Vor 50 Jahren
1971-04-20
BOMBENANSCHLAG AUF SA TOURISTENBÜRO
New York/London — Eine starke Rohrbombe explodierte am Montag außerhalb der Büros der südafrikanischen TouristengeseIlschaft in der New Yorker Fifth Avenue. Drei große Glastüren wurden durch die Detonation zerschmettert, während die Büroräume mit Lagerkugeln besät wurden. Dieser Bombenanschlag folgt eine Woche, nachdem eine ähnliche aber wahrscheinlich noch größere Bombe den Empfangsraum im südafrikanischen Generalkonsulat an der Madison Avenue zerstört hatte. Nach beiden Anschlägen erhielt eine Nachrichtenagentur anonyme Telefonanrufe, in denen mitgeteilt wurde, dass „das schwarze revolutionäre Angriffsteam verantwortlich sei“.
Der südafrikanische Generalkonsul in New York, Owen Booysen, erklärte am Montag: „Wir empfinden den gleichen Abscheu, den gleichen Ärger and sind wiederum dankbar, dass niemand zu Schaden gekommen ist.“ Obwohl keine der sechs Personen in dem Touristenbüro verletzt wurde, meldete die Polizei, dass eine Frau in einem nahebei gelegenen Büro durch Glassplitter leichte Schnittwunden erlitt.
Eine Südafrikanerin, Rosalye Gilfillan, arbeitet als Empfangsdame in dem Touristenbüro. Sie bemerkte einen Schatten, der kurz vor der Milchglastür auftauchte. Als sich die Tür öffnete, bemerkte sie ein rauchendes Paket und warnte das übrige Personal. June Ollenbittle, eine englische Empfangsdame in dem Büro, hat die Bombe ebenfalls gesehen. „Wir rannten nur in eins der inneren Büros, ehe die Bombe explodierte. Wir hatten Glück, dass wir unverletzt blieben.“
INFORMATIONSBESUCH
Windhoek — Der diplomatische Vertreter Malawis in Südafrika P. A. Richardson traf gestern zu einem Informationsbesuch auf Einladung der südafrikanischen Regierung in Windhoek ein. Richardson war von Kapstadt mit dem Wagen nach Windhoek gereist. Er wurde gestern Nachmittag vom Administrator Südwestafrikas, J. G. H. van der Wath, empfangen. Heute reisen Richardson und seine Frau zusammen mit Billy Marais von der südwestafrikanischen Administration mit dem Flugzeug nach Tsumeb und anschließend mit dem Wagen nach Owambo. Nach einem Besuch der Etoschapfanne reist Richardson am 27. April in die Republik zurück.
SIERRA LEONE WURDE REPUBLIK
Freetown — Sofort nach Inkrafttreten des Verfassungsgesetzes über die Einführung der Republik, das vom Parlament mit 53 gegen 10 Stimmen angenommen wurde, lieg Premierminister Dr. Siaka Stevens die Republik ausrufen. Bis jetzt war Sierra Leone, einst eine britische Kolonie, ein unabhängiges Mitglied des Commonwealth, wo ein Generalgouverneur die Königin von England vertrat. Erster Präsident wurde der 44-jährige Oberrichter Christopher Ikoro Elnathan Cole, früherer Botschafter in den USA und bei der LINO. Er beauftragte Dr. Stevens mit der Bildung der ersten republikanischen Regierung. Sie steht unter dem Schutz guineischer Bajonette, da der Premier nach zwei Attentatsversuchen Truppen aus dem benachbarten Guinea zu Hilfe rief.
WICHTIGES ON KÜRZE
Berlin — In Berlin traten die Botschafter der vier Mächte zu ihrer 18. Sitzung zusammen. Allgemein herrscht der Eindruck vor, es seien keine Fortschritte in der Lösung des Berlin-Problems gefunden worden. Auch die Verhandlungen zwischen West- and Ostberlin über den Zutritt von Westberlinern in den Ostsektor kamen nach der vierten Gesprächsrunde nicht vom Fleck. Die nächste Sitzung findet am 6. Mai statt.
Phnom Penh — Der kambodschanische Ministerpräsident General Lon Nol hat heute Morgen im Rahmen einer Sondersitzung seines Kabinetts sein Amt als Ministerpräsident niedergelegt. Wie aus unterrichteten Quellen verlautet, hatten Gesundheitsgründe Lon Nol zum Rücktritt gezwungen. Mit Not tritt gleichzeitig sein Kabinett zurück, das jedoch bis zur Wahl einer neuen Regierung im Amt bleiben wird.
