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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1971-09-14
Claudia Reiter
BESONDERE EHRE FÜR HOTELINSPEKTOR

Windhoek - Der leitende Inspektor für Beherbergungseinrichtungen der Abteilung Naturschutz und Fremdenverkehr, Milo Mutavdzic (52), ist Mitglied des internationalen Hotel and Catering Institute geworden. Er ist der erste Südwester und nur einer der wenigen Südafrikaner, denen diese Ehre zuteil geworden ist Er hat seine Mitgliedsurkunde kürzlich aus London erhalten. Das Institut stellte hohe Anforderungen an seine Mitglieder. Mutavzic, der seine Ausbildung an einer Schweizer Hotelschule absolviert hat, kann auf eine Berufserfahrung von 27 Jahren zurückblicken. 17 Jahre lang leitete er sein eigenes Hotel in Otavi, ehe er im September 1968 zum Inspektor für Beherbergungseinrichtungen ernannt wurde. In Otavi gehörte er fünf Jahre Iang dem Stadtrat an, war Vorsitzender der Handelskammer und bekleidete verschiedene Ämter in Lions International Club.

PROZESS GEGEN GOLDBERG UND JAKOBI

Windhoek - Windhoeker Obergericht begann am Montag der Prozess gegen Solly Isadore Goldberg und Rudolf Jakobi vor dem Gerichtspräsidenten F. H. Badenhorst. Den beiden Angeklagten wird zum Vorwurf gemacht, dass sie 40.400 Rand unterschlagen haben sollen. Dem Vernehmen nach sollen im Laufe dieses Verfahrens nahezu 150 Zeugen zur Aussage gerufen werden. Die Angeklagten werden von Advokat H. W. Levy aus Johannesburg verteidigt, während Advokat S. E. Terblanche, SA, der Generalstaatsanwalt Südwestafrikas, die Anklage führt. Der Prozess wird wahrscheinlich einer der längsten in der Rechtsgeschichte Südwestafrikas.

DER AFRIKANER HAT VERSTÄNDNIS

Stellenbosch - Häuptling Gatsha Buthelezi, der Chef der Exekutive Zululands, bezeichnete es als einen großen Durchbruch für die menschlichen Beziehungen in Südafrika, dass er vor den Studenten einer afrikaansen Universität sprechen und mit ihnen als Landsleuten kommunizieren könne. Buthelezi war am Montag der Gastredner vor der Arbeitsgemeinschaft für aktuelle Fragen einer Stellenboscher Studentenorganisation. In einem überfüllten Vorlesungsraum der Universität meinte Buthelezi, es sei „ein gutes Omen für die Zukunft unseres Vaterlandes, dass ich an der Universität Stellenbosch als Gastredner auftreten darf“. Diese Universität sei der Schrittmacher des Afrikanertums genannt worden. „Es ist für mich ein großer Augenblick, dass ich hier an der Quelle des Afrikanernationalbewußtseins und der afrikaansen Kultur stehen darf“, sagte Häuptling Buthelezi. Diese Universität habe Südafrika sechs ihrer sieben Ministerpräsidenten und dazu eine große Anzahl Kabinettsmitglieder seit der Gründung der Union gegeben.

SCHLICHTE BEISETZTUNG CHRUSCHTSCHOWS

Moskau - Im Rahmen einer schlichten und privaten Beerdigungszeremonie, zu der sich neben den Familienangehörigen rund 200 Trauergäste eingefunden hatten, wurde gestern der ehemalige sowjetische Parteiführer und Kreml-Chef Nikita Chruschtschow auf dem Moskauer Nowodewschey-Friedhof beigesetzt. Im Gegensatz zu früheren Anlässen dieser Art hatten sich diesmal keine Vertrete der sowjetischen Parteiführung eingefunden. Lediglich eine Girlande zeugte von der „Trauer, in der - laut eines kurzen, am Montag in dem Parteiorgan „Pravda veröffentlichten Nachrufs - die Sowjetführung „von dem am vergangenen Samstag an den Folgen eines Herzinfarktes verstorbenen verdienstvollen Pensionär Nikita Chruschtschow Abschied genommen habe. Anstelle der traditionellen Aufmärsche, mit denen gewöhnlich die Beisetzungen ehemaliger sowjetischer Staatsoberhäupter begangen werden, hatten sich diesmal russische Sicherheitsbeamte eingefunden, die zahlreiche Trauergänger am Betreten des Friedhofes hinderten.

BRITISCHE „FRIEDENSINITIATIVE“?

Kairo - Wie gestern aus Kairo verlautete, soll Ägypten Großbritannien um die Aufnahme einer neuen „Friedensinitiative gebeten haben, ein Umstand,“ der nach Meinung politischer Beobachter darauf schließen ließe, dass Kairo sämtliche Hoffnungen auf einen Fortschritt innerhalb der amerikanischen Friedensbemühungen im Nahen Osten aufgegeben habe. Das geht aus Gesprächen des ägyptischen Augenministers Mahmoud Riad mit dem zurzeit. auf Besuch in Ägypten weilenden britischen Augensekretar Sir Alec Douglas-Home hervor. Während der Unterredung soll Riad zu verstehen gegeben haben, dass Kairo zwei Monate lang vergeblich auf „diesbezügliche Ankündigungen aus Washington gewartet habe.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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