Vor 50 Jahren
1971-05-19
KONZERT DES NATIONALEN SYMPHONIEORCHESTERS
Windhoek — Kaum eine zweite Institution ist ein so glanzvolles Statussymbol für kulturellen Wohlstand und nationale oder regionale Repräsentation wie ein Symphonieorchester. Seine Existenz und seine vielfaltigen Funktionen sind in vielen Ländern im Bewusstsein der Öffentlichkeit fest verankert und nicht mehr wegzudenken.
Umso schmerzlicher muss man empfinden, dass Südwest fünf Jahre lang hat warten müssen, bis wieder einmal ein professionelles Symphonieorchester in unser Land kam. Da nur zwei Konzertabende vorgesehen waren, konnten unzählige Kartenwünsche nicht erfüllt werden. Vor allem unsere Schuljugend, die die meisten Instrumente nur vom Hörensagen und von Bildern her kennt, konnte nur zu einem Bruchteil mit Karten bedacht werden. Ob wir wohl weitere fünf Jahre bis zum nächsten Symphoniekonzert warm müssen?
LETZTE MELDUNG
Swakopmund — Der ehemalige Swakopmunder Stadtsekretär J. H. Steyr schilderte heute Vormittag der Untersuchungskommission, wie er trotz Bedenken dazu gedrängt worden sei, die Vergabe des Bauauftrages für das städtische Schwimmbad an die Firma Dillinger Engineering and Contracting Company zu unterschreiben. Steyn teilte der Kommission ferner mit, dass die Abteilungsleiter der Swakopmunder Stadtverwaltung nur ein einziges Mal die Gelegenheit hatten, bei Besprechungen über das Schwimmbad und dessen Bau durch die Firma Dillinger dabei sein zu können. Bis Dezember 1969 wurden keine Pläne vorgelegt, die mit dem zweiten Bergman-Projekt verglichen werden konnten.
SPRÜH-DEODORANTS GESUNDHEITSSCHÄDLICH
Los Angeles — Der Gebrauch sogenannter Aerosol-Unterarm-Sprüh-Deodorants über längere Zeiträume könnte zur Schädigung der Lunge führen, äußerte gestern der amerikanische Militärarzt Dr. George Ward anlässlich der Jahres-Hauptversammlung der amerikanischen Thorax-Gesellschaft in Los Angeles. Der Referent nannte keine der in Frage kommenden Sprühmittel mit Namen, da sich die Untersuchungen noch in einem Vorstadium befanden. Auch konnte gegenwärtig über das in diesem Sprühmitteln enthaltene und für die Brustkomplikation in Frage kommende Agens nichts Näheres ausgesagt werden. Ärzte und Chirurgen sollten sich jedoch über die potentielle Gefahr dieser Mittel für Lungenkranke bewusst sein.
In Washington machte ein Sprecher der Federal Drug Administration (FDA) darauf aufmerksam, dass er kürzlich zwei Fälle registriert habe, bei denen der Ausbruch krebsartiger Geschwüre festgestellt worden sei, die durch den Gebrauch ähnlicher Sprays verursacht worden seien. Außerdem sei ein Todesfall festgestellt worden, wobei eine Obduktion ergeben hätte, dass der Tod des Betreffenden durch die Inhalierung eben dieser Gase verursacht worden sei.
WICHTIGES IN KÜRZE
Lusaka — Der sambische Oppositionsführer Harry Nkumbula prophezeit Unruhen in ganz Afrika, wenn die schwarzen Führer ihre Haltung gegenüber innenpolitischen Problemen nicht änderten. Diese Staatsmänner akzeptierten keine Kritik und würden nicht zurücktreten, auch wenn sie wüssten, dass das Volk sie ablehne. Alle Jugendorganisationen der herrschenden Parteien sollten aufgelöst werden, da diese die Polizei daran hinderten, ihre Aufgabe zu erfüllen.
Paris — Der Streik der Arbeiter in den Renault-Automobilwerken soll nach einer neuen Abstimmung unter den 50 000 Arbeitern weitergeführt werden. Der Streik dauert bereits mehr als zwei Wochen, was zu einem Produktionsverlust von umgerechnet 25,8 Millionen Rand führte,
Glasgow — Die US-Marine hat gestern Berichte bestätigt, denen zufolge die in Holy Loch stationierten amerikanischer Atom-U-Boote mit neuen Mehrfachsprengkörpern des Typs Poseidon bestückt worden seien. Die stärkeren Poseidon-Raketen ersetzen damit die bisher gebräuchlichen Interkontinentalraketen des Typs Polaris.
New York — Die amerikanische Luftfahrtgesellschaft „American Airlines“ hat beschlossen, in ihrer Zeitschrift „American Way“ keine Inserate über südafrikanischen Tourismus mehr aufzunehmen.
Washington — 13 000 Signalmänner der Eisenbahnen sind im ganzen Land wegen nicht erfüllter Lohnforderungen in Streik getreten.
Saigon — Durch den Abzug weiterer 4 600 US-Soldaten ist die Truppenstärke der zur Zeit in Südvietnam stationierten amerikanischen Streitmacht auf 262 500 Mann gesunken, den tiefsten Stand seit März 1966, Die damit in Südvietnam verbleibenden Einheiten der amerikanischen Marine sind durch den Abzug auf insgesamt 8 600 Mann reduziert worden. Abgesehen von ein paar Beratern sollen sämtliche Marineinfanteristen bis zum 1. Juni dieses Jahres aus Indochina abgezogen werden.
Karachi — Eine Gasexplosion in einem Kohlenbergwerk des pakistanischen Städtchens Sinjacii forderte am Montag des Leben von 32 Bergarbeitern, während zwei weitere in einem bedenklichen Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Explosion ereignete sich 300 Meter unter Tage und brachte zwei Schächte zum Einsturz.