Bangkok — Eine Feuersbrunst in dem hauptsachlich von Amerikanern besuchten „Imperial“-Hotel in Bangkok forderte heute früh das Leben von mindestens 21 Menschen. Die Ursache des Brandes ist noch ungeklärt.
Havanna — In einer Ansprache anlässlich des zehnten Jahrestages der „Schweinebucht“-Invasion lehnte der kubanische Ministerpräsident Fidel Castro die Wiederaufnahme normaler Beziehungen zu den USA rundweg ab und sprach sich weiterhin für die Unterstützung revolutionärer Regierungen und Bewegungen in Lateinamerika aus.
ZWEI JAHRE MIT FREMDEM HERZEN
Kapstadt — Am vergangenen Samstag feierte die farbige Dorothy Fisher, die zurzeit einzige überlebende Herztransplantationspatientin Südafrikas, die zweite Wiederkehr des so bedeutungsvollen Tages, an dem Prof. Chris Barnard ihr das Herz eines Fremden in die Brust verpflanzte. „Ich fühle mich wunderbar, und an mein Herz denke ich wenigsten“, äußerte Dorothy Fisher vor Journalisten, als sie die Vorbereitung zu einer kleinen Feier im engsten Familienkreis traf.
FALSCHER BOMBENALARM
London — Eine Super-VC-10 der BOAC mit vier Springbok-Rugbyspielern an Bord musste gestern kurz nach dem Start vom internationalen Heathrow-Flughafen in London umkehren und wieder landen, nachdem ein anonymer Anrufer das Bodenpersonal auf eine angeblich an Bord befindliche Bombe aufmerksam gemacht hatte. Kurz nach der Landung führten Detektive und Sicherheitsbeamte eine intensive Durchsuchung des gesamten Gepäcks durch, ohne dabei jedoch auf den Sprengkörper zu stoßen. Sämtliche Passagiere setzten daraufhin ihre Reise an Bord einer anderen Maschine fort.
Bei den südafrikanischen Rugbyspielern handelte es sich um Joggie Janzen, Frik du Preez, Hannes Marais und Ian McCallum.
New York/London — Eine starke Rohrbombe explodierte am Montag außerhalb der Büros der südafrikanischen TouristengeseIlschaft in der New Yorker Fifth Avenue. Drei große Glastüren wurden durch die Detonation zerschmettert, während die Büroräume mit Lagerkugeln besät wurden. Dieser Bombenanschlag folgt eine Woche, nachdem eine ähnliche aber wahrscheinlich noch größere Bombe den Empfangsraum im südafrikanischen Generalkonsulat an der Madison Avenue zerstört hatte. Nach beiden Anschlägen erhielt eine Nachrichtenagentur anonyme Telefonanrufe, in denen mitgeteilt wurde, dass „das schwarze revolutionäre Angriffsteam verantwortlich sei“.
Der südafrikanische Generalkonsul in New York, Owen Booysen, erklärte am Montag: „Wir empfinden den gleichen Abscheu, den gleichen Ärger and sind wiederum dankbar, dass niemand zu Schaden gekommen ist.“ Obwohl keine der sechs Personen in dem Touristenbüro verletzt wurde, meldete die Polizei, dass eine Frau in einem nahebei gelegenen Büro durch Glassplitter leichte Schnittwunden erlitt.
Eine Südafrikanerin, Rosalye Gilfillan, arbeitet als Empfangsdame in dem Touristenbüro. Sie bemerkte einen Schatten, der kurz vor der Milchglastür auftauchte. Als sich die Tür öffnete, bemerkte sie ein rauchendes Paket und warnte das übrige Personal. June Ollenbittle, eine englische Empfangsdame in dem Büro, hat die Bombe ebenfalls gesehen. „Wir rannten nur in eins der inneren Büros, ehe die Bombe explodierte. Wir hatten Glück, dass wir unverletzt blieben.“
INFORMATIONSBESUCH
Windhoek — Der diplomatische Vertreter Malawis in Südafrika P. A. Richardson traf gestern zu einem Informationsbesuch auf Einladung der südafrikanischen Regierung in Windhoek ein. Richardson war von Kapstadt mit dem Wagen nach Windhoek gereist. Er wurde gestern Nachmittag vom Administrator Südwestafrikas, J. G. H. van der Wath, empfangen. Heute reisen Richardson und seine Frau zusammen mit Billy Marais von der südwestafrikanischen Administration mit dem Flugzeug nach Tsumeb und anschließend mit dem Wagen nach Owambo. Nach einem Besuch der Etoschapfanne reist Richardson am 27. April in die Republik zurück.
