Vor 50 Jahren
1971-09-29
KEIN ENDE DES TERRORISMUS IN SICHT
Windhoek — Der Kampf gegen Guerillas an der Nordgrenze Südwestafrikas wird noch geraume Zeit dauern. Dies erklärte der Chef der südafrikanischen Polizei, General Joubert, gestern in Windhoek. „Ich sehe kein Ende der Guerilla-Aktivitäten in der überschaubaren Zukunft“, meinte der General. Er betonte, dass Südafrika unter allen Umständen verteidigt werden müsse. In diesem kalten Krieg sei Südafrika mit der Veröffentlichung von Einzelheiten äußerst zurückhaltend. Eine Veröffentlichung von Geschehnissen an der Guerillafront könne dem Feind wichtige Hinweise geben.
General Joubert sprach gestern vor einem Kreis von Windhoeker Geschäftsleuten bei einem Mittagessen im Thüringer Hof. Bei der Gelegenheit nahm er einen Scheck in Höhe von Rand 6 000 für den Polizeifonds in Empfang. Der Polizeichef bat die Öffentlichkeit um Verständnis dafür, dass sie über die Tätigkeit der Polizei im Kampf gegen die Terroristen unvollkommen unterrichtet werde. Er sei jedoch nicht bereit, den Gegnern Südafrikas, die den Guerillakrieg tief ins Land tragen wollen, Informationen zu verschaffen. „Sie sollen selbst herausfinden; was geschehen ist. Das ist unsere Politik“, meinte der General.
HOBY-AUSSTELLUNG IN SWAKOPMUND
Swakopmund — Den Versuch der Round-Table-Organisation, eine Steckenpferd-Ausstellung in Swakopmund zu veranstalten, kann man wohl als gelungen bezeichnen und die starken Bedenken der Organisatoren mit Bezug auf die Beteiligung an einer solchen Schau waren umsonst. Die vielen Besucher bewunderten interessiert die verschiedenen Kunstfertigkeiten von 22 Ausstellern, Talenten, die bisher mehr im verborgenen und unscheinbar in ihren Mußestunden den grauen Alltag aufzuhellen verstehen.
AFRIKASTAATEN STEUERN AUF VETO ZU
New York — Die Afrikastaaten steuern auf eine Konfrontation mit den Großmächten im Sicherheitsrat zu. Im Zuge der Südwestafrika-Debatte forderten sie die Anwendung militärischer, wirtschaftlicher und diplomatischer Sanktionen gegen die Republik. Auf diese Art und Weise soll „der illegalen Okkupation Namibias durch Südafrika ein Ende gesetzt werden“. Es hat den Anschein, als ob sämtliche fünf Großmächte, einschließlich der Sowjetunion, gegen solche weitgehenden Maßnahmen sind. Mindestens werden sich Britannien, Frankreich, die Vereinigten Staaten und Nationalchina gegen die vorgeschlagenen Aktionen der Afrikaner aussprechen und möglicherweise von ihrem Veto-Recht Gebrauch machen.
LETZTE MELDUNG
Oshakati — Die Exekutive, der Gesetzgebende Rat and Stammesführer von Owambo haben eine Erklärung herausgegeben, in der sie sich hinter den Vorsitzenden der Exekutive, Chef Ushona Shiimi, stellen. Auf einer Konferenz haben sie beschlossen, das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes zurückzuweisen. Das Wohl der Owambos liege, so heißt es, in der Zusammenarbeit mit der Republik Südafrika. Niemand könne diese Ansichten ändern. Eine zum Ausdruck gebrachte Unzufriedenheit eines Teils des Owambovolkes sei eine normale Erscheinung in allen Ländern der Welt. Die Regierung von Owambo werde auf dem bisherigen Weg der Entwicklung fortschreiten.
DIE VERANTWORTUNG DER PRESSE
Windhoek — Vizeminister A. H. du Plessis eröffnete heute Vormittag in Windhoek den Jahreskongress des südafrikanischen Zeitungsverlegerverbandes (Newspaper Press Union). In seiner Ansprache befasste er sich weitgehend mit der Rolle der Presse in der menschlichen Gemeinschaft und ihrer Verantwortung. Die Presse sei in einer sehr mächtigen Position. Sie kenne die öffentliche Persönlichkeit, die in ihrer menschlichen Schwäche nicht über den eigenen Schatten springen kann. Aber die öffentliche Persönlichkeit kennt auch den Journalisten, der in seiner menschlichen Schwäche in der Handlung dieser Person etwas Abbauendes zu finden hofft. Zum Glück gebe es aber auch noch eine Mühle für diese menschlichen Schwachen.
