Vor 50 Jahren
1970-09-23
OMARURU ERWARTET GROSSEN ZULAUF
Omaruru — Zu seiner Hundertjahrfeier im nächsten Monat erwartet Omaruru mindestens 3 000 Menschen. Der Höhepunkt des Festes ist für den 10. Oktober vorgesehen. An diesem Tag soll auch ein Altschülertreffen stattfinden. Die Organisation liegt in den Händen des Stadtsekretärs. Ehemalige Schüler der Grundschule Omaruru können sich für dieses Treffen bis zum 30. September beim Stadtsektretär anmelden. Am 10. Oktober bekommen die Altschüler im Rahmen eines besonderen Empfanges am Städtischen Schwimmbad Urkunden überreicht.
Das endgültige Festprogramm wird in dieser Woche verbreitet. Plakate werben in Omaruru und den benachbarten Orten für die Hundertjahrfeier. Am 28. September beginnt ein Gartenwettbewerb unter der Schirmherrschaft des ortsansässigen Landfrauenvereins. Am 10. Oktober beginnt in den frühen Morgenstunden ein Frühlingsmarsch, für den sich bereits über 200 Personen gemeldet haben.
ERFASSUNG KÖRPERBEHINDERTER PERSONEN
Windhoek — Das Ministerium für Sozialfürsorge führt zurzeit eine Untersuchung über die Notwendigkeit von Pflegeanstalten für körperbehinderte Personen verschiedener Kategorien in der Republik und Südwestafrika gemeinsam mit der Körperbehindertenfürsorge durch.
In Südwestafrika hat die Körperbehindertenfürsorge bereits mit Geistlichen verschiedener Kirchen und interessierten. Institutionen Kontakt aufgenommen, um körperbehinderte Personen herauszufinden und ihnen die entsprechende Pflege zukommen zulassen. Einzelheiten über solche Personen können der Körperbehindertenfürsorge in Windhoek bis Ende des Monats mitgeteilt werden.
ROANANTILOPEN FÜR ETOSCHA NATIONALPARK
Windhoek — Die Wildfänger der Abteilung Naturschutz und Fremdenverkehr sind zurzeit mit dem Fang von Roanantilopen nördlich von Tsumkwe beschäftigt. Sie machen dabei von einem Hubschrauber Gebrauch. Eire Sprecher der Abteilung teilte der AZ mit, dass sieben dieser seltenen Antilopen bereits gefangen worden seien. Die Tiere werden in der Umgebung von Otjivasandu im Etoscha-Nationalpark ausgesetzt. In dieser Gegend befinden sich bereits einige Roanantilopen. Es wird noch geraume Zeit dauern, bis die Wildfänger ihre Arbeit im Buschmannland abgeschlossen haben.
SICHERHEITSRAT SOLL ÜBER JORDANIEN BERATEN
New York/Amman — Zu einer unverzüglichen Einstellung jeglicher Feindseligkeiten in Jordanien hat am Dienstag der Generalsekretär der Vereinten Nationen, U Thant, sämtliche Vertreter und Delegierte der betreffenden Parteien aufgefordert. In New York wird zur Zeit in fieberhafter Spannung darüber beraten, wie der Einfluss des Weltsicherheitsrates bei der Friedensvermittlung zur Beilegung des in Jordanien zwischen den palästinischen Befreiungsfronten und der jordanischen Armee wütenden Bürgerkrieges einerseits und der seit Sonntag drohenden bewaffneten Auseinander-setzung mit Syrien andererseits geltend gemacht werden könne. Zusammen mit dem UN-Generalsekretar hat am gleichen Tage der britische Außenminister Sir Alec Douglas-Home mit hohen diplomatischen Abgesandten beider Parteien konferiert, ohne dass jedoch nähere Einzelheiten über das Ergebnis der Konsultationen bekannt wurden.
KONFERENZ ÜBER FLUGZEUGENTFÜHRUNGEN
Johannesburg — Auf dem Johannesburger Flughafen Jan Smuts fand am Dienstag eine Konferenz zur Diskussion von Maßnahmen gegen Flugzeugentführungen statt. Sie war von der Abteilung Zivilluftfahrt des Verkehrsministeriums einberufen worden.
An der Konferenz nahmen Vertreter aller Luftfahrtgesellschaften, die von und nach Südafrika fliegen, teil. Zuvor hatte die Abteilung Zivilluftfahrt ein Rundschreiben mit 20 Vorschlagen zur Verhinderung der Flugzeugentführungen verbreitet. Diese Vorschläge wurden als „streng geheim“ klassifiziert. Die Vertreter der Luftfahrtgesellschaften weigerten sich, nach der Konferenz Einzelheiten über die Verhandlungen bekanntzugeben.
Nur die britische Luftfahrtgesellschaft BOAC war bereit, ein „Geheimnis“ zu verraten, indem sie mitteilte, dass sämtliches Gepäck, einschließlich des Handgepäcks der Passagiere jetzt vor jedem Flug nach Waffen durchsucht wird. Vertreter anderer Fluglinien gaben zu, dal3 sie bereit seien, das Gepäck „verdächtiger Passagiere“ zu durchsuchen.
