Vor 50 Jahren
1971-03-30
50 JAHRE GRUNDSCHULE OKAHANDJA
Okahandja — Die Grundschule Okahandja ist in ihrer heutigen Form mit einer afrikaansen und deutschen Abteilung 50 Jahre alt. Aus diesem Anlass ist für den 3. September 1971 ein großes Fest geplant. Dazu sollen unter anderem alle Eltern, Altschulleiter, Altlehrkräfte, Komiteemitglieder, Altschüler und Freunde der Schule eingeladen werden.
Der Schulleiter hat einen Aufruf an alle Personen, die an diesem Jubiläumsfest teilnehmen mochten, erlassen, sich umgehend mit ihm in Verbindung zu setzen, damit die erforderlichen Regelungen getroffen werden können.
Zu diesem Terrain soll eine Festzeitschrift herausgegeben werden, in der dem genannten Personenkreis eine Rubrik zur Verfügung steht. Interessante oder lustige Ereignisse aus dem Leben der Schule sollen ihren Niederschlag in diesen Beiträgen finden.
Tender für den Neubau und Umbau der Schule, einen neuen Schulsaal, eine Bibliothek, Kunst- und Handwerks-zimmer, Klassenzimmer mit eigenem Vorbereitungsraum für die Anfangsklassen und ein doppelstöckiges Gebäude für Klassenzimmer schließen in diesen Tagen. Der Schulvorstand hat nun beschlossen, der Schule und dem Saal einen Namen zu geben. Ein entsprechendes Preisausschreiben wird in diesem Zusammenhang durchgeführt. Die Preisverteilung erfolgt am 3. September.
OBERLEUTNANT CALLEY FÜR SCHULDIG BEFUNDEN
Port Benning — Für schuldig befunden, am 16. März 1968 in My Lai 102 südvietnamesische Greise, Frauen und Kinder mit eigener Hand oder durch Befehl an seine Untergebenen ermordet zu haben, haben am Montag sechs Offiziere der amerikanischen Armee den 27-jährigen Oberleutnant der Infanterie, William Calley. Die sechs Offiziere - ein Oberst, vier Majore und ein Hauptmarin - haben als Geschworene in dem seitdem 12. November vergangenen Jahres laufenden Kriegsgerichtsverfahren, dem längsten in der amerikanischen Geschichte, über hundert Zeugen, den Angeklagten selbst und die Argumente von Anklage und Verteidigung gehört. Die Geschworenen werden nun untereinander entscheiden und einstimmig bestimmen müssen, ob der Angeklagte des vorsätzlichen oder des unbedachten Mordes schuldig ist. Im ersten Falle droht Calley die Todesstrafe oder lebenslänglich, im zweiten Falle lebenslänglich.
TERRORIST DURCH BOMBE GETÖTET
Lusaka — Am Samstag explodierte im „Befreiungszentrum der Terroristenorganisation Mosambiks (Frelimo) eine Bombe, durch die der 25-jährigen Matteus Childende getötet wurde. Die Bombe war mit der Post gesandt worden. Sie explodierte, als Childende die Post durchsah und ein Paket, das angeblich aus Japan kam, öffnete. Sicherheitsbeamte fanden noch ein zweites Paket mit einer Bombe. Durch die Explosion wurde auch das Gebäude beschädigt. Soldaten und Polizisten bewachen das Haus. Von offizieller Seite ist nichts zu erfahren.
ÜBERRASCHENDER SCHRITT JARRINGS
Paris — Der UNO-Vermittler Dr. Gunnar Jarring, der letzte Woche auf seinen Botschafterposten in Moskau zurückgekehrt war, weil die Friedensverhandlungen abgebrochen worden waren, erschien am Montag plötzlich in Paris, wo er mit dem hier zu Besuch weilenden ägyptischen Außenminister Mahmoud Riad in einem Hotel zusammentraf. Der ständige ägyptische UNO-Vertreter Mohammed Hassan Zayad war ebenfalls anwesend. Die Besprechung fand statt, nachdem Riad mit dem französischen Außenminister Maurice Schumann anderthalb Stunden konferiert hatte.
KURZ BERICHTET
Bonn — Der Presseattaché an der deutschen Botschaft in Teheran, Hans Koster, ist in die Bundesrepublik zurückberufen worden. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts auf Anfrage mitteilte, handelt es sich dabei um eine „vorsorgliche Fürsorgemaßnahme“, die zum Schutz des Presseattachés auf dessen eigenen Wunsch erfolgt sei. An Koster sei in den letzten Tagen eine anonyme Entführungsdrohung ergangen.
La Paz (Bolivien) — Bei einer Kranzniederlegungszeremonie in der bolivischen Hauptstadt durchbrach am Sonntag ein in Bolivien lebender Westdeutscher die Polizeisperre und verabreichte dem sich zurzeit auf einer Reise durch Lateinamerika befindenden bundesdeutschen Außenminister Walter Scheel einen Faustsehlag auf die Brust. Scheel konnte seinen Angreifer jedoch wieder abschütteln. Zur Begründung seines Überfalles soll der wenig später von bolivischen Zivilpolizisten verhaftete Ingenieur die von Scheel konzipierte Wiedervereinigungspolitik, mit der er nicht übereinstimme, angeführt haben.
Quito — Nach seinen Besuchen in Venezuela und Kolumbien ist Bundespräsident Gustav Heinemann in Quito, der Hauptstadt Ekuadors, eingetroffen.
