Vor 50 Jahren
15. August 1967
IOK-Sonderausschuss nach Südafrika
Lausanne (SAPA/AP). Südafrikas letzte Hoffnung auf Teilnahme an den Olympischen Spielen in Mexiko im nächsten Jahr wird der Bericht eines Sonderausschusses des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) sein, der Südafrika im nächsten Monat besuchen wird. Dieser Ausschuss besteht aus drei Mitgliedern und wird voraussichtlich am 6. September in der Republik eintreffen. Sein Aufenthalt erstreckt sich über etwa zehn Tage. Die Einladung zu diesem Besuch ging vom südafrikanischen Olympischen Komitee aus.
Der endgültige Beschluß über Südafrikas Teilnahme an den Olympischen Spielen in Mexiko wird auf der nächsten Sitzung des IOK vom 1. Bis 3. Februar 1968 in Grenoble gefaßt. Der Sonderausschuß besteht aus Lord Killanin, dem Präsidenten des Irischen Olympischen Rates, Sir Adetokumbo Ademola, dem Vorsitzenden des Nigerianischen Olympischen Verbandes und oberstem Richter seines Landes, sowie Reginald Stanley Alexander, dem Vorsitzenden des Olympischen Verbandes von Kenia. Lord Killanin ist Vorsitzender dieses Ausschusses.
Südafrikas Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio wurde seinerzeit verweigert, weil die südafrikanische Rassenpolitik den Nichtweißen nach der Auffassung des IOK keine faire Chance biete, sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren.
In einer offiziellen Mitteilung des IOK heißt es, von dem Sonderausschuß werde eine gründliche Untersuchung der Verhältnisse im südafrikanischen Amateursport erwartet. Das Gremium werde ausschließlich über die Tatsachen berichten und keine Empfehlungen machen. Das IOK wolle wissen, inwieweit man sich an die Olympischen Regeln halte und jeder Athlet, ungeachtet seiner Rasse, die Gelegenheit haben werde, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Zudem wolle das IOK auch die Haltung der Sportler selbst und der Amateursportorganisationen aller Rassen kennenlernen.
Die Untersuchung werde in verschiedenen Städten und Teilen des Landes durchgeführt. Das Gremium wolle die vorhandenen Sportplätze, die Zahl der Trainer, die Möglichkeiten der Sportwettkämpfe, den Umfang der Beteiligung am Sport im allgemeinen sowie die verschiedenen olympischen Disziplinen, näher kennenlernen, die von den verschiedenen Rassen ausgeübt werden.
15. August 1967
Neuhof geräumt
Maltahöhe (AZ). Die Eingeborenen des flächenmäßig zweitkleinsten und bevölkerungsmäßig kleinsten Reservats von Südwestafrika, Neuhof, sind an den Schwarzrand umgezogen, um dort neues und besseres Land in Besitz zu nehmen. Neuhof bestand aus 77 Quadratmeilen Land. Das Reservat hatte mit Wasserschwierigkeiten zu kämpfen. Laut Volkszählung von 1960 wohnten in Neuhof 108 Nichtweiße. Die Bevölkerungsdichte betrug 1,4 Personen pro Quadratmeile. Das Reservat Warmbad ist mit 56 Quadratmeilen noch kleiner als Neuhof. Der Umzug von Neuhof an den Schwarzrand erfolgte freiwillig. Die ehemaligen Bewohner von Neuhof fühlen sich in der neuen Umgebung wohl.
15. August 1967
Der Staat und der Bürger
Windhoek (AZ). Professor Dr. Remane von der Universität Kiel, der sich zur Zeit auf einer Forschungsreise durch Südwestafrika befindet, hielt am Montag als Gast der SWA Wissenschaftlichen Gesellschaft im Windhoeker Theater einen höchst interessanten und amüsanten Vortrag über die Staaten der Bienen, Ameisen und Termiten. Bereits im Altertum, so sagte Prof. Remane, habe man das Staatsleben der Insekten untersucht, um daraus Ideen für das etwas unsichere Staatsgefüge der Menschen zu schöpfen.
Anders als beim Menschen sind die Staaten bei gleicher Arten bei den Bienen, Ameisen und Termiten überall auf der Welt gleich, ohne Rücksicht darauf, ob sich diese Staaten in Europa, Amerika oder Afrika befinden. Unterschiede ergeben sich nur im Hinblick auf die verschiedenen Arten.
Das organisierte Staatsleben bei den genannten Insekten, so sagte Prof. Remane, sei überhaupt nicht zu übesehen. Aber erst vom 18. Jahrhundert ab habe man nähere Erkenntnisse sichermachen können. Nero war von seinem Lehrmeister bereits bedeutet worden, daß „der König der Bienen“ machtlos sei und sein Volk ohne Gewalt regiere. Erst im 18. Jahrhundert habe man erkannt, daß der Staat der Bienen nicht, wie man im Altertum angenommen hatte, ein Männerstaat, sondern ein Frauenstaat ist. Ebenfalls anders als beim Menschen würden die Insekten durch ihre Erbmasse zu bestimmten Tätigkeiten vorgesehen. Um es in das Menschliche zu übertragen, die Erbmasse sorgt ohne weiteres Lernen für Fertigkeiten auf bestimmten Gebieten.
