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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Nina Cerezo
18. März 1968

Dr. Philip Blaiberg ist zu Hause

Kapstadt (AZ/SAPA) - Bei strahlendem Sonnenschein konnte Dr. Philip Blaiberg, der einzige überlebende Herztransplantationspatient der Welt, am Samstag um 11.35 Uhr das Kapstädter Groote-Schuur-Krankenhaus verlassen. Zwanzig Minuten später war er in Wynberg in seiner Apartementwohnung. Mit einem breiten Lächeln wurde er von Prof. Christiaan Barnard am Ausgang des Krankenhauses verabschiedet. Einige hundert Menschen hatten sich neben Pressevertretern, Fernsehkameraleuten und Fotoreportern zu seiner Begrüßung eingefunden. Dr. Blaiberg wurde mit lautem Jubel beim Verlassen des Spitals begrüßt.

„Mir geht es wirklich ausgezeichnet“, teilte der weltberühmte Patient der wartenden Menschenmenge mit. Ich freue mich auf die Heimkehr. Das ist das einzige, was meine Gedanken zur Zeit beschäftigt. Ich danke Ihnen allen für diese Begrüßung.“ Dr. Blaiberg trug einen dunklen Blazer mit dem Wappen des „Royal Dental Hospital“, Krawatte und dazu eine dunkle lange Hose. Er sah gesund aus, und die Freude über seine Entlassung aus dem Krankenhaus stand ihm ins Gesicht geschrieben. Seit seiner historischen Herzverpflanzung am 2. Januar verbrachte er 74 Tage in einem vollkommen steril gehaltenen Krankenzimmer.

Mit den Worten „Haben Sie recht, recht herzlichen Dank“ verabschiedete sich Dr. Blaiberg von Prof. Barnard und stieg dann in einen schwarzen Pkw, der unter Polizeibegleitung das Krankenhausgelände verließ. Einige Schwestern des herzchirurgischen Teams, die Dr. Blaiberg während der vergangenen zweieinhalb Monate gepflegt hatten, verabschiedeten sich zuvor in rührender Weise von ihrem Patienten. Eine der Schwestern fragte Dr. Blaiberg: „Dar ich Ihnen einen Abschiedskuß geben?“ „Aber sicher“, antwortete der Patient und verabschiedete sich von der Schwester mit einem Kuß.

Als Dr. Blaiberg vor Monaten ins Krankenhaus als „Todeskandidat“ eingeliefert wurde, litt er an Atembeschwerden, konnte nichts essen, sich selbst nicht rasieren und befand sich im Zustand völliger Lethargie. Am Samstag ließen seine etwas geschwollenen Gesichtszüge noch auf die Behandlung mit immunosuppressiven Mitteln zurückschließen. Sonst sah er gesund und wohl aus. Vor 14 Jahren erlitt er den ersten Herzanfall, der sich im vergangenen Jahr wiederholte und ihn zur Aufgabe seiner Praxis zwang.

Während der nächsten Wochen wird Dr. Blaiberg regelmäßig das Groote- Schuur-Krankenhaus zur ärztlichen Untersuchung besuchen müssen.


18. März 1968

Vorster weist UN –Ultimatum zurück

George (SAPA) – Mit einem klaren Nein hat der südafrikanische Ministerpräsident B. J. Vorster die Forderung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen auf Freilassung von 33 Terroristen aus Südwestafrika, die im vergangenen Monat im Obergericht in Pretoria zu Zuchthausstrafen verurteilt wurden, beantwortet. In seine Eröffnungsansprache auf der südkapländischen Landwirtschaftsausstellung in George sagte der Premier: „Im Namen des südafrikanischen Volkes erkläre ich hier, daß wir nicht bis zum 31. März mit einer Antwort an die Vereinten Nationen warten müssen. Ich gebe sie sofort. Die Antwort Südafrikas an den Sicherheitsrat ist nein. Die Welt darf diese Antwort als offiziell hinnehmen. Wir sprechen nicht mehr über diesen Fall.“

Jahrelang mischen sich die Vereinten Nationen nun schon in die Angelegenheiten eines Mitgliedsstaates ein.


18. März 1968

Alles für die Katz

Slough – Eine 71jährige Witwe aus Jamaika hat einem Katzenasyl in Slough, England, in ihrem Testament 103200 Rand hinterlassen. Es ist das größte Legat in dem 31jährigen Bestehen dieses Asyls. Wenn immer sie in England war, stattete die Witwe dieser Einrichtung einen Besuch ab. Ihrem Sohn hinterließ sie 5160 Rand.


18. März 1968

Truppenzusammenzug am Sambesi

Salisbury (AZ/SAPA). – Die Polizei- und Militärstreitkräfte entlang der nördlichen Grenze Rhodesiens sind am Wochenende verstärkt worden. Dem Sicherheitsdienst war von Eingeborenen mitgeteilt worden, daß mutmaßliche Terroristen mit Kanus über den Kariba-Stausee gekommen sein sollen.

Nach der kürzlichen Hinrichtung von verschiedenen rhodesischen Eingeborenen, die wegen Mordes und im Rahmen des Notstandsgesetzes zum Tode verurteilt worden waren, hatten die Terroristen verlauten lassen, sie wollten die noch in Gefängnissen befindlichen Häftlinge befreien und die Hingerichteten rächen.

Nähere Einzelheiten über die Aktivitäten der Polizei und des Militärs im Sambesital sind bislang nicht bekannt geworden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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