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Vor 50 Jahren
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Steffi Balzar
DAS WUNDER DES SÜDAFRIKANISCHEN RUNDFUNKS

In dieser Woche: Springbok-Radio, 21 Jahre, meist gar nicht und neuerdings häufig mangelhaft in Südwestafrika zu empfangen. Freitags (22.4.) Special: Am Morgen Stationen-Salat bei Springbok-Radio, mittags afrikaanser und englischer Nachrichtendienst auf FM, zeitweise abgeschaltet.

Nach wie vor kein Tag ohne Empfangsstörungen in Südwestafrika.

Was tut der Südafrikanische Rundfunk? Seit Jahren nichts oder nichts Vernünftiges. Wie lange soll das noch so weitergehen?

WAS WIRD AUS WINDHOEKS BUSDIENST?

Windhoek - Wie aus gut unterrichteter Quelle verlautet, soll die Firma Bus Services (SWA), die Windhoeks Autobuslinien für Weiße betreibt, in andere Hände übergehen. Nachdem der städtische Busdienst jahrelang stilllag, wagte Bierbrauer & Wilhelm (Pty) Ltd. 1965 die Einführung eines privaten Busdienstes in Windhoek. Der Anfang war bescheiden. Auf ihrem kurzen Streckennetz zählte die Firma in der ersten Zeit nicht mehr als 30 bis 40 Passagiere täglich. Heute befördert der Autobusdienst in Windhoek nicht weniger als 1 100 Passagiere täglich. Auch weiter entfernt gelegene Stadtteile, wie beispielsweise Academia and Pionierspark, werden regelmäßig versorgt.

Seit gut einem Jahr wird Bus Services (SWA) durch die Stadtverwaltung Windhoek mit 7 500 Rand pro Jahr subventioniert. Der Betrag soll auf etwa 15 000 Rand aufgestockt werden. Der Windhoeker Stadtrat wird sich voraussichtlich auf seiner nächsten Sitzung mit der Angelegenheit befassen. Die neue erhöhte Summe ergibt sich aus einer Umstellung der Berechnungsgrundlage der Subvention.

LUSAKA GIBT BRIEFWECHSEL ZU

Lusaka - Inzwischen wurde offiziell in Lusaka zugegeben, dass ein Briefwechsel zwischen Präsident Kaunda und Ministerpräsident Vorster stattgefunden hat. Der sambische Informationsminister S. Wina legte auf einer Pressekonferenz in Lusaka einige dieser Briefe vor. Im Zuge der Pressekonferenz griff Wina den südafrikanischen Ministerpräsidenten heftig an. Unter anderem erklärte er: „Es sollte aus diesen Dokumenten klar hervorgehen, dass das Gefühl der Frustration, Sambia nicht in einen Dialog mit ihm ziehen zu können, der einzige Grund für den Wutausbruch des südafrikanischen Ministerpräsidenten und seine anderen Anschuldigungen ist.“

ERSTE ELEKTROMAGNETISCHE HAIFISCH-BARRIERE

Durban - Im Seebad Margate, südlich von Durban, begannen die Arbeiten zur Errichtung der ersten elektromagnetischen Haifisch-Barriere der Welt. Wenige Tage zuvor war der Deutsche Theo Klein von Haifischen in Buffels Bay getötet worden. Klein war das 27. Opfer an der südafrikanischen Küste in 30 Jahren.

Das im Bogen um die zu schützende Bucht auf dem Meeresgrund verlegte Kabel sendet ständig ein elektromagnetisches Feld aus. Die äußerst sensiblen Haie verspüren schmerzhafte MuskeIkonvulsionen, wenn sie sich dem Stromfeld nähern. Für Menschen und andere Fische ist der schwache Strom jedoch ungefährlich. Das 18 Tonnen wiegende Kabel wird von einer deutschen Firma geliefert.

DIE RUGBY-TOUR FINDET STATT

Melbourne - Australische Gewerkschaftsführer wollen verschärften Druck auf die Regierung ausüben, damit die geplanten Gastspielreisen der südafrikanischen Rugby- und KricketnationalauswahIen aus moralischen Gründen abgesagt werden. Ein weiterer Beschluss, diese Sportveranstaltungen zu boykottieren, wurde aufgeschoben. Ein Boykott soll erst als letztes Mittel zu Hilfe genommen werden.

In Sydney erklärte der Präsident des australischen Rugbyverbandes, Charles Blunt, dass die geplante Tour der Südafrikaner auf jeden Fall stattfinde. Er rechne nicht mit Schwierigkeiten, die nicht zu überbrücken wären. Die Tour würde nur auf Ersuchen der Regierung abgesagt. Die Gastspielreise der südafrikanischen Rugbynationalmannschaft beginnt gegen Ende Mai.

PROFESSOR BARNARDS SORGEN

Kapstadt - „Sollte es mir aus bestimmten Gründen versagt bleiben, weiterhin Herzverpflanzungen im Groote-Schuur-Hospital auszuführen, werde ich mich wohl oder übel nach einem anderen Ort umsehen müssen.“ Dies äußerte am Sonnabend Prof. Chris Barnard auf einem Bankett anlässlich der zweiten Wiederkehr des Jahrestages, an dem der bekannte südafrikanische Herzchirurg der farbigen Dorothy Fisher ein fremdes Herz in die Brust verpflanzte. Der Zeremonie wohnten neben der Jubilarin auch verschiedene andere Würdenträger bei. „Insgesamt leben zurzeit in der ganzen Welt elf Menschen mit einem fremden Herzen, denen durch die Operation zwei wertvolle Jahre ihres Lebens geschenkt wurden“, sagte Prof. Barnard.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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