Vor 50 Jahren
1971-05-06
DIE VERNEHMUNG DES BÜRGERMEISTERS DEETLEFS
Swakopmund — Die Untersuchung der Amtsführung des Swakopmunder Stadtrates wurde am Mittwoch fortgesetzt. Unter Vorsitz des Windhoeker Hauptmagistrats H. S. van der Walt wurde Bürgermeister H. M. G. Deetlefs am Mittwoch in den Zeugenstand gerufen. Seine Vernehmung wurde von Advokat C. Mouton, dem Rechtsvertreter des Swakopmunder Stadtrates, geleitet.
Deetlefs teilte der Untersuchungskommission mit, dass er im März 1967 in den Stadtrat Swakopmunds gewählt worden sei. Ein Jahr später wurde er Bürgermeister. Während der Probezeit des Stadtsekretärs Steyn habe niemals Einigkeit in der Swakopmunder Stadtverwaltung geherrscht. Nach der Kündigung des Stadtsekretärs J. J. Greyling habe die städtische Exekutive einstimmig die Anstellung Steyns auf eine Probezeit empfohlen. Die Exekutive habe alle Anträge auf die freie Stelle gesehen.
DAS REPUBLIKFEST IN WINDHOEK
Windhoek — „Zehn Jahre sind nun vorübergegangen, und weil zehn Jahre im Leben eines Volkes eine kurze Zeitspanne bedeuten, haben wir immer noch Wachstumsschmerzen. Wir müssen jedoch mit Dankbarkeit anerkennen, dass während der vergangenen zehn Jahre große Fortschritte auf dem Wege der Einigung unseres Volkes zu einer Nation gemacht worden sind“, heißt es in dem Vorwort zu dem offiziellen Republikfestprogramm für Südwestafrika. Dirk Mudge, MdE, der Vorsitzende des südwestafrikanischen Republikfestausschusses fügt hinzu: „Ich möchte jeden Einwohner des Gebietes aufrufen, mit ganzem Herzen an den Festlichkeiten teilzunehmen. Wir wollen der Welt zeigen, dass wir nicht nur stolz darauf sind, was wir in den letzten zehn Jahren erreicht haben, sondern dass wir von großen Idealen beseelt sind und von einem unerschütterlichen Glauben an die Zukunft getragen werden.“
WELTREKORD FÜR SWAKARA
London — Auf der SWAKARA-Auktion in London am Mittwoch erzielten die 169 577 Karakulfelle des Maklerunternehmens PCU mit 8,61. Rand einen neuen Weltrekordpreis. Die Maklerfirma BSB notierte einen Durchschnittspreis von 8,35 Rand. Ihr Angebot bestand aus 199 104 Fellen, während die AKA einen Durchschnittspreis von 8,35 Rand für ihr Angebot von 89 519 Fellen bekam. In allen drei Fällen bedeutet das eine Preissteigerung von 15 Prozent im Vergleich zu der Auktion im Februar. 1963 wurde der letzte Rekordpreis mit über sieben Rand notiert.
BESATZUNG BLEIBT WEITERHIN SPURLOS VERSCHWUNDEN
Beira — Noch immer fehlt jeglicher Hinweis auf das plötzliche Verschwinden der 23-köpfigen Besatzung des portugiesischen Munitionfrachters „Angoche“, der in der vergangenen Woche von seiner Besatzung aufgegeben und anschließend von einem panamaischen Tanker führerlos auf dem Pazifik dahintreibend gesichtet worden war. Obwohl zahlreiche Luftaufnahmen von dem Frachter gemacht worden sind, auf denen sich unter anderem herausstellte, dass sich die beiden einzigen Rettungsboote der „Angoche“ noch an Bord befinden, konnte das Mysterium um das Geisterschiff bisher nicht gelöst werden.
Der Frachter befindet sich zurzeit im Schlepp des in Durban stationierten deutschen Schleppers „Atlantik“ und wird voraussichtlich im Laufe des Tages im Hafen von Lourenço Marques anlegen. Hier angekommen, werden britische und südafrikanische Marine-Experten eine gründliche Untersuchung an Bord der „Angoche“ vornehmen, um auf diese Weise zu versuchen, das den Frachter umgebende Geheimnis zu lüften. Eine großangelegte Suchaktion portugiesischer Luftwaffe- und Marine-Einheiten nach den verschwundenen Besatzungsmitgliedern war bisher ergebnislos verlaufen.
STRAUSS WILL WAFFENVERKÄUFE ERWÄGEN
Pretoria — Der ehemalige bundesdeutsche Verteidigungs- und Finanzminister Franz Josef Strauss, Vorsitzender der oppositionellen CSU, will die Wiederaufnahme der Waffenverkäufe an Südafrika in Erwägung ziehen, wenn seine Partei wieder ans Ruder kommt. Dies erklärte Strauss, der sich zurzeit auf einer Informationsreise in Südafrika befindet, gestern in Pretoria.
Strauss gab ferner bekannt, über weIche Themen er mit Ministerpräsident Vorster gesprochen habe. Diese waren: der Dialog mit schwarzafrikanischen Staaten, Arbeitsplatzreservierung, Kleine Apartheid und wirtschaftliche Fragen. Der CSU-Vorsitzende zögerte, Fragen zur südafrikanischen Innenpolitik zu beantworten. Ausländer, so sagte er, sollten sich im Raterteilen zurückhalten, besonders in vielrassigen Ländern. Er meinte jedoch, dass die Beseitigung kleiner Unzuträglichkeiten, die durch die Kleine Apartheid verursacht werden, viel für Südafrikas Ansehen im Ausland tun würde.
