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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Nina Cerezo
8. November 1967

Mehr arbeiten, mehr sparen

Windhoek (AZ). – In einer kurzen Erläuterung zum Nachtragshaushalt erklärte der Administrator von Südwestafrika, Wentzel Christoffel du Plessis, der Kampf der Regierung gegen die Inflation habe beachtliche Erfolge gezeitigt. Der inflationistische Druck sei jedoch noch nicht völlig gewichen. Es komme jetzt darauf an, die Inflation schnell und völlig zu bannen. Je schneller die Inflation beendet werde, desto besser für die Wirtschaft des Landes und jeden Bürger. Der Administrator appellierte an die Öffentlichkeit die Produktivität zu erhöhen, ohne Forderungen nach Erhöhung der Löhne und Gehälter zu stellen. In Abgeordnetenkreisen wurde dies als Hinweis an die Stadtverwaltung Windhoek angesehen, die ohne sichtbare Produktionserhöhung vor kurzem die Gehälter pauschal um elf Prozent angehoben hat.

Ferner forderte der Administrator die Öffentlichkeit auf mehr zu sparen. Die Zinssätze des steuerfreien Sparens überschreiten bereits sechs Prozent. Jede Familie könne bis zu 40000 Rand in Sparzertifikaten der Regierung anlegen. Die Verzinsung liege bei sechs Prozent. Die Zinsen hierfür seien bis zum Betrag von 2400 Rand pro Jahr steuerfrei. Der Administrator sagte, es komme darauf an, daß nicht nur vorhandene Guthaben transferiert würden, sondern daß zusätzlich Geld bei der Regierung gespart werde. Der Administrator erklärte ferner, daß die Regierung ihrerseits Sparmaßnahmen ergreife und überflüssige Ausgaben streiche. Im übrigen sagte der Administrator im Landesrat, daß die Wirtschaft Südwestafrikas kerngesund sei. In der anschließenden Debatte befaßten sich zwei Abgeordnete mit den Sorgen und Nöten ihrer Wahlkreise. J. F. Potgieter, Warmbad, sprach über Bodenerhaltung, Straßen- und Wasserprobleme. Anhand einiger Beispiele forderte er beweglichere Maßnahmen zur Bodenerhaltung. Der Abgeordnete E. T. Meyer, Okahandja, sprach über die landwirtschaftliche Struktur des Sandveldes und forderte die Errichtung einer Versuchsfarm, die speziell auf die Bedürfnisse der 450 Farmen des Sandveldes abgestellt ist. Der Abgeordnete betonte zunächst, daß vor gar nicht langer Zeit das Sandveld zu den schlechtesten und schwierigsten Farmgebieten von Südwestafrika gehört habe. Erst nachdem es gelungen sei, bestimmte Impfstoffe zu entwickeln, sei das Viehsterben zurückgegangen. Indirekt mußte Meyer jedoch zugeben daß die Farmwirtschaft im Sandveld nicht so schlecht sein könne, denn auf den von Meyer genannten drei Millionen Hektar weiden immerhin 450000 Rinder. Nach der Vertagung der Debatte wurden die eingebrachten Gesetzesvorlagen in erster Lesung angenommen. Die Landesratssitzung dauert an.

8. November 1967

Redakteur verprügelt

San Francisco (SAPA/Reuter). Ein Dutzend Neger stürzten in die Redaktion der Studentenzeitung der Staatsuniversität von San Francisco und verprügelten den Redakteur und seine Mitarbeiter. Einige der Neger gehören der „Black Student Union“ der Universität an. Das Redaktionspersonal konnte sich diesen Übergriff der Neger nicht erklären. In der Studentenzeitung war eine Serie über die „Black Student Union“ erschienen, die jedoch keineswegs böswillig war.

8. November 1967

Vietnam ja oder nein?

New York (AZ-SAPA-Reuter). – Mit knapper Not entging der amerikanische Vizepräsident Humphrey einem Anschlag der Vietkong. Als Humphrey mit seinem Gefolge den Unabhängigkeitspalast im Zentrum von Saigon betreten wollte, um an den Feierlichkeiten anläßlich der Vereidigung des südvietnamesischen Präsidenten Nguyen Van Thieu teilzunehmen, detonierten im Park des Gebäudes mehrere Granaten. Die Geschosse vom Kaliber sechs Zentimeter waren vermutlich im Saigoner Chinesenviertel Cholon abgeschossen worden. Zusammen mit Humphrey befanden sich etwa 2000 Gäste der südvietnamesischen Regierung aus 22 Ländern in bzw. vor dem Unabhängigkeitspalast, als die Granaten explodierten.

Am Wochenende konzentrierten sich die Kämpfe in Vietnam hauptsächlich auf die Provinzhauptstadt Loc Ninh. Vietkong und nordvietnamesische Einheiten stürmten mit starker Artillerieunterstützung trotz hoher Verluste pausenlos gegen die Stellungen der US-Truppen an. In den USA wurden die Wähler am Dienstag zu einer bisher einzigartigen Abstimmung zur Urne gerufen. Mit Ja oder Nein sollten sich Millionen von Amerikanern für oder gegen einen Rückzug ihrer Streitkräfte aus Vietnam entscheiden. Das Wahlergebnis, das bis zur Stunde noch nicht bekannt ist, in den USA und im Ausland jedoch mit größter Spannung erwartet wird, wird sich nicht direkt auf die Vietnampolitik der Vereinigten Staaten auswirken. Interessant ist jedoch zu wissen, wie sich die Mehrheit der Amerikaner zu dem Vietnamengagement ihrer Regierung stellt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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