Wahrheit über San-Kultur
Muramba Bushman-Trail - der Name klingt spannend und vielversprechend. Dahinter verbirgt sich mehr als eine reine Touristenattraktion, sondern vielmehr eine lebenslange Forschungsarbeit. Fast könnte man es Philosophie nennen. Denn der Farmer Reinhard Friederich, Betreiber von Muramba Bushman-Trail, kennt die Menschen der Volksgruppe San von Geburt an. Er ist mit ihnen aufgewachsen, hat mit ihnen gespielt und später über sie geforscht. Gleichwohl spricht er ihre Sprache: Heikum.
Seit etwa sieben Jahren macht er sein Wissen in Form von Vorträgen und Führungen anderen Menschen zugänglich. "Es begann mit einem Walt-Disney-Film über die San, an dem ich mitgewirkt habe. Journalisten haben dann angeregt, dass ich mein Wissen weitergebe", so Friederich über den Ursprung. Die Resonanz nach einem Test war so groß, dass das Angebot schnell gewachsen ist. Inzwischen gibt es auf der Farm Übernachtungsmöglichkeiten, und bis Ende dieses Jahres sind Vorträge und Führungen fast ausgebucht.
Zwischen 700 und 800 Gäste lassen sich pro Jahr von Reinhard Friederich die Lebensweise der San näherbringen. Und müssen dabei nicht selten die Erfahrung machen, dass (fast) alles, was sie bislang wissen, falsch oder unzureichend ist. Denn Friederich räumt mit Klischees aller Art auf, die sich durch Literatur und Filme aufgebaut haben. "Die nicht vorhandenen Sprachkenntnisse sind das größte Problem. Deshalb haben viele Wissenschaftler und Buchautoren keine fundierten Kenntnisse", so Friederich. Er aber will die Wahrheit vermitteln. Diese fängt bei der Herkunft der San an und geht über deren Ausbreitung/Lebensraum bis hin zu Details der Themen Nahrung, Wassernutzung, Jagd, Kleidung und Statusrelikte. Die Gretchenfrage für den 62-Jährigen ist die Beschreibung der Lebensbedingungen. "Manche Leute meinen, die San haben wie im Paradies gelebt. Ich aber sage: Wenn so das Paradies aussehen soll, dann möchte ich nicht wissen, wie die Hölle aussieht. Diese Menschen mussten sich anpassen, um zu überleben, das war jeden Tag ein Überlebenskampf", sagt er mit Hinweis auf Umstände wie Territorium, Trockenheit und Wildbestand. Gleichwohl ist er überzeugt, dass die San eine Zukunft haben. "Sie haben ihre Anpassungsfähigkeit bewiesen, sie werden es auch weiterhin schaffen. Aber man muss ihnen eine Brücke in die neue Zeit bauen." Diese Brücke fängt mit Wissen an, und dabei zeigt das Projekt von Friederich schon erste Erfolge. "Es waren schon Ethnologen hier, die ihre Meinung geändert haben."
Anfahrt: Zu Muramba Bushman-Trails gelangt man von Tsumeb aus in Richtung Tsintsabis (C75); nach ca. 64 km biegt man rechts auf die D 3016 ab und folgt den Wegweisern zur Farm; Kontakt: Tel. 067-220659 und 067-222789.
Seit etwa sieben Jahren macht er sein Wissen in Form von Vorträgen und Führungen anderen Menschen zugänglich. "Es begann mit einem Walt-Disney-Film über die San, an dem ich mitgewirkt habe. Journalisten haben dann angeregt, dass ich mein Wissen weitergebe", so Friederich über den Ursprung. Die Resonanz nach einem Test war so groß, dass das Angebot schnell gewachsen ist. Inzwischen gibt es auf der Farm Übernachtungsmöglichkeiten, und bis Ende dieses Jahres sind Vorträge und Führungen fast ausgebucht.
Zwischen 700 und 800 Gäste lassen sich pro Jahr von Reinhard Friederich die Lebensweise der San näherbringen. Und müssen dabei nicht selten die Erfahrung machen, dass (fast) alles, was sie bislang wissen, falsch oder unzureichend ist. Denn Friederich räumt mit Klischees aller Art auf, die sich durch Literatur und Filme aufgebaut haben. "Die nicht vorhandenen Sprachkenntnisse sind das größte Problem. Deshalb haben viele Wissenschaftler und Buchautoren keine fundierten Kenntnisse", so Friederich. Er aber will die Wahrheit vermitteln. Diese fängt bei der Herkunft der San an und geht über deren Ausbreitung/Lebensraum bis hin zu Details der Themen Nahrung, Wassernutzung, Jagd, Kleidung und Statusrelikte. Die Gretchenfrage für den 62-Jährigen ist die Beschreibung der Lebensbedingungen. "Manche Leute meinen, die San haben wie im Paradies gelebt. Ich aber sage: Wenn so das Paradies aussehen soll, dann möchte ich nicht wissen, wie die Hölle aussieht. Diese Menschen mussten sich anpassen, um zu überleben, das war jeden Tag ein Überlebenskampf", sagt er mit Hinweis auf Umstände wie Territorium, Trockenheit und Wildbestand. Gleichwohl ist er überzeugt, dass die San eine Zukunft haben. "Sie haben ihre Anpassungsfähigkeit bewiesen, sie werden es auch weiterhin schaffen. Aber man muss ihnen eine Brücke in die neue Zeit bauen." Diese Brücke fängt mit Wissen an, und dabei zeigt das Projekt von Friederich schon erste Erfolge. "Es waren schon Ethnologen hier, die ihre Meinung geändert haben."
Anfahrt: Zu Muramba Bushman-Trails gelangt man von Tsumeb aus in Richtung Tsintsabis (C75); nach ca. 64 km biegt man rechts auf die D 3016 ab und folgt den Wegweisern zur Farm; Kontakt: Tel. 067-220659 und 067-222789.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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