefangener“, 350 000 Rand in Gold sowie eine ungehinderte Abreise nach Kuba. Nach Angaben der Polizei sind vier entsprechende Notizen verschiedenen Zeitungen übergeben worden, die sie der Polizei weitergaben.
Die Entführung fand am Montagmorgen statt, als zwei der Entführer unter dem Vorwand, Cross ein Geburtstagsgeschenk überreichen zu wollen, sich Zutritt zu der Wohnung verschafften. Cross hatte sechs Tage zuvor seinen 49. Geburtstag gefeiert. Bei den Entführern soll es sich um Mitglieder der „Front zur Befreiung Quebecs“ handeln. Es ist eine terroristische Untergrundorganisation, die 1960 für verschiedene Bombenanschläge verantwortlich war und die Unabhängigkeit Quebecs von Kanada fordert. Es ist das erste Mal in der Geschichte Kanadas, dass ein Diplomat entführt wurde.
SÜDWESTER PIONIERIN GESTORBEN
Windhoek - Eine der wohl bekanntesten Pionierinnen Südwestafrikas, Helen Eedes, ist kürzlich an den Folgen einer langwierigen Krankheit im Alter von 74 Jahren in der Landeshauptstadt: gestorben. Helen Eedes beklagte lange einen verantwortungsvollen Posten als Regierungsbeamtin bei der Bantu-Administration, wo man ihr aufgrund ihrer Leistungen und Verdienste hohe Achtung entgegenbrachte.
VIZEPRÄSIDENT SDAT NACHFOLGER NASSERS
Kairo — Der ägyptische Vizepräsident Anwar el Sadat ist am Montag von dem Exekutivkomitee der Einheitspartei Ägyptens zum Nachfolger des verstorbenen Präsidenten Gamal Abdel Nasser gewählt worden. Eine entsprechende Empfehlung wird nun dem Zentralkomitee unterbreitet. Dieses wiederum gibt eine Empfehlung an die parlamentarische Gruppe der Einheitspartei weiter, die sie dann ihrerseits der Nationalversammlung vorlegt. Sadat muss zwei Drittel der 360 Abgeordnetenstimmen in der Nationalversammlung erhalten. Ist dies geschehen, findet noch eine Volksbefragung statt, die für den 15. Oktober vorgesehen ist.
DIE UN-GENERALVERSAMMLUNG KAPITULIERTE
New York — Die Generalversammlung der Vereinten Nationen kapitulierte vor Flugzeugentführern, die zurzeit die ganze Welt in Unruhe versetzen. Die meisten Lander haben ihre Sicherheitsmaßnahmen auf Flugplatzen erheblich verstärkt. Die sorgfältigen Prüfungen des Gepäcks und Durchsuchungen von Passagieren verursachen zum Teil erhebliche Verspätungen. Nur eine konzertierte Aktion aller Staaten kann eine Losung des bedrohlichen Problems bringen. Hierzu wird es während der gegenwärtigen Sitzungsperiode der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht kommen. Die Generalversammlung beschloss gestern in New York, die Frage der Flugzeugentführungen nicht zu debattieren, sondern die Angelegenheit dem Rechtsausschuss zu übertragen. Dieser Beschluss wurde gefailt, obwohl verschiedene Lander auf eine Aktion drängten. UNO-Beobachter meinen, es sei fast sicher, dass keine konkreten Vorschläge in Sachen Luftpiraterie von der gegenwärtigen Generalversammlung angenommen werden können.
Swakopmund - Anfang Oktober findet in Kapstadt eine mehrtägige Tagung des Nationalen Denkmalsrates statt, an der als Südwester Delegierte Dawid Krynauw und Dr. A. Weber teilnehmen werden. Neben einer großen Anzahl Baulichkeiten und Naturdenkmäler der Republik wird auch über die Erhaltung von 13 verschiedenen Südwester Stätten beraten. Es sind dies in Okahandja die Kirche und der Friedhof der Rheinischen Mission, die Mordklippe, die Gräber der Hererohäuptlinge; in Swakopmund das Woermann-Haus, das Bahnhofsgebäude und das Gefängnis sowie die Sommerresidenz des Administrators, die auch die der früheren deutschen Gouverneure war; die alte Rheinische Missionskirche in Walvis Bay; der Franketurm in Omaruru; das Nauliladenkmal in Outjo; der Waterbergfriedhof sowie der Otjikotosee und der Brandberg.
FRÜHLINGSMARSCH BEI STURM
Walvis Bay — In Walvis Bay wurde kürzlich ein Fußmarsch veranstaltet, an dem 171 Personen teilnahmen. An dem Tag des Marsches wehte ein starker Sandsturm, der zeitweise die Sicht auf wenige Meter beschrankte. Dennoch ließen sich die Wanderer nicht aus dem Konzept bringen. 87 der Teilnehmer erreichten das Ziel. Ein 13jahriger Junge legte die Strecke von 20 Kilometern in 2:10 Stunden zurück. Die beiden jüngsten Teilnehmer waren fünf und acht Jahre alt, während die ältesten 75 bzw. 64 Jahre alt waren.