IOK-Sonderausschuss nach Südafrika
Lausanne (SAPA/AP). Südafrikas letzte Hoffnung auf Teilnahme an den Olympischen Spielen in Mexiko im nächsten Jahr wird der Bericht eines Sonderausschusses des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) sein, der Südafrika im nächsten Monat besuchen wird. Dieser Ausschuss besteht aus drei Mitgliedern und wird voraussichtlich am 6. September in der Republik eintreffen. Sein Aufenthalt erstreckt sich über etwa zehn Tage. Die Einladung zu diesem Besuch ging vom südafrikanischen Olympischen Komitee aus.
Der endgültige Beschluß über Südafrikas Teilnahme an den Olympischen Spielen in Mexiko wird auf der nächsten Sitzung des IOK vom 1. Bis 3. Februar 1968 in Grenoble gefaßt. Der Sonderausschuß besteht aus Lord Killanin, dem Präsidenten des Irischen Olympischen Rates, Sir Adetokumbo Ademola, dem Vorsitzenden des Nigerianischen Olympischen Verbandes und oberstem Richter seines Landes, sowie Reginald Stanley Alexander, dem Vorsitzenden des Olympischen Verbandes von Kenia. Lord Killanin ist Vorsitzender dieses Ausschusses.
Südafrikas Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio wurde seinerzeit verweigert, weil die südafrikanische Rassenpolitik den Nichtweißen nach der Auffassung des IOK keine faire Chance biete, sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren.
In einer offiziellen Mitteilung des IOK heißt es, von dem Sonderausschuß werde eine gründliche Untersuchung der Verhältnisse im südafrikanischen Amateursport erwartet. Das Gremium werde ausschließlich über die Tatsachen berichten und keine Empfehlungen machen. Das IOK wolle wissen, inwieweit man sich an die Olympischen Regeln halte und jeder Athlet, ungeachtet seiner Rasse, die Gelegenheit haben werde, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Zudem wolle das IOK auch die Haltung der Sportler selbst und der Amateursportorganisationen aller Rassen kennenlernen.
Die Untersuchung werde in verschiedenen Städten und Teilen des Landes durchgeführt. Das Gremium wolle die vorhandenen Sportplätze, die Zahl der Trainer, die Möglichkeiten der Sportwettkämpfe, den Umfang der Beteiligung am Sport im allgemeinen sowie die verschiedenen olympischen Disziplinen, näher kennenlernen, die von den verschiedenen Rassen ausgeübt werden.
15. August 1967
Neuhof geräumt
Maltahöhe (AZ). Die Eingeborenen des flächenmäßig zweitkleinsten und bevölkerungsmäßig kleinsten Reservats von Südwestafrika, Neuhof, sind an den Schwarzrand umgezogen, um dort neues und besseres Land in Besitz zu nehmen. Neuhof bestand aus 77 Quadratmeilen Land. Das Reservat hatte mit Wasserschwierigkeiten zu kämpfen. Laut Volkszählung von 1960 wohnten in Neuhof 108 Nichtweiße. Die Bevölkerungsdichte betrug 1,4 Personen pro Quadratmeile. Das Reservat Warmbad ist mit 56 Quadratmeilen noch kleiner als Neuhof. Der Umzug von Neuhof an den Schwarzrand erfolgte freiwillig. Die ehemaligen Bewohner von Neuhof fühlen sich in der neuen Umgebung wohl.
15. August 1967
Der Staat und der Bürger
Windhoek (AZ). Professor Dr. Remane von der Universität Kiel, der sich zur Zeit auf einer Forschungsreise durch Südwestafrika befindet, hielt am Montag als Gast der SWA Wissenschaftlichen Gesellschaft im Windhoeker Theater einen höchst interessanten und amüsanten Vortrag über die Staaten der Bienen, Ameisen und Termiten. Bereits im Altertum, so sagte Prof. Remane, habe man das Staatsleben der Insekten untersucht, um daraus Ideen für das etwas unsichere Staatsgefüge der Menschen zu schöpfen.
Anders als beim Menschen sind die Staaten bei gleicher Arten bei den Bienen, Ameisen und Termiten überall auf der Welt gleich, ohne Rücksicht darauf, ob sich diese Staaten in Europa, Amerika oder Afrika befinden. Unterschiede ergeben sich nur im Hinblick auf die verschiedenen Arten.
Das organisierte Staatsleben bei den genannten Insekten, so sagte Prof. Remane, sei überhaupt nicht zu übesehen. Aber erst vom 18. Jahrhundert ab habe man nähere Erkenntnisse sichermachen können. Nero war von seinem Lehrmeister bereits bedeutet worden, daß „der König der Bienen“ machtlos sei und sein Volk ohne Gewalt regiere. Erst im 18. Jahrhundert habe man erkannt, daß der Staat der Bienen nicht, wie man im Altertum angenommen hatte, ein Männerstaat, sondern ein Frauenstaat ist. Ebenfalls anders als beim Menschen würden die Insekten durch ihre Erbmasse zu bestimmten Tätigkeiten vorgesehen. Um es in das Menschliche zu übertragen, die Erbmasse sorgt ohne weiteres Lernen für Fertigkeiten auf bestimmten Gebieten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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