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Vorwurf gegen Ronaldo - CR7 sagt Länderspiel ab
Vorwurf gegen Ronaldo - CR7 sagt Länderspiel ab

Vorwurf gegen Ronaldo - CR7 sagt Länderspiel ab

Frau fühlte sich durch #MeToo bekräftigt
Sportredakteur
Las Vegas (dpa) - Cristiano Ronaldo, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Fußballer der Gegenwart, ist mit dem Vorwurf der Vergewaltigung konfrontiert - und weist diesen entschieden zurück. Die Frau, die Ronaldo beschuldigt, sieht sich durch die #MeToo-Bewegung darin bestärkt, an die Öffentlichkeit zu gehen, wie ihr Anwalt Leslie Stovall am Mittwoch (Ortszeit) in einer Pressekonferenz in Las Vegas sagte. Zu sehen, dass andere Frauen Missbrauch öffentlich gemacht hätten, habe Kathryn Mayorga Mut gemacht.
Ronaldo (33) weist die Anschuldigungen zurück. „Mein reines Gewissen wird es mir erlauben, die Ergebnisse aller möglichen Untersuchungen in Ruhe abzuwarten“, hatte der Stürmer von Juventus Turin am Mittwoch bei Twitter geschrieben. „Vergewaltigung ist ein abscheuliches Verbrechen, das sich gegen alles richtet, was ich bin und woran ich glaube.“ Er sei so entschlossen wie irgendmöglich, seinen Namen zu säubern, betonte der Portugiese und schrieb, er weigere sich, einem Medienspektakel Nahrung zu geben, das Menschen auf seine Kosten veranstalten würden.
Am Donnerstag wurde bekannt, dass Ronaldo auf einen Einsatz bei den nächsten Länderspielen der portugiesischen Nationalmannschaft verzichtet. Gründe für diese Entscheidung wurden nicht bekanntgegeben. „Es gab ein Gespräch mit mir, dem Spieler und dem Verbandschef (Fernando Gomes), und wir haben zusammen vereinbart, dass der Spieler bei dieser und auch bei der nächsten Nominierung nicht zur Verfügung stehen wird“, sagte Nationaltrainer Fernando Santos bei der Veröffentlichung des Kaders für die Begegnungen in Polen am 11. Oktober und in Schottland am 14. Oktober in Lissabon.
Die Frage, ob er wisse, wie Ronaldo sich derzeit fühle, wollte Santos nicht beantworten. „Es ist eine private Angelegenheit“, sagte er. Wenig später erklärte er aber auch: „Ich kenne Cristiano sehr gut und glaube voll und ganz, dass das, was er sagt, wahr ist.“ Die Nachrichtenagentur „Lusa“ zitierte den Verbandspräsidenten Gomes unter anderem mit den Worten: „Ich kenne Ronaldo auch seit vielen Jahren und kann seinen guten Charakter bezeugen.“
Mayorga wirft Ronaldo vor, sie im Juni 2009 vergewaltigt zu haben. Die heute 34-Jährige, die ihre Vorwürfe im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ öffentlich gemacht hatte, war bei der Pressekonferenz am Mittwoch selbst nicht dabei. Sie habe Las Vegas verlassen, bis sich die Lage etwas beruhige, hieß es.
In der Pressekonferenz wurde auch eine angebliche Vereinbarung zwischen den beiden angesprochen. Demnach soll der Fußballer der Frau eine Art Schweigegeld gezahlt haben. Ronaldo selbst habe die Vereinbarung aus dem Frühjahr 2010 aber nicht unterzeichnet, sagte Stovall. Stattdessen seien Anwälte daran beteiligt gewesen.
Mayorga habe damals Angst gehabt, dass sie als Frau dargestellt werde, die nur Geld mit ihrer Geschichte machen wolle. Nun müsse auch geprüft werden, ob Mayorga damals in der emotionalen Verfassung gewesen sei, eine solche Vereinbarung zu schließen, sagte ihr Anwalt. Sie habe diese Last weiter mit sich getragen, Stovall schilderte auch gesundheitliche Probleme seiner Mandantin. Sie wolle Gerechtigkeit.
Über diese angebliche Vereinbarung hatte „Der Spiegel“ bereits im Frühjahr 2017 berichtet.
Ronaldo hatte die Vorwürfe schon damals über seine Agentur zurückweisen lassen. Die Dokumente seien nicht unterzeichnet, die Parteien könnten nicht identifiziert werden und der Inhalt von E-Mails zwischen Rechtsanwälten betreffe nicht Ronaldo, hieß es damals. Außerdem habe der Fußballstar einen Brief, den die Frau verschickt haben wolle, nie bekommen.
In dem jüngst erschienenen „Spiegel“-Bericht gibt die US-Amerikanerin an, sie sei Ronaldo in einem Nachtclub in Las Vegas begegnet. Ihr Anwalt hat bei einem Distriktgericht in Las Vegas eine Zivilklage gegen Ronaldo eingereicht.
Die Polizei von Las Vegas hatte am Montag mitgeteilt, sie habe am 13. Juni 2009 einen Notruf wegen eines sexuellen Übergriffs erhalten. Der Fall sei im September 2018 mit Informationen des Opfers wieder aufgenommen worden. (Foto: dpa)

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Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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