Vorzeigeland mit Flecken
Von Eberhard Hofmann, Windhoek
Am dritten Tag der Diplomatenberatung haben die Referenten gestern das Verhältnis Namibias zu den Vereinten Nationen sowie die Einstufung des jungen Landes bei der Weltorganisation erläutert bekommen. Auf der Lobesseite erhält Namibia von der UNO Lorbeeren, dass die Armut während der vergangenen zwei Jahrzehnte „um 41%“ zurückgegangen sei. Bei der Beurteilung der Kriterien der Geschlechtergleichheit in Afrika nehme Namibia nun den fünften Rang ein, so Gbeho.
„Aber es gibt noch sehr viel Arbeit zu verrichten“, fuhr sie fort. Erfreulich sei, dass Namibia nicht zu den derzeit zehn Unruhherden Afrikas zähle. Aber es gibt Kriterien, die großen Nachholbedarf deutlich machen. Gbeho zählt 39% der Jugendlichen zu den Arbeitslosen. 42% der Bevölkerung gilt der UNO-Vertretung als unterernährt. Und sie nennt 50% der Schulabgänger der Klasse 10 als „Drop-Outs“.
„Strategien, Planungsschriften und Entwicklungspläne haben das Niveau wie der Rolls Royce unter den Automobilen, aber die Umsetzung ist erbärmlich“, lautet ihre Kritik. Auf der positiven Seite spricht sie wiederum ihre Anerkennung aus, dass Namibia in diversen internationalen Gremien eine bedeutendere Rolle spiele, die man bei einem Land (mit etwa 2,4 Mio. Menschen) nicht vermuten würde. Die Referentin schloss ihren Beitrag ab: „Die UNO versteht sich als Ihr Partner erster Wahl im Kampf gegen die Armut.“
Namibia als Uranproduzent
Von der Schilderung des UNO-Profils sind die Referenten auf die Zweigstellen der Weltorganisation mit ihren Sonderagenturen eingegangen, z. B. in Genf, Paris und Wien. Der namibische Botschafter in Wien, Simon Maruta, hat das Engagement der Organisation im Bereich der friedlichen Förderung der Atomenergie und verwandter Anwendung der Strahlungstechnik beschrieben. Die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA (International Atomic Energy Agency) hat ihren Hauptsitz in Wien und setzt sich für die friedliche Anwendung der Kerntechnik ein. Neruta hat sich mit Kernfragen kundig gemacht.
Weltweit zählt er 439 Kernreaktoren und weiß von weiteren 300, die in den nächsten zehn bis 15 Jahren gebaut werden. Unter allen UN-Mitgliedsstaaten bauten nur die Länder Deutschland und Belgien ihre Reaktoren ab. Bis 2030 rechnet er mit einem Wachstum von 80% in der Verwendung der Kernenergie. In den USA gibt es laut Maruta 99 Reaktoren. Neben dem Kernrektor von Koeberg in Südafrika schicken sich nun auch Kenia und Nigeria an, einen Reaktor zu errichten. Die Atomagentur von Wien berate und helfe solchen Ländern, die einen Reaktor bauen wollen. Die Bauzeit eines Reaktors berechnet der Botschafter mit zehn bis 15 Jahren. Namibia als viertgrößter Produzent von Uranoxid hat er nicht zum Bau eines Reaktors ermutigt, wie es manch Politiker getan haben. Er spricht von Kernenergie als eine „rentable und saubere“ Energiequelle.
Am dritten Tag der Diplomatenberatung haben die Referenten gestern das Verhältnis Namibias zu den Vereinten Nationen sowie die Einstufung des jungen Landes bei der Weltorganisation erläutert bekommen. Auf der Lobesseite erhält Namibia von der UNO Lorbeeren, dass die Armut während der vergangenen zwei Jahrzehnte „um 41%“ zurückgegangen sei. Bei der Beurteilung der Kriterien der Geschlechtergleichheit in Afrika nehme Namibia nun den fünften Rang ein, so Gbeho.
„Aber es gibt noch sehr viel Arbeit zu verrichten“, fuhr sie fort. Erfreulich sei, dass Namibia nicht zu den derzeit zehn Unruhherden Afrikas zähle. Aber es gibt Kriterien, die großen Nachholbedarf deutlich machen. Gbeho zählt 39% der Jugendlichen zu den Arbeitslosen. 42% der Bevölkerung gilt der UNO-Vertretung als unterernährt. Und sie nennt 50% der Schulabgänger der Klasse 10 als „Drop-Outs“.
„Strategien, Planungsschriften und Entwicklungspläne haben das Niveau wie der Rolls Royce unter den Automobilen, aber die Umsetzung ist erbärmlich“, lautet ihre Kritik. Auf der positiven Seite spricht sie wiederum ihre Anerkennung aus, dass Namibia in diversen internationalen Gremien eine bedeutendere Rolle spiele, die man bei einem Land (mit etwa 2,4 Mio. Menschen) nicht vermuten würde. Die Referentin schloss ihren Beitrag ab: „Die UNO versteht sich als Ihr Partner erster Wahl im Kampf gegen die Armut.“
Namibia als Uranproduzent
Von der Schilderung des UNO-Profils sind die Referenten auf die Zweigstellen der Weltorganisation mit ihren Sonderagenturen eingegangen, z. B. in Genf, Paris und Wien. Der namibische Botschafter in Wien, Simon Maruta, hat das Engagement der Organisation im Bereich der friedlichen Förderung der Atomenergie und verwandter Anwendung der Strahlungstechnik beschrieben. Die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA (International Atomic Energy Agency) hat ihren Hauptsitz in Wien und setzt sich für die friedliche Anwendung der Kerntechnik ein. Neruta hat sich mit Kernfragen kundig gemacht.
Weltweit zählt er 439 Kernreaktoren und weiß von weiteren 300, die in den nächsten zehn bis 15 Jahren gebaut werden. Unter allen UN-Mitgliedsstaaten bauten nur die Länder Deutschland und Belgien ihre Reaktoren ab. Bis 2030 rechnet er mit einem Wachstum von 80% in der Verwendung der Kernenergie. In den USA gibt es laut Maruta 99 Reaktoren. Neben dem Kernrektor von Koeberg in Südafrika schicken sich nun auch Kenia und Nigeria an, einen Reaktor zu errichten. Die Atomagentur von Wien berate und helfe solchen Ländern, die einen Reaktor bauen wollen. Die Bauzeit eines Reaktors berechnet der Botschafter mit zehn bis 15 Jahren. Namibia als viertgrößter Produzent von Uranoxid hat er nicht zum Bau eines Reaktors ermutigt, wie es manch Politiker getan haben. Er spricht von Kernenergie als eine „rentable und saubere“ Energiequelle.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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