Windhoek — Der Kampf gegen Guerillas an der Nordgrenze Südwestafrikas wird noch geraume Zeit dauern. Dies erklärte der Chef der südafrikanischen Polizei, General Joubert, gestern in Windhoek. „Ich sehe kein Ende der Guerilla-Aktivitäten in der überschaubaren Zukunft“, meinte der General. Er betonte, dass Südafrika unter allen Umständen verteidigt werden müsse. In diesem kalten Krieg sei Südafrika mit der Veröffentlichung von Einzelheiten äußerst zurückhaltend. Eine Veröffentlichung von Geschehnissen an der Guerillafront könne dem Feind wichtige Hinweise geben.
General Joubert sprach gestern vor einem Kreis von Windhoeker Geschäftsleuten bei einem Mittagessen im Thüringer Hof. Bei der Gelegenheit nahm er einen Scheck in Höhe von Rand 6 000 für den Polizeifonds in Empfang. Der Polizeichef bat die Öffentlichkeit um Verständnis dafür, dass sie über die Tätigkeit der Polizei im Kampf gegen die Terroristen unvollkommen unterrichtet werde. Er sei jedoch nicht bereit, den Gegnern Südafrikas, die den Guerillakrieg tief ins Land tragen wollen, Informationen zu verschaffen. „Sie sollen selbst herausfinden; was geschehen ist. Das ist unsere Politik“, meinte der General.
HOBY-AUSSTELLUNG IN SWAKOPMUND
Swakopmund — Den Versuch der Round-Table-Organisation, eine Steckenpferd-Ausstellung in Swakopmund zu veranstalten, kann man wohl als gelungen bezeichnen und die starken Bedenken der Organisatoren mit Bezug auf die Beteiligung an einer solchen Schau waren umsonst. Die vielen Besucher bewunderten interessiert die verschiedenen Kunstfertigkeiten von 22 Ausstellern, Talenten, die bisher mehr im verborgenen und unscheinbar in ihren Mußestunden den grauen Alltag aufzuhellen verstehen.
AFRIKASTAATEN STEUERN AUF VETO ZU
New York — Die Afrikastaaten steuern auf eine Konfrontation mit den Großmächten im Sicherheitsrat zu. Im Zuge der Südwestafrika-Debatte forderten sie die Anwendung militärischer, wirtschaftlicher und diplomatischer Sanktionen gegen die Republik. Auf diese Art und Weise soll „der illegalen Okkupation Namibias durch Südafrika ein Ende gesetzt werden“. Es hat den Anschein, als ob sämtliche fünf Großmächte, einschließlich der Sowjetunion, gegen solche weitgehenden Maßnahmen sind. Mindestens werden sich Britannien, Frankreich, die Vereinigten Staaten und Nationalchina gegen die vorgeschlagenen Aktionen der Afrikaner aussprechen und möglicherweise von ihrem Veto-Recht Gebrauch machen.
LETZTE MELDUNG
Oshakati — Die Exekutive, der Gesetzgebende Rat and Stammesführer von Owambo haben eine Erklärung herausgegeben, in der sie sich hinter den Vorsitzenden der Exekutive, Chef Ushona Shiimi, stellen. Auf einer Konferenz haben sie beschlossen, das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes zurückzuweisen. Das Wohl der Owambos liege, so heißt es, in der Zusammenarbeit mit der Republik Südafrika. Niemand könne diese Ansichten ändern. Eine zum Ausdruck gebrachte Unzufriedenheit eines Teils des Owambovolkes sei eine normale Erscheinung in allen Ländern der Welt. Die Regierung von Owambo werde auf dem bisherigen Weg der Entwicklung fortschreiten.
DIE VERANTWORTUNG DER PRESSE
Windhoek — Vizeminister A. H. du Plessis eröffnete heute Vormittag in Windhoek den Jahreskongress des südafrikanischen Zeitungsverlegerverbandes (Newspaper Press Union). In seiner Ansprache befasste er sich weitgehend mit der Rolle der Presse in der menschlichen Gemeinschaft und ihrer Verantwortung. Die Presse sei in einer sehr mächtigen Position. Sie kenne die öffentliche Persönlichkeit, die in ihrer menschlichen Schwäche nicht über den eigenen Schatten springen kann. Aber die öffentliche Persönlichkeit kennt auch den Journalisten, der in seiner menschlichen Schwäche in der Handlung dieser Person etwas Abbauendes zu finden hofft. Zum Glück gebe es aber auch noch eine Mühle für diese menschlichen Schwachen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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