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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1970-07-23
Claudia Reiter
SORGE UM FISCHBESTÄNDE

Kapstadt — Das südafrikanische Wirtschaftsministerium ist besorgt um die Entwicklung des Fischereiwesens vor der südwestafrikanischen Küste. Gewisse Zeichen möglichen Überfischens haben sich bemerkbar gemacht. Irgendwelche definitiven Schritte, beispielsweise eine künftige weitere Beschränkung der Fischfangquoten, wurden noch nicht getroffen. Die Situation wird sorgfältig beobachtet, und man will auch mit den zuständigen Gremien der Fischindustrie über mögliche Maßnahmen zur Erhaltung und optimalen Nutzung der Fischgründe verhandeln. Die Fischindustrie ist bemüht, ihre Fangquote so schnell wie möglich einzubringen, um dem Pilchard bis zur kommenden Saison eine möglichst lange Ruhezeit zu geben.

POLITIK MISSBRAUCHT DEN SPORT

Kapstadt — Die südafrikanische Regierung sei nicht bereit, ihre Außenpolitik und Streitfragen internationalen Charakters in den Händen der Sportfunktionare zu lassen, erklärte der Minister für Sport und Entspannung, F. W. Waring, am Mittwoch im Volksrat. Die Vereinigte Partei habe zugegeben, dass der internationale Sport für politische Zwecke missbraucht werde. Die Regierung habe ihre Haltung in Sachen Sport erläutert. Die Opposition habe noch keine Stellung dazu genommen.

MONDGESTEIN IM PARLAMENT

Kapstadt — In der Galeria des Kapstädter Parlamentsgebäudes wurde am Montag ein kleiner Teil des Mondgesteins, das vor einem Jahr von den Astronauten der Apollo-11-Mission zur Erde zurückgebracht worden ist, ausgestellt. Mit dieser Ausstellung sollte die erste Mondlandung vor genau einem Jahr gewürdigt werden. Das Mondgestein wird in allen wichtigen Zentren Südafrikas gezeigt. Das aus-gestellte Mondgestein wiegt 16 Gramm und ist ein Tell der 22 Kilogramm, die im vergangenen Jahr von den Astronauten Armstrong und Aldrin auf der Mondoberfläche gesammelt worden waren.

UNTERHAS BESTÄTIGT WAFFENLIEFERUNGEN

London. — Die konservative Regierung Britanniens erhielt am Mittwoch die Unterstützung des Unterhauses für ihre beabsichtigten Waffenlieferungen an Südafrika. Nach einer Tauten Debatte, die von bitteren Wortwechseln zwischen Regierungs- und Oppositionssprechern gekennzeichnet wurde, kam es zur Abstimmung über einen Tadelsantrag der Labour Party. Die Opposition hatte darin eine völlige Einstellung der Waffenlieferungen an Südafrika gefordert. Dieser Antrag wurde mit 313 zu 281 Stimmen zurückgewiesen.

PROTESTE AFRKANISCHER STAATEN

Addis Abeba — Die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) veröffentlichte eine Erklärung über die britische Bereitschaft, Waffen an Südafrika zu Iiefern. Dies sei ein „feindseliger Akt“ gegen die afrikanischen Staaten und deren Bewohner. Sie widerspreche der Verurteilung der Apartheidspolitik durch die ganze Welt und verletze auch die Resolutionen der UNO. Es müsse auf Grol3britannien jeder Druck ausgeübt werden, damit es sich ans Waffenembargo halte. Die Angelegenheit werde auf der Gipfelkonferenz in Addis Abeba im September behandelt werden. Die afrikanischen Staaten könnten es nicht zulassen, dass Südafrika mit britischen Waffen beliefert werde.

STREIT UM KUTAKO-NACHFOLGE UND -LEICHE

Windhoek — Der Streit um die Nachfolgerschaft des am Samstag verstorbenen Hererochefs Hosea Kutako ist mit großer Heftigkeit entbrannt. Maßgebliche Persönlichkeiten des sogenannten Chefrates Hosea Kutakos haben gegen Kapuuo, der sich als neuer Hererochef ausgibt, bezogen. Zu den Gegnern Kapuuos gehört sein früherer enger Freund, der Generalsekretär, Ideologe und Stratege des Chefrates, Rev. B. G. Karuera. Karuera hat zusammen mit sieben anderen Hereros eine Presseerklärung herausgegeben, die in dem Appell „an die Regierung und die Außenwelt“ gipfelt, „keine Vertretung der Hereros anzuerkennen, die diesem sogenannten Chef (Kapuuo), der sich selbst ernannt hat, entspringt“.

Gleichzeitig ist ein Kampf um die Leiche Kutakos entbrannt. Clemens Kapuuo hat die Leiche von Aminuis nach Windhoek gebracht, wo sie in der Leichenhalle aufgebahrt wird. Kapuuo halt sich für die Durchführung des Begräbnisses verantwortlich. Die Verwandten Hosea Kutakos sind damit nicht einverstanden. Aaron Mungunda, der nächste Angehörige Hosea Kutakos nach Hererotradition, will Kapuuo das Recht, das Begräbnis zu regeln, streitig machen. Da es zu keiner gütlichen Einigung zwischen den streitenden Parteien zu kommen scheint, wird Mungunda voraussichtlich eine einstweilige Verfügung beim Windhoeker Obergericht gegen Kapuuo zu erwirken suchen.

ULTIMATUM AN DIE DOCKARBEITER

London — Gestützt durch einen Parlamentsbeschluss und durch die Zustimmung der Königin hat die Regierung den 47 000 streikenden Dockarbeitern ein Ultimatum gestellt, dass Truppen eingesetzt würden, wenn die lebenswichtigen Betriebe in den Hafen nicht aufrechterhalten Weibel] sollten. Die Regierung hatte schon früher handeln können, doch hoffte sie immer auf ein Einlenken der Dockarbeiter, dass diese wenigstens die Lebensmittelladungen löschten. Bis jetzt haben sich keine Zwischenfälle ereignet. Allmählich machen sich die Folgen des Streiks bemerkbar. Preise für eingeführte Nahrungsmittel, wie Früchte, Gemüse und Fleisch, sind erhöht worden. Die Industrie muss sparsam mit den Rohstoffvorraten umgehen. Die Postschiffe für Südafrika werden jeden Freitag abgehen. Die Passagiere sind gebeten worden, Gepäck womöglich als Handgepäck mitzunehmen. Im Übrigen werden Arbeiter der Schifffahrtslinie aushelfen. „S.A. Vaal“ hat ihre Ladung in Antwerpen gelöscht. „Pendennis Castle“ hat die Passagiere in Southampton abgesetzt und wird für die Fracht nach Brest dirigiert. Seepost bleibt vorläufig in London und Southampton liegen. Die amerikanische Post nimmt keine Postsendungen zur See mehr an, die für Großbritannien bestimmt sind.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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