Swakopmund — Die Untersuchung der Amtsführung des Swakopmunder Stadtrates wurde am Mittwoch fortgesetzt. Unter Vorsitz des Windhoeker Hauptmagistrats H. S. van der Walt wurde Bürgermeister H. M. G. Deetlefs am Mittwoch in den Zeugenstand gerufen. Seine Vernehmung wurde von Advokat C. Mouton, dem Rechtsvertreter des Swakopmunder Stadtrates, geleitet.
Deetlefs teilte der Untersuchungskommission mit, dass er im März 1967 in den Stadtrat Swakopmunds gewählt worden sei. Ein Jahr später wurde er Bürgermeister. Während der Probezeit des Stadtsekretärs Steyn habe niemals Einigkeit in der Swakopmunder Stadtverwaltung geherrscht. Nach der Kündigung des Stadtsekretärs J. J. Greyling habe die städtische Exekutive einstimmig die Anstellung Steyns auf eine Probezeit empfohlen. Die Exekutive habe alle Anträge auf die freie Stelle gesehen.
DAS REPUBLIKFEST IN WINDHOEK
Windhoek — „Zehn Jahre sind nun vorübergegangen, und weil zehn Jahre im Leben eines Volkes eine kurze Zeitspanne bedeuten, haben wir immer noch Wachstumsschmerzen. Wir müssen jedoch mit Dankbarkeit anerkennen, dass während der vergangenen zehn Jahre große Fortschritte auf dem Wege der Einigung unseres Volkes zu einer Nation gemacht worden sind“, heißt es in dem Vorwort zu dem offiziellen Republikfestprogramm für Südwestafrika. Dirk Mudge, MdE, der Vorsitzende des südwestafrikanischen Republikfestausschusses fügt hinzu: „Ich möchte jeden Einwohner des Gebietes aufrufen, mit ganzem Herzen an den Festlichkeiten teilzunehmen. Wir wollen der Welt zeigen, dass wir nicht nur stolz darauf sind, was wir in den letzten zehn Jahren erreicht haben, sondern dass wir von großen Idealen beseelt sind und von einem unerschütterlichen Glauben an die Zukunft getragen werden.“
WELTREKORD FÜR SWAKARA
London — Auf der SWAKARA-Auktion in London am Mittwoch erzielten die 169 577 Karakulfelle des Maklerunternehmens PCU mit 8,61. Rand einen neuen Weltrekordpreis. Die Maklerfirma BSB notierte einen Durchschnittspreis von 8,35 Rand. Ihr Angebot bestand aus 199 104 Fellen, während die AKA einen Durchschnittspreis von 8,35 Rand für ihr Angebot von 89 519 Fellen bekam. In allen drei Fällen bedeutet das eine Preissteigerung von 15 Prozent im Vergleich zu der Auktion im Februar. 1963 wurde der letzte Rekordpreis mit über sieben Rand notiert.
BESATZUNG BLEIBT WEITERHIN SPURLOS VERSCHWUNDEN
Beira — Noch immer fehlt jeglicher Hinweis auf das plötzliche Verschwinden der 23-köpfigen Besatzung des portugiesischen Munitionfrachters „Angoche“, der in der vergangenen Woche von seiner Besatzung aufgegeben und anschließend von einem panamaischen Tanker führerlos auf dem Pazifik dahintreibend gesichtet worden war. Obwohl zahlreiche Luftaufnahmen von dem Frachter gemacht worden sind, auf denen sich unter anderem herausstellte, dass sich die beiden einzigen Rettungsboote der „Angoche“ noch an Bord befinden, konnte das Mysterium um das Geisterschiff bisher nicht gelöst werden.
Der Frachter befindet sich zurzeit im Schlepp des in Durban stationierten deutschen Schleppers „Atlantik“ und wird voraussichtlich im Laufe des Tages im Hafen von Lourenço Marques anlegen. Hier angekommen, werden britische und südafrikanische Marine-Experten eine gründliche Untersuchung an Bord der „Angoche“ vornehmen, um auf diese Weise zu versuchen, das den Frachter umgebende Geheimnis zu lüften. Eine großangelegte Suchaktion portugiesischer Luftwaffe- und Marine-Einheiten nach den verschwundenen Besatzungsmitgliedern war bisher ergebnislos verlaufen.
STRAUSS WILL WAFFENVERKÄUFE ERWÄGEN
Pretoria — Der ehemalige bundesdeutsche Verteidigungs- und Finanzminister Franz Josef Strauss, Vorsitzender der oppositionellen CSU, will die Wiederaufnahme der Waffenverkäufe an Südafrika in Erwägung ziehen, wenn seine Partei wieder ans Ruder kommt. Dies erklärte Strauss, der sich zurzeit auf einer Informationsreise in Südafrika befindet, gestern in Pretoria.
Strauss gab ferner bekannt, über weIche Themen er mit Ministerpräsident Vorster gesprochen habe. Diese waren: der Dialog mit schwarzafrikanischen Staaten, Arbeitsplatzreservierung, Kleine Apartheid und wirtschaftliche Fragen. Der CSU-Vorsitzende zögerte, Fragen zur südafrikanischen Innenpolitik zu beantworten. Ausländer, so sagte er, sollten sich im Raterteilen zurückhalten, besonders in vielrassigen Ländern. Er meinte jedoch, dass die Beseitigung kleiner Unzuträglichkeiten, die durch die Kleine Apartheid verursacht werden, viel für Südafrikas Ansehen im Ausland tun würde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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