Loading svg Please wait while we translate the article
Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1971-01-26
Claudia Reiter
ERFOLGREICHER PUTSCH IN UGANDA

Kampala/Nairobi - Während Präsident Obote von Uganda sich auf der Rückreise von der Commonwealth Konferenz in Singapur befand, wurde er durch einen von der Polizei unterstützten Militärputsch abgesetzt. Obote befindet sich gegenwärtig in einem Hotel in Nairobi, da er nicht nach Entebbe weiterzufliegen wagte. Er wird von der Polizei geschützt, die Journalisten und Fotografen zurückweist. An der Spitze der Militärregierung befindet sich Generalmajor Idi Amin, der als Amateur-Schwergewichtsboxer populär wurde und der sich vom Soldaten bis zum Oberstkommandierenden der Armee und Luftwaffe Ugandas emporgearbeitet hatte. Amin und der Generalinspektor der Polizei, William Oryema, forderten die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren und die Arbeit wiederaufzunehmen. In der Hauptstadt Kampala, wo seit der Machtübernahme Obotes im Jahre 1966 Notstand herrscht, kam es zu einigen Schießereien zwischen aufständischen und loyalen Truppen, wobei die Putschisten die Oberhand gewannen. Als die Bildung der Militärregierung bekannt wurde, strömten die Einwohner auf die Straßen und feierten den Sturz Obotes. Nach anderen Meldungen soll jedoch der Kampf zwischen regierungstreuen und aufständischen Truppen weitergehen. In Kampala und im Flughafen Entebbe seien sieben Personen getötet worden. Unter den Opfern befinden sich keine Wießen.

HANDSTREICH AUF BOTSCHAFT

London — Eine Gruppe von Studenten und politischen Flüchtlingen aus Sierra Leone besetzte am Donnerstag das sierra-leonische Hochkommissariat (Botschaft), hielt die 23 Angestellten als Geiseln fest und ernannte sich selber zu Mitgliedern der Botschaft. „Hochkommissar“ Henry Olufemi John organisierte eine Pressekonferenz, auf der er erklärte, der Handstreich sei erfolgt, um die Regierung von Sierra Leone zu zwingen, politische Gefangene freizugeben. Er betonte, dass die Besetzung ohne Waffengewalt durchgeführt werde. Nach zwei Stunden erschien die Polizei, worauf die 30 Studenten und Flüchtlinge das Hochkommissariat verließen.

URTEILSVERKÜNDUNG IM MANSON-PROZESS

Los Angeles — Hippie-Führer Charles Manson und drei seiner weiblichen Kultanhänger sind am Montag von einem Gericht für schuldig befunden worden, im August des vergangenen Jahres die. Schauspielerin Sharon Tate und sechs ihrer Gäste wie auch den Millionär und Supermarktbesitzer Leno La Bianca und dessen Frau Rosemary ermordet zu haben. Die Bluttat in der Villa der Biancas war genau 24. Stunden nach dem, von der Polizei als Ritual bezeichneten Mord an der damals hochschwangeren Schauspielerin erfolgt. Wie ein Sprecher der Geschworenen zu verstehen gab, sei der 36-jährige Manson in beiden Fällen als Initiator verantwortlich.

Damit droht nach amerikanischem Gesetz sämtlichen Verurteilten die Gaskammer. Die Geschworenen werden im Laufe der nächsten Tage nochmals zusammentreten, darüber zu entscheiden, ob die Todesstrafe oder lebenslanglängliche Freiheitsstrafen verhängt werden sollen. Der Urteilsverkündung war eine achttägige Beratung der Geschworenen vorausgegangen.

ANSCHLAG AUF MÜNCHNER AMERIKAHAUS

München - Die Serie der Bombenanschläge in München reißt nicht ab. Unbekannte Täter haben in der Nacht zum 16. Januar auf das Amerika-Haus im Stadtinnern einen Anschlag verübt. Nach Angaben des Polizeipräsidiums stand nach der Detonation einer „Rohrbombe“ erheblicher Sachschaden. Verletzt wurde niemand.

Der Anschlag auf das Amerika-Haus war das vierte Attentat innerhalb weniger Tage. Erst am 12. Januar hatten Unbekannte einen Molotow-Cocktail auf ein Münchner Polizeirevier geworfen. Die Kriminalpolizei schließt nicht aus, dass es sich um dieselben Täter handelt.

Die selbstgebastelte Rohrbombe lag im Vorraum des Theatersaals des Amerika-Hauses in einer Heizungsnische. Bei der Detonation wurden zahlreiche große Glasscheiben zertrümmert, Fensterrahmen herausgerissen und die Heizungsanlage beschädigt, wobei im Keller Wasser auslief.

KONFERENZ ÜBER TERRORISMUS

Washington — Um die Schaffung einer Konvention zur Abschreckung des Terrorismus in Form von Botschafterentführungen und anderen politisch motivierten Vergehen, der inzwischen internationale Ausmaße angenommen hat, bemühen sich zurzeit die Außenminister der Interamerikanischen Allianz, die am Montag zu einer Konferenz in Washington eingetroffen sind. Während des Eröffnungszeremoniells standen der Begriff des politischen Asyls und dessen Definition im Mittelpunkt der Gespräche. Brasiliens Außenminister Mario Barbosa verwies in diesem Zusammenhang auf eine im vergangenen Jahr von der Rechtskommission der Allianz verabschiedete Konvention, der zufolge Terroristen kein Asyl zugestanden werden solle; deren Vergehen politisch motiviert seien, Der Vorschlag Barbosas stieß jedoch auf erheblichen Widerstand. Die Konferenz wird heute fortgesetzt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 19° | 33° Rundu: 23° | 39° Eenhana: 24° | 36° Oshakati: 23° | 35° Ruacana: 21° | 36° Tsumeb: 25° | 37° Otjiwarongo: 19° | 34° Omaruru: 17° | 34° Windhoek: 18° | 32° Gobabis: 19° | 32° Henties Bay: 14° | 18° Swakopmund: 14° | 16° Walvis Bay: 13° | 20° Rehoboth: 17° | 30° Mariental: 13° | 29° Keetmanshoop: 9° | 28° Aranos: 16° | 30° Lüderitz: 13° | 28° Ariamsvlei: 10° | 27° Oranjemund: 13° | 21° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 37° Lubumbashi: 17° | 26° Mbabane: 16° | 35° Maseru: 13° | 26° Antananarivo: 16° | 29° Lilongwe: 22° | 34° Maputo: 21° | 41° Windhoek: 18° | 32° Cape Town: 15° | 19° Durban: 16° | 22° Johannesburg: 18° | 29° Dar es Salaam: 25° | 32° Lusaka: 19° | 29° Harare: 17° | 25° #REF! #REF!