COHENS LETZTE MÖGLICHKEIT
Kapstadt — Ronald Vivian Cohen (41) will beim obersten Richter Südafrikas einen Antrag auf Urteilsrevision stellen. Cohen wurde am Montag vom kapländischen Gerichtspräsidenten wegen des Mordes an seiner Frau zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Richter A. B. Beyers lehnte seinen Antrag auf Urteilsrevision ab.
Aus zuverlässiger Quelle verlautet, dal3 der oberste Richter Südafrikas, Dr. L. C. Steyn, jetzt angerufen werden soll. Falls das Gesuch erfolgreich sein sollte, wird sich das Appellationsgericht in Bloemfontein mit dem Antrag auf Urteilsrevision befassen.
Dies ist der einzige übriggebliebene Rechtsweg für Cohen. Falls der oberste Richter das Gesuch Cohens zurückweisen sollte, wird er 'mindestens acht der zwölf Jahre im Gefängnis verbringen müssen
HEREROS WOLLEN NEUEN FÜHRER WÄHLEN
Windhoek — Die Zeit der Trauer um den Führer der Hereros Hosea Kutako ist gemäß Hererotradition vorüber. Clemens Kapuuo beansprucht den Posten des neuen Hereroführers und Nachfolgers Hosea Kutakos. Unmittelbar nach dem Tode Hosea Kutakos hat er sich von einem der „Feldmarschälle“ der Hereros durch Handauflegen auf den Kopf als neuer Hereroführer bestätigen lassen. Er hat das Begräbnis Hosea Kutakos geleitet und war auch der Führer des traditionellen Hererotages am 23. August dieses Jahres. Seine Gefolgschaft am Hererotag war jedoch klein wie nie zuvor. Er führte dies darauf zurück, dass die Hereros sich einige Wochen zuvor in Okahandja am Grebe Hosea Kutakos versammelt hatten. Die Gegner Kapuuos meinen jedoch, dass kann niemals auf das Vertrauen der Masse der Hereros rechnen könne. Kapuuo habe das Vertrauen spätestens bei der Verlegung der alten Werft nach Katutura verloren. Zurzeit sind prominente Hereros, die als Opponenten Kapuuos bekannt sind, dabei, eine Starmesversammlung zu organisieren, auf der ein neuer Hereroführer gewählt werden soll.
Omaruru — Zu seiner Hundertjahrfeier im nächsten Monat erwartet Omaruru mindestens 3 000 Menschen. Der Höhepunkt des Festes ist für den 10. Oktober vorgesehen. An diesem Tag soll auch ein Altschülertreffen stattfinden. Die Organisation liegt in den Händen des Stadtsekretärs. Ehemalige Schüler der Grundschule Omaruru können sich für dieses Treffen bis zum 30. September beim Stadtsektretär anmelden. Am 10. Oktober bekommen die Altschüler im Rahmen eines besonderen Empfanges am Städtischen Schwimmbad Urkunden überreicht.
Das endgültige Festprogramm wird in dieser Woche verbreitet. Plakate werben in Omaruru und den benachbarten Orten für die Hundertjahrfeier. Am 28. September beginnt ein Gartenwettbewerb unter der Schirmherrschaft des ortsansässigen Landfrauenvereins. Am 10. Oktober beginnt in den frühen Morgenstunden ein Frühlingsmarsch, für den sich bereits über 200 Personen gemeldet haben.
ERFASSUNG KÖRPERBEHINDERTER PERSONEN
Windhoek — Das Ministerium für Sozialfürsorge führt zurzeit eine Untersuchung über die Notwendigkeit von Pflegeanstalten für körperbehinderte Personen verschiedener Kategorien in der Republik und Südwestafrika gemeinsam mit der Körperbehindertenfürsorge durch.
In Südwestafrika hat die Körperbehindertenfürsorge bereits mit Geistlichen verschiedener Kirchen und interessierten. Institutionen Kontakt aufgenommen, um körperbehinderte Personen herauszufinden und ihnen die entsprechende Pflege zukommen zulassen. Einzelheiten über solche Personen können der Körperbehindertenfürsorge in Windhoek bis Ende des Monats mitgeteilt werden.
ROANANTILOPEN FÜR ETOSCHA NATIONALPARK
Windhoek — Die Wildfänger der Abteilung Naturschutz und Fremdenverkehr sind zurzeit mit dem Fang von Roanantilopen nördlich von Tsumkwe beschäftigt. Sie machen dabei von einem Hubschrauber Gebrauch. Eire Sprecher der Abteilung teilte der AZ mit, dass sieben dieser seltenen Antilopen bereits gefangen worden seien. Die Tiere werden in der Umgebung von Otjivasandu im Etoscha-Nationalpark ausgesetzt. In dieser Gegend befinden sich bereits einige Roanantilopen. Es wird noch geraume Zeit dauern, bis die Wildfänger ihre Arbeit im Buschmannland abgeschlossen haben.