Windhoek — Kaum eine zweite Institution ist ein so glanzvolles Statussymbol für kulturellen Wohlstand und nationale oder regionale Repräsentation wie ein Symphonieorchester. Seine Existenz und seine vielfaltigen Funktionen sind in vielen Ländern im Bewusstsein der Öffentlichkeit fest verankert und nicht mehr wegzudenken.
Umso schmerzlicher muss man empfinden, dass Südwest fünf Jahre lang hat warten müssen, bis wieder einmal ein professionelles Symphonieorchester in unser Land kam. Da nur zwei Konzertabende vorgesehen waren, konnten unzählige Kartenwünsche nicht erfüllt werden. Vor allem unsere Schuljugend, die die meisten Instrumente nur vom Hörensagen und von Bildern her kennt, konnte nur zu einem Bruchteil mit Karten bedacht werden. Ob wir wohl weitere fünf Jahre bis zum nächsten Symphoniekonzert warm müssen?
LETZTE MELDUNG
Swakopmund — Der ehemalige Swakopmunder Stadtsekretär J. H. Steyr schilderte heute Vormittag der Untersuchungskommission, wie er trotz Bedenken dazu gedrängt worden sei, die Vergabe des Bauauftrages für das städtische Schwimmbad an die Firma Dillinger Engineering and Contracting Company zu unterschreiben. Steyn teilte der Kommission ferner mit, dass die Abteilungsleiter der Swakopmunder Stadtverwaltung nur ein einziges Mal die Gelegenheit hatten, bei Besprechungen über das Schwimmbad und dessen Bau durch die Firma Dillinger dabei sein zu können. Bis Dezember 1969 wurden keine Pläne vorgelegt, die mit dem zweiten Bergman-Projekt verglichen werden konnten.
SPRÜH-DEODORANTS GESUNDHEITSSCHÄDLICH
Los Angeles — Der Gebrauch sogenannter Aerosol-Unterarm-Sprüh-Deodorants über längere Zeiträume könnte zur Schädigung der Lunge führen, äußerte gestern der amerikanische Militärarzt Dr. George Ward anlässlich der Jahres-Hauptversammlung der amerikanischen Thorax-Gesellschaft in Los Angeles. Der Referent nannte keine der in Frage kommenden Sprühmittel mit Namen, da sich die Untersuchungen noch in einem Vorstadium befanden. Auch konnte gegenwärtig über das in diesem Sprühmitteln enthaltene und für die Brustkomplikation in Frage kommende Agens nichts Näheres ausgesagt werden. Ärzte und Chirurgen sollten sich jedoch über die potentielle Gefahr dieser Mittel für Lungenkranke bewusst sein.
In Washington machte ein Sprecher der Federal Drug Administration (FDA) darauf aufmerksam, dass er kürzlich zwei Fälle registriert habe, bei denen der Ausbruch krebsartiger Geschwüre festgestellt worden sei, die durch den Gebrauch ähnlicher Sprays verursacht worden seien. Außerdem sei ein Todesfall festgestellt worden, wobei eine Obduktion ergeben hätte, dass der Tod des Betreffenden durch die Inhalierung eben dieser Gase verursacht worden sei.
WICHTIGES IN KÜRZE
Lusaka — Der sambische Oppositionsführer Harry Nkumbula prophezeit Unruhen in ganz Afrika, wenn die schwarzen Führer ihre Haltung gegenüber innenpolitischen Problemen nicht änderten. Diese Staatsmänner akzeptierten keine Kritik und würden nicht zurücktreten, auch wenn sie wüssten, dass das Volk sie ablehne. Alle Jugendorganisationen der herrschenden Parteien sollten aufgelöst werden, da diese die Polizei daran hinderten, ihre Aufgabe zu erfüllen.
Paris — Der Streik der Arbeiter in den Renault-Automobilwerken soll nach einer neuen Abstimmung unter den 50 000 Arbeitern weitergeführt werden. Der Streik dauert bereits mehr als zwei Wochen, was zu einem Produktionsverlust von umgerechnet 25,8 Millionen Rand führte,
Glasgow — Die US-Marine hat gestern Berichte bestätigt, denen zufolge die in Holy Loch stationierten amerikanischer Atom-U-Boote mit neuen Mehrfachsprengkörpern des Typs Poseidon bestückt worden seien. Die stärkeren Poseidon-Raketen ersetzen damit die bisher gebräuchlichen Interkontinentalraketen des Typs Polaris.
New York — Die amerikanische Luftfahrtgesellschaft „American Airlines“ hat beschlossen, in ihrer Zeitschrift „American Way“ keine Inserate über südafrikanischen Tourismus mehr aufzunehmen.
Washington — 13 000 Signalmänner der Eisenbahnen sind im ganzen Land wegen nicht erfüllter Lohnforderungen in Streik getreten.
Saigon — Durch den Abzug weiterer 4 600 US-Soldaten ist die Truppenstärke der zur Zeit in Südvietnam stationierten amerikanischen Streitmacht auf 262 500 Mann gesunken, den tiefsten Stand seit März 1966, Die damit in Südvietnam verbleibenden Einheiten der amerikanischen Marine sind durch den Abzug auf insgesamt 8 600 Mann reduziert worden. Abgesehen von ein paar Beratern sollen sämtliche Marineinfanteristen bis zum 1. Juni dieses Jahres aus Indochina abgezogen werden.
Karachi — Eine Gasexplosion in einem Kohlenbergwerk des pakistanischen Städtchens Sinjacii forderte am Montag des Leben von 32 Bergarbeitern, während zwei weitere in einem bedenklichen Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Explosion ereignete sich 300 Meter unter Tage und brachte zwei Schächte zum Einsturz.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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