Okahandja — Die Grundschule Okahandja ist in ihrer heutigen Form mit einer afrikaansen und deutschen Abteilung 50 Jahre alt. Aus diesem Anlass ist für den 3. September 1971 ein großes Fest geplant. Dazu sollen unter anderem alle Eltern, Altschulleiter, Altlehrkräfte, Komiteemitglieder, Altschüler und Freunde der Schule eingeladen werden.
Der Schulleiter hat einen Aufruf an alle Personen, die an diesem Jubiläumsfest teilnehmen mochten, erlassen, sich umgehend mit ihm in Verbindung zu setzen, damit die erforderlichen Regelungen getroffen werden können.
Zu diesem Terrain soll eine Festzeitschrift herausgegeben werden, in der dem genannten Personenkreis eine Rubrik zur Verfügung steht. Interessante oder lustige Ereignisse aus dem Leben der Schule sollen ihren Niederschlag in diesen Beiträgen finden.
Tender für den Neubau und Umbau der Schule, einen neuen Schulsaal, eine Bibliothek, Kunst- und Handwerks-zimmer, Klassenzimmer mit eigenem Vorbereitungsraum für die Anfangsklassen und ein doppelstöckiges Gebäude für Klassenzimmer schließen in diesen Tagen. Der Schulvorstand hat nun beschlossen, der Schule und dem Saal einen Namen zu geben. Ein entsprechendes Preisausschreiben wird in diesem Zusammenhang durchgeführt. Die Preisverteilung erfolgt am 3. September.
OBERLEUTNANT CALLEY FÜR SCHULDIG BEFUNDEN
Port Benning — Für schuldig befunden, am 16. März 1968 in My Lai 102 südvietnamesische Greise, Frauen und Kinder mit eigener Hand oder durch Befehl an seine Untergebenen ermordet zu haben, haben am Montag sechs Offiziere der amerikanischen Armee den 27-jährigen Oberleutnant der Infanterie, William Calley. Die sechs Offiziere - ein Oberst, vier Majore und ein Hauptmarin - haben als Geschworene in dem seitdem 12. November vergangenen Jahres laufenden Kriegsgerichtsverfahren, dem längsten in der amerikanischen Geschichte, über hundert Zeugen, den Angeklagten selbst und die Argumente von Anklage und Verteidigung gehört. Die Geschworenen werden nun untereinander entscheiden und einstimmig bestimmen müssen, ob der Angeklagte des vorsätzlichen oder des unbedachten Mordes schuldig ist. Im ersten Falle droht Calley die Todesstrafe oder lebenslänglich, im zweiten Falle lebenslänglich.
TERRORIST DURCH BOMBE GETÖTET
Lusaka — Am Samstag explodierte im „Befreiungszentrum der Terroristenorganisation Mosambiks (Frelimo) eine Bombe, durch die der 25-jährigen Matteus Childende getötet wurde. Die Bombe war mit der Post gesandt worden. Sie explodierte, als Childende die Post durchsah und ein Paket, das angeblich aus Japan kam, öffnete. Sicherheitsbeamte fanden noch ein zweites Paket mit einer Bombe. Durch die Explosion wurde auch das Gebäude beschädigt. Soldaten und Polizisten bewachen das Haus. Von offizieller Seite ist nichts zu erfahren.
ÜBERRASCHENDER SCHRITT JARRINGS
Paris — Der UNO-Vermittler Dr. Gunnar Jarring, der letzte Woche auf seinen Botschafterposten in Moskau zurückgekehrt war, weil die Friedensverhandlungen abgebrochen worden waren, erschien am Montag plötzlich in Paris, wo er mit dem hier zu Besuch weilenden ägyptischen Außenminister Mahmoud Riad in einem Hotel zusammentraf. Der ständige ägyptische UNO-Vertreter Mohammed Hassan Zayad war ebenfalls anwesend. Die Besprechung fand statt, nachdem Riad mit dem französischen Außenminister Maurice Schumann anderthalb Stunden konferiert hatte.
KURZ BERICHTET
Bonn — Der Presseattaché an der deutschen Botschaft in Teheran, Hans Koster, ist in die Bundesrepublik zurückberufen worden. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts auf Anfrage mitteilte, handelt es sich dabei um eine „vorsorgliche Fürsorgemaßnahme“, die zum Schutz des Presseattachés auf dessen eigenen Wunsch erfolgt sei. An Koster sei in den letzten Tagen eine anonyme Entführungsdrohung ergangen.
La Paz (Bolivien) — Bei einer Kranzniederlegungszeremonie in der bolivischen Hauptstadt durchbrach am Sonntag ein in Bolivien lebender Westdeutscher die Polizeisperre und verabreichte dem sich zurzeit auf einer Reise durch Lateinamerika befindenden bundesdeutschen Außenminister Walter Scheel einen Faustsehlag auf die Brust. Scheel konnte seinen Angreifer jedoch wieder abschütteln. Zur Begründung seines Überfalles soll der wenig später von bolivischen Zivilpolizisten verhaftete Ingenieur die von Scheel konzipierte Wiedervereinigungspolitik, mit der er nicht übereinstimme, angeführt haben.
Quito — Nach seinen Besuchen in Venezuela und Kolumbien ist Bundespräsident Gustav Heinemann in Quito, der Hauptstadt Ekuadors, eingetroffen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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