SIERRA LEONE WURDE REPUBLIK
Freetown — Sofort nach Inkrafttreten des Verfassungsgesetzes über die Einführung der Republik, das vom Parlament mit 53 gegen 10 Stimmen angenommen wurde, lieg Premierminister Dr. Siaka Stevens die Republik ausrufen. Bis jetzt war Sierra Leone, einst eine britische Kolonie, ein unabhängiges Mitglied des Commonwealth, wo ein Generalgouverneur die Königin von England vertrat. Erster Präsident wurde der 44-jährige Oberrichter Christopher Ikoro Elnathan Cole, früherer Botschafter in den USA und bei der LINO. Er beauftragte Dr. Stevens mit der Bildung der ersten republikanischen Regierung. Sie steht unter dem Schutz guineischer Bajonette, da der Premier nach zwei Attentatsversuchen Truppen aus dem benachbarten Guinea zu Hilfe rief.
WICHTIGES ON KÜRZE
Berlin — In Berlin traten die Botschafter der vier Mächte zu ihrer 18. Sitzung zusammen. Allgemein herrscht der Eindruck vor, es seien keine Fortschritte in der Lösung des Berlin-Problems gefunden worden. Auch die Verhandlungen zwischen West- and Ostberlin über den Zutritt von Westberlinern in den Ostsektor kamen nach der vierten Gesprächsrunde nicht vom Fleck. Die nächste Sitzung findet am 6. Mai statt.
Phnom Penh — Der kambodschanische Ministerpräsident General Lon Nol hat heute Morgen im Rahmen einer Sondersitzung seines Kabinetts sein Amt als Ministerpräsident niedergelegt. Wie aus unterrichteten Quellen verlautet, hatten Gesundheitsgründe Lon Nol zum Rücktritt gezwungen. Mit Not tritt gleichzeitig sein Kabinett zurück, das jedoch bis zur Wahl einer neuen Regierung im Amt bleiben wird.
Bangkok — Eine Feuersbrunst in dem hauptsachlich von Amerikanern besuchten „Imperial“-Hotel in Bangkok forderte heute früh das Leben von mindestens 21 Menschen. Die Ursache des Brandes ist noch ungeklärt.
Havanna — In einer Ansprache anlässlich des zehnten Jahrestages der „Schweinebucht“-Invasion lehnte der kubanische Ministerpräsident Fidel Castro die Wiederaufnahme normaler Beziehungen zu den USA rundweg ab und sprach sich weiterhin für die Unterstützung revolutionärer Regierungen und Bewegungen in Lateinamerika aus.
ZWEI JAHRE MIT FREMDEM HERZEN
Kapstadt — Am vergangenen Samstag feierte die farbige Dorothy Fisher, die zurzeit einzige überlebende Herztransplantationspatientin Südafrikas, die zweite Wiederkehr des so bedeutungsvollen Tages, an dem Prof. Chris Barnard ihr das Herz eines Fremden in die Brust verpflanzte. „Ich fühle mich wunderbar, und an mein Herz denke ich wenigsten“, äußerte Dorothy Fisher vor Journalisten, als sie die Vorbereitung zu einer kleinen Feier im engsten Familienkreis traf.
FALSCHER BOMBENALARM
London — Eine Super-VC-10 der BOAC mit vier Springbok-Rugbyspielern an Bord musste gestern kurz nach dem Start vom internationalen Heathrow-Flughafen in London umkehren und wieder landen, nachdem ein anonymer Anrufer das Bodenpersonal auf eine angeblich an Bord befindliche Bombe aufmerksam gemacht hatte. Kurz nach der Landung führten Detektive und Sicherheitsbeamte eine intensive Durchsuchung des gesamten Gepäcks durch, ohne dabei jedoch auf den Sprengkörper zu stoßen. Sämtliche Passagiere setzten daraufhin ihre Reise an Bord einer anderen Maschine fort.
Bei den südafrikanischen Rugbyspielern handelte es sich um Joggie Janzen, Frik du Preez, Hannes Marais und Ian McCallum.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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