LETZTE MELDUNG
Johannesburg – Ein weißer Passagier ist um sein Leben gekommen und elf andere wurden schwer verletzt, als eine Dakota der Anglo American Corporation kurz nach dem Start auf dem Rand-Flugplatz bei Johannesburg in dichtes Gebüsch abstürzte. Die Maschine befand sich auf einem regelmäßigen Flug nach Orapa, einer neuen Diamantenmine in Botswana. Die Überlebenden des Flugzeugabsturzes sollen sich in einem ernsten Zustand befinden. Alle haben schwere Brandverletzungen erlitten.
BRITISCHER HANDELSATTACHÉ ENFÜHRT
Montreal - Der britische Handelsattaché in Montreal James Richard Cross (49) ist am Montag aus seiner Wohnung entführt worden. Vier Männer mit Maschinengewehren und einer Pistole drangen in die Wohnung ein, fesselten Cross und zwangen ihn in ein Taxi.
Im Laufe des späteren Tages forderten die Entführer als Lösesumme die Freilassung „politischer Gefangener“, 350 000 Rand in Gold sowie eine ungehinderte Abreise nach Kuba. Nach Angaben der Polizei sind vier entsprechende Notizen verschiedenen Zeitungen übergeben worden, die sie der Polizei weitergaben.
Die Entführung fand am Montagmorgen statt, als zwei der Entführer unter dem Vorwand, Cross ein Geburtstagsgeschenk überreichen zu wollen, sich Zutritt zu der Wohnung verschafften. Cross hatte sechs Tage zuvor seinen 49. Geburtstag gefeiert. Bei den Entführern soll es sich um Mitglieder der „Front zur Befreiung Quebecs“ handeln. Es ist eine terroristische Untergrundorganisation, die 1960 für verschiedene Bombenanschläge verantwortlich war und die Unabhängigkeit Quebecs von Kanada fordert. Es ist das erste Mal in der Geschichte Kanadas, dass ein Diplomat entführt wurde.
SÜDWESTER PIONIERIN GESTORBEN
Windhoek - Eine der wohl bekanntesten Pionierinnen Südwestafrikas, Helen Eedes, ist kürzlich an den Folgen einer langwierigen Krankheit im Alter von 74 Jahren in der Landeshauptstadt: gestorben. Helen Eedes beklagte lange einen verantwortungsvollen Posten als Regierungsbeamtin bei der Bantu-Administration, wo man ihr aufgrund ihrer Leistungen und Verdienste hohe Achtung entgegenbrachte.
VIZEPRÄSIDENT SDAT NACHFOLGER NASSERS
Kairo — Der ägyptische Vizepräsident Anwar el Sadat ist am Montag von dem Exekutivkomitee der Einheitspartei Ägyptens zum Nachfolger des verstorbenen Präsidenten Gamal Abdel Nasser gewählt worden. Eine entsprechende Empfehlung wird nun dem Zentralkomitee unterbreitet. Dieses wiederum gibt eine Empfehlung an die parlamentarische Gruppe der Einheitspartei weiter, die sie dann ihrerseits der Nationalversammlung vorlegt. Sadat muss zwei Drittel der 360 Abgeordnetenstimmen in der Nationalversammlung erhalten. Ist dies geschehen, findet noch eine Volksbefragung statt, die für den 15. Oktober vorgesehen ist.
DIE UN-GENERALVERSAMMLUNG KAPITULIERTE
New York — Die Generalversammlung der Vereinten Nationen kapitulierte vor Flugzeugentführern, die zurzeit die ganze Welt in Unruhe versetzen. Die meisten Lander haben ihre Sicherheitsmaßnahmen auf Flugplatzen erheblich verstärkt. Die sorgfältigen Prüfungen des Gepäcks und Durchsuchungen von Passagieren verursachen zum Teil erhebliche Verspätungen. Nur eine konzertierte Aktion aller Staaten kann eine Losung des bedrohlichen Problems bringen. Hierzu wird es während der gegenwärtigen Sitzungsperiode der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht kommen. Die Generalversammlung beschloss gestern in New York, die Frage der Flugzeugentführungen nicht zu debattieren, sondern die Angelegenheit dem Rechtsausschuss zu übertragen. Dieser Beschluss wurde gefailt, obwohl verschiedene Lander auf eine Aktion drängten. UNO-Beobachter meinen, es sei fast sicher, dass keine konkreten Vorschläge in Sachen Luftpiraterie von der gegenwärtigen Generalversammlung angenommen werden können.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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