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Vor Oktoberitis hüt´ Dich jetzt

Eberhard Hofmann
Etliche Supermärkte protzen mit Plastik-Krismis-Bäumen, behängt mit bunten Kugeln, als ob der Oktober schon die Feiertage brächte. Weit gefehlt, denn Jasmin und Kapscher Flieder verströmen ihren betörenden Duft, den sowahr nich jeder verträgt. Aber der Heuschnupfen früherer Jahre is heutzutage in Ovenduka nich mehr so schlimm, seit die Munnisipällitti den Prosopisbaum weitgehend aus dem Stadtbild entfernt hat. Früher mussten manche Leut´ während der Prosopisblüte sowahr paar Wochen nach Tsoaxhaobmund fliehen.

Dennoch darf der Oktober nich unterschätzt werden, denn er gilt statistisch als Selbstmordmonat, obwohl der Freitod eigentlich im ganzen Land im ganzen Jahr recht üblich is. Check ma´ net die wöchentlichen Polizeiberichte nach dem Wochenende. Andersrum gesehen bringt uns jeder Oktobertag die Regenzeit näher, von der wir in diesem Jahr fest ausgehen, dass sie ihren Namen verdienen wird.

Und der Oktober hat nunmehr auch die gemeinsame Feier gebracht, um der Neugeburt des vereinigten deutschen Staates auch auf namibischem Boden zu gedenken. Festlich angemessen und mit entsprechenden Getränken und Häppchen, um auf die Gesundheit der Präsidenten Joachim Gauck und Hage Gottlieb Geingob anzustoßen. Seit einigen Jahren und in diesem Jahr besonders, kurz vor dem Lutherjahr (da geht´s auch um Fünfhundert) da Biertrinker 500 Jahre Reinheitsgebot des Gerstengetränks feiern, rätseln wir, wie es dazu kommen muss, dass die Botschaft der führenden Industrie- und stärksten Wirtschaftsmacht in Europa sich beim jährlichen Tag der Deutschen Einheit in Namibia sich das Gerstengetränk nich leisten kann und sich das Bier von der Namibischen Brauerei daher sponsern oder eben spenden lässt!

Irgendwie is der Nationalfeiertag ja keine Wohltätigkeitsveranstaltung armer Leute, die auf karitative Bierspenden angewiesen sind. Irgendwie wollen die Leut´ seit einigen Jahren wissen, ob die Regierung der Deutschen G.m.b.H die Brauerei in Ovenduka um die Getränkespende anbettelt, oder ob die Manager selbiger Brauerei sich zu Werbezwecken vor gut betuchtem Publikum mit einem Commercial anheischig machen und die Botschaft das auch so in Ordnung findet. Das alles muss noch auf den Oktoberfesten am Wendekreis des Steinbocks, an Theken, Stammtischen und in den Shebeens noch geklärt werden.

Noch ein Schlenker durch Omaruru

Mach kein´ Fout, das 10. Kunstfest Artists´ Trail war ein Knüller, gerade weil sich emsigen Veranstalter viel haben einfallen lassen, was sie unter unermüdlichem freiwilligem Einsatz auf die Beine gestellt haben. Eine sehr überschaubare und ansprechende Veranstaltung. Aber der Teufel steckt im Detail oder schleicht sich seitwärts und hinterrücks ein, so wie in das Festzelt, wo das Sinfonieorchester „Namibian Coastal Symphonics“ eine herrliche Auswahl an Evergreens, leichter Klassik, Stücke der Rock-Nostalgie, Tribute an Strauss und Beethoven und schließlich Mel Botes´ „River Symphony“ meisterhaft gespielt hat. Das is mos auch alles gut angekommen. Wer aber noch nich an den Leibhaftigen glaubt, sollte sich in einer Disco oder im Festzelt der River Symphony vor den Lautsprecherturm setzen, um das Barschen zu lernen und um sich Hören und Sehen austreiben zu lassen.

Auf und weiter, am besten ohne Oktoberitis!

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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