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Wachstum hält 2012 an
Wachstum hält 2012 an

Wachstum hält 2012 an

Windhoek - Mit einem Wirtschaftswachstum von 4,2 Prozent im Jahr 2012 liegt Namibia laut Angaben der Zentralbank (BoN) über den Zuwachsraten der Volkswirtschaften von Südafrika (3,6%), Deutschland (1,3%), der Eurozone (1,1%), der USA (1,8%) und der Welt (4%), allerdings unter denen des südlichen Afrikas (5,8%), der Schwellenländer/Emerging Economies (6,1%) und natürlich von China (9%).

Ausschlaggebend für das Wachstum hierzulande seien die steigende Uranförderung, Entwicklungen der Infrastruktur (teils durch Projekte aus dem staatlichen Arbeits- und Wirtschaftsförderungsprogramm TIPEEG), die Produktionssteigerung bei der Ohorongo-Zementfabrik sowie die Wiedereröffnung der Kupferminen Otjihase und Matchless, erklärte die Zentralbank am Freitag in Windhoek. BoN-Vizegouverneur Paul Hartmann räumte jedoch ein, dass man angesichts von etwaigen Unsicherheiten/Abweichungen für das Wirtschaftswachstum eine pessimistische Variante (+1,7%) und eine optimistische Berechnung (+5,0%) erstellt habe. Ein Risiko stelle zum Beispiel die Schuldenkrise in Europa dar, die den Export von namibischen Produkten stark beeinträchtigen könne.

Die berechnete Steigerung des BIP von 4,2% für das kommende Jahr entspricht fast genau der ursprünglichen Wachstumserwartung für 2011, die zunächst mit 4,1% angegeben wurde. Mitte dieses Jahres hatte BoN-Gouverneur Ipumbu Shiimi dann angekündigt, dass die Prognose nach unten korrigiert werden müsse, weil das Wirtschaftswachstum an Fahrt verloren habe. Schließlich ist man in der korrigierten Berechnung bei einem Wachstum von 3,8 Prozent gelandet.

Für die ökonomischen Leistungssteigerung 2012 hat die Zentralbank eine erhöhte Produktion der Ohorongo-Zementfabrik einkalkuliert. Das Unternehmen plane den Export nach Sambia, Simbabwe und in die DR Kongo, indes hoffe man auf die Aufhebung des Importstopps durch Angola, sagte Hartmann. Weniger rosig sind indes die Aussichten für den Diamantproduzenten Namdeb. Die Förderung der Edelsteine werde sich im kommenden Jahr von jetzt 1,2 Millionen auf ca. 988000 Karat verringern, was auf einen "schnellen Rückgang der Diamanten auf dem Festland (onshore)" zurückzuführen sei, so der BoN-Vizegouverneur. Schon jetzt fördere Namdeb rund 60 Prozent der Diamanten aus dem Meer (offshore), während die onshore-Fördergebiete in einigen Jahren erschöpft seien, ergänzte Lelly Usiku von der Forschungsabteilung der Zentralbank auf AZ-Nachfrage. Mittelfristig plane Namdeb die Förderung von 1,2 Millionen Karat pro Jahr, führte sie aus.

Laut Hartmann liegt die Hoffnung und Strategie der Regierung in weiterem Schub für die sogenannte Sekundärindustrie. Diese schließt den herstellenden Sektor (Manufacturing) ein, dessen Beitrag zum BIP seit 2009 den des Bergbaus überholt habe, wie Vizefinanzminister Calle Schlettwein vor kurzem erklärte. Aus einer Auflistung des Finanzministeriums geht hervor, dass laut Vorhersage für 2011 der produzierende Bereich mit einer Wirtschaftsleistung von 7,7 Milliarden N$ sogar deutlich über dem BIP-Beitrag der gesamten Primärindustrie (inklusive Bergbau, Landwirtschaft, Fischerei) von 6,9 Milliarden N$ liegt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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