Walvis Bay kommt unter die Lupe
ECC-Bericht: Covid-19-Fälle könnten im August die 6000-Marke überschreiten
Von Erwin Leuschner
Swakopmund/Walvis Bay
Eine aus vier Vizeministern bestehende Delegation ist gestern in Walvis Bay eingetroffen und verschafft sich einen Überblick über die COVID-19-Lage in der Hafenstadt. „Sie werden sich mit mehreren Interessengruppen treffen, Quarantäne- und Isolierungseinrichtungen sowie die speziell für Todesfälle vorgesehenen Friedhöhe besichtigen“, teilte Informationsminister Peya Mushelenga mit. Die Delegation werde voraussichtlich am Sonntag wieder in Windhoek eintreffen und dann dem Kabinett einen entsprechenden Bericht vorlegen. Angeführt werde die Delegation von Hafeni Ndemula, stellvertretender Minister für öffentliche Arbeiten.
Ndemula fungierte bis zu seinem Aufstieg ins Parlament als Erongo-Regionalratsmitglied für den Wahlkreis Walvis Bay (Stadt). Seit Jahresbeginn hat Regionalratsmitglied Knowledge Ipinge den Posten inne, der zwar ein Mitglied der SWAPO ist, aber als unabhängiger Kandidat zur Wahl angetreten war und gewonnen hatte. In einer gestern veröffentlichten Erklärung warnt die SWAPO indirekt vor dem Lokalpolitiker: „Die Partei SWAPO appelliert an ihre Mitglieder und die Gemeinschaft, wachsam zu sein und vor opportunistischen Personen auf der Hut zu sein, die dazu neigen, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen, und eigene politische Interessen haben.“ Staatsoberhaupt Hage Geingob, Gesundheitsminister Dr. Kalumbi Shangula und Erongo-Gouverneur Neville Andre werden als Parteimitglieder hingegen für ihre „fähige Führung“ im Kampf gegen die Pandemie gelobt. Die Partei verspricht ferner, sämtliche Herausforderungen in Walvis Bay – insbesondere die Häuserknappheit – umgehend zu lösen.
Angesichts des exponentiellen Wachstums der COVID-19-Fälle sieht die Zukunft in der Erongo-Region allerdings besorgniserregend aus: Bis Ende dieses Monats soll die Marke von 2200 Fällen überschritten werden und bis Ende August werde mit insgesamt 6228 Virusfällen gerechnet. Diese Zahlen und Ziffern hat jetzt die Initiative Erongo Corona Care (ECC) in einem Bericht veröffentlicht. Als ein ausschlaggebender Faktor wird die Situation in dem Walvis Bayer Viertel Twaloloka hervorgehoben, das sich in dem Stadtteil Kuisebmond befindet. „Angesichts der Siedlungsdichte sind die Umstände in Twaloloka schlimmer als auf einem Passagierschiff oder in einem Hochhaus“, heißt es in dem Bericht. „Wascheinrichtungen werden gemeinsam genutzt und fließendes Wasser ist nicht verfügbar.“ Es sei daher „äußerst schwierig“, die Pandemie einzudämmen. Hinzu komme, dass in der Erongo-Region laut Bericht zurzeit lediglich 500 Betten zur Isolierung von Covid-19-Infizierten zur Verfügung stehen, weswegen sich derzeit mehr als 300 Patienten in Selbstquarantäne befänden. „Dies kann zu einer sozialen Disharmonie führen (...) und eine erhöhte Anzahl Fälle in der Gemeinschaft zur Folge haben“, heißt es dazu. Laut dem Bericht gebe es aktuell lediglich 26 Betten mit Sauerstoffversorgung bei dem Tuberkulose-Saal beim Walvis Bayer Staatskrankenhaus. „Ohne Finanzierung kann die Lage nicht behoben werden“, heißt es weiter.
„Es gibt zwölf Patienten in Walvis Bay, die extrem krank sind und dringende Sauerstoffversorgung benötigen“, sagte Gesundheitsminister Shangula gestern, als er wie gewohnt sein tägliches Update über die COVID-19-Lage gab. Er kündigte 36 Neuinfektionen an: 28 in Walvis Bay, vier in Swakopmund, drei in Windhoek und einen Fall in Lüderitzbucht. „Positiv zu vermerken ist, dass wir sieben weitere Genesungen verzeichnet haben“, sagte er. Die Anzahl bestätigter aktiver COVID-19-Fälle in Namibia liege somit bei 1331.
Indes haben zahlreiche COVID-19-Patienten, die sich auf der Isolationseinrichtung in Henties Bay befinden, gedroht, die Einrichtung zu verlassen. Sie würden mehr als einen Monat in unzumutbaren Zuständen wohnen, behaupten sie. Laut Medienberichten wartet die Gruppe seit mehreren Wochen auf COVID-19-Tests. Dieser Verzug schüre die Gefahr, dass sich gesunde Personen erneut mit
COVID-19 infizieren könnten.
Swakopmund/Walvis Bay
Eine aus vier Vizeministern bestehende Delegation ist gestern in Walvis Bay eingetroffen und verschafft sich einen Überblick über die COVID-19-Lage in der Hafenstadt. „Sie werden sich mit mehreren Interessengruppen treffen, Quarantäne- und Isolierungseinrichtungen sowie die speziell für Todesfälle vorgesehenen Friedhöhe besichtigen“, teilte Informationsminister Peya Mushelenga mit. Die Delegation werde voraussichtlich am Sonntag wieder in Windhoek eintreffen und dann dem Kabinett einen entsprechenden Bericht vorlegen. Angeführt werde die Delegation von Hafeni Ndemula, stellvertretender Minister für öffentliche Arbeiten.
Ndemula fungierte bis zu seinem Aufstieg ins Parlament als Erongo-Regionalratsmitglied für den Wahlkreis Walvis Bay (Stadt). Seit Jahresbeginn hat Regionalratsmitglied Knowledge Ipinge den Posten inne, der zwar ein Mitglied der SWAPO ist, aber als unabhängiger Kandidat zur Wahl angetreten war und gewonnen hatte. In einer gestern veröffentlichten Erklärung warnt die SWAPO indirekt vor dem Lokalpolitiker: „Die Partei SWAPO appelliert an ihre Mitglieder und die Gemeinschaft, wachsam zu sein und vor opportunistischen Personen auf der Hut zu sein, die dazu neigen, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen, und eigene politische Interessen haben.“ Staatsoberhaupt Hage Geingob, Gesundheitsminister Dr. Kalumbi Shangula und Erongo-Gouverneur Neville Andre werden als Parteimitglieder hingegen für ihre „fähige Führung“ im Kampf gegen die Pandemie gelobt. Die Partei verspricht ferner, sämtliche Herausforderungen in Walvis Bay – insbesondere die Häuserknappheit – umgehend zu lösen.
Angesichts des exponentiellen Wachstums der COVID-19-Fälle sieht die Zukunft in der Erongo-Region allerdings besorgniserregend aus: Bis Ende dieses Monats soll die Marke von 2200 Fällen überschritten werden und bis Ende August werde mit insