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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1971-02-09
Claudia Reiter
EISENBAHNVERKEHR WIEDER NORMAL

Windhoek — Der Eisenbahnverkehr zwischen Windhoek und Gobabis sowie zwischen der Landeshauptstadt und der Republik, der am Wochenende wegen schwerer Regenniederschläge und anschließenden Bahndammverspühlungen zeitweise völlig zum Erliegen kam, ist seit gestern wieder normal. Ein Sprecher der Eisenbahnverwaltung in Windhoek teilte der AZ heute Vormittag mit, dass die Überschwemmungsschäden bei der Station Duineveld zwischen Rehoboth und Kalkrand bereits am Montagmorgen wieder behoben waren.

Auf der Strecke Windhoek — Gobabis stand ein Teil des Schienenstranges in der Nähe von Nossob in der Nacht zum Dienstag vollkommen unter Wasser. Eine nähere Inspektion ergab heute Morgen, dass der Bahndamm nicht dermaßen aufgeweicht ist, dass er den normalen Zugverkehr nicht tragen könnte. Obwohl an dieser Stelle während des Tages gearbeitet wurde, blieb der Eisenbahnverkehr unbehindert.

NEUE FLUGZEITEN

Windhoek - Wie das Reisebüro Oppel mitteilt, tritt ab 1 April eine Veränderung im Überseeverkehr von der südafrikanischen Luftfahrtgesellschaft SAL ein. Das Flugzeug, das bisher Frankfurt am Dienstag verließ, startet ab 1. April mittwochs um 21.25 Uhr und trifft donnerstags um 12.30 Uhr in Windhoek ein. Sämtliche anderen Überseeflüge bleiben unverändert. Einzelheiten über den inländischen Flugverkehr sind bisher nicht bekannt.

BOOTFAHREN VERBOTEN

Windhoek - Das Bootfahren auf dem Swakop-Stausee ist noch verboten. Dies gab die Abteilung Wasserwesen heute Vormittag bekannt. Es werden bereits erste Vorkehrungen getroffen, um das Bootfahren auf dem See zu ermöglichen. Sobald der Stausee freigegeben wird, wird eine entsprechende Ankündigung in der Presse erscheinen.

ARBEITSSTELLENSCHUTZ TEILWEISE AUFGEHOBEN

Pretoria — Arbeitsminister Marais Viljoen kündigte in Pretoria am Montag die Aufhebung des Arbeitsstellenschutzes (job reservation) im Baugewerbe an, um die Einstellung von Farbigen in gewissen baugewerblichen Handwerken bei gleichen Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Der Minister wies darauf hin, dass ähnliche Schritte bereits zuvor in der Kapprovinz, Natal und den landliehen Gebieten Transvaals und des Oranjefreistaates unternommen wurden. Die Aufhebung des Arbeitsstellenschutzes betrifft Stuckateure und Maurer am Witwatersrand und in Pretoria.

FRAUENSTIMMRECHT FÜR SCHWEIZERINNEN

Bern — In einer eidgenössischen Volksabstimmung haben 621 403 für und 323 596 Manner gegen das Stimmrecht der Schweizerinnen in Bundesangelegenheiten gestimmt. Da es sich um ein Verfassungsgesetz handelt, muss auch die Mehrheit der Stande (25 Kantone und Halbkantone) dem Gesetz zustimmen. 181/4 Kantone stimmten dafür und nur 61/2 dagegen. In einigen Kantonen und Gemeinden besaßen Frauen schon bisher das Stimmrecht, jedoch nicht in Bundesangelegenheiten. 1959 war ein ähnliches Gesetz zwei zu eins abgelehnt worden. In der zweiten Hälfte 1971 findet die Neuwahl der Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat) statt.

WICHTIGES IN KÜRZE

Abidjan — Präsident Pompidou hat auf der dritter Station seiner Afrikareise die Elfenbeinküste besucht. Er lobte die Politik des Präsidenten Houphouet-Boigny, der durch Anwendung der demokratischen Struktur sein Land wirtschaftlich und sozial auf die Höhe gebracht habe.

Kampala —Das neue Regime des Generalmajors Idi Amin ist von Großbritannien und Ghana anerkannt worden.

Boston - Senator Edward Kennedy hat einen neuen Fahrerschein erhalten. Sein früherer Fahrerschein war Hunnach den mysteriösen Vorgängen auf der Chappaquiddick-Insel, wobei Mary Jo Kopechne im Juli 1969 ertrunken ist, auf ein Jahr abgenommen worden.

Berlin — Der ostdeutsche Regierungschef Walter Ulbricht ist nach der Sowjetunion abgereist, wo er seinen Urlaub verbringen wird. Ministerpräsident Willi Stoph befindet sich zur Kur in Karlsbad in der Tschechoslowakei.

London - Das Unterhaus hat mit 282 gegen 210 Stimmen der Verstaatlichung der Rolls-Royce7Belliebe zugestimmt. Die Automobil-Werke sind davon ausgenommen. Die Regierung verfügt im Unterhaus nur über eine Mehrheit von 27 Stimmen, doch ergab sich bei der Abstimmung über Rolls-Royce eine Mehrheit von 72 Stimmen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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