SICHERHEITSRAT SOLL ÜBER JORDANIEN BERATEN
New York/Amman — Zu einer unverzüglichen Einstellung jeglicher Feindseligkeiten in Jordanien hat am Dienstag der Generalsekretär der Vereinten Nationen, U Thant, sämtliche Vertreter und Delegierte der betreffenden Parteien aufgefordert. In New York wird zur Zeit in fieberhafter Spannung darüber beraten, wie der Einfluss des Weltsicherheitsrates bei der Friedensvermittlung zur Beilegung des in Jordanien zwischen den palästinischen Befreiungsfronten und der jordanischen Armee wütenden Bürgerkrieges einerseits und der seit Sonntag drohenden bewaffneten Auseinander-setzung mit Syrien andererseits geltend gemacht werden könne. Zusammen mit dem UN-Generalsekretar hat am gleichen Tage der britische Außenminister Sir Alec Douglas-Home mit hohen diplomatischen Abgesandten beider Parteien konferiert, ohne dass jedoch nähere Einzelheiten über das Ergebnis der Konsultationen bekannt wurden.
KONFERENZ ÜBER FLUGZEUGENTFÜHRUNGEN
Johannesburg — Auf dem Johannesburger Flughafen Jan Smuts fand am Dienstag eine Konferenz zur Diskussion von Maßnahmen gegen Flugzeugentführungen statt. Sie war von der Abteilung Zivilluftfahrt des Verkehrsministeriums einberufen worden.
An der Konferenz nahmen Vertreter aller Luftfahrtgesellschaften, die von und nach Südafrika fliegen, teil. Zuvor hatte die Abteilung Zivilluftfahrt ein Rundschreiben mit 20 Vorschlagen zur Verhinderung der Flugzeugentführungen verbreitet. Diese Vorschläge wurden als „streng geheim“ klassifiziert. Die Vertreter der Luftfahrtgesellschaften weigerten sich, nach der Konferenz Einzelheiten über die Verhandlungen bekanntzugeben.
Nur die britische Luftfahrtgesellschaft BOAC war bereit, ein „Geheimnis“ zu verraten, indem sie mitteilte, dass sämtliches Gepäck, einschließlich des Handgepäcks der Passagiere jetzt vor jedem Flug nach Waffen durchsucht wird. Vertreter anderer Fluglinien gaben zu, dal3 sie bereit seien, das Gepäck „verdächtiger Passagiere“ zu durchsuchen.
COHENS LETZTE MÖGLICHKEIT
Kapstadt — Ronald Vivian Cohen (41) will beim obersten Richter Südafrikas einen Antrag auf Urteilsrevision stellen. Cohen wurde am Montag vom kapländischen Gerichtspräsidenten wegen des Mordes an seiner Frau zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Richter A. B. Beyers lehnte seinen Antrag auf Urteilsrevision ab.
Aus zuverlässiger Quelle verlautet, dal3 der oberste Richter Südafrikas, Dr. L. C. Steyn, jetzt angerufen werden soll. Falls das Gesuch erfolgreich sein sollte, wird sich das Appellationsgericht in Bloemfontein mit dem Antrag auf Urteilsrevision befassen.
Dies ist der einzige übriggebliebene Rechtsweg für Cohen. Falls der oberste Richter das Gesuch Cohens zurückweisen sollte, wird er 'mindestens acht der zwölf Jahre im Gefängnis verbringen müssen
HEREROS WOLLEN NEUEN FÜHRER WÄHLEN
Windhoek — Die Zeit der Trauer um den Führer der Hereros Hosea Kutako ist gemäß Hererotradition vorüber. Clemens Kapuuo beansprucht den Posten des neuen Hereroführers und Nachfolgers Hosea Kutakos. Unmittelbar nach dem Tode Hosea Kutakos hat er sich von einem der „Feldmarschälle“ der Hereros durch Handauflegen auf den Kopf als neuer Hereroführer bestätigen lassen. Er hat das Begräbnis Hosea Kutakos geleitet und war auch der Führer des traditionellen Hererotages am 23. August dieses Jahres. Seine Gefolgschaft am Hererotag war jedoch klein wie nie zuvor. Er führte dies darauf zurück, dass die Hereros sich einige Wochen zuvor in Okahandja am Grebe Hosea Kutakos versammelt hatten. Die Gegner Kapuuos meinen jedoch, dass kann niemals auf das Vertrauen der Masse der Hereros rechnen könne. Kapuuo habe das Vertrauen spätestens bei der Verlegung der alten Werft nach Katutura verloren. Zurzeit sind prominente Hereros, die als Opponenten Kapuuos bekannt sind, dabei, eine Starmesversammlung zu organisieren, auf der ein neuer Hereroführer gewählt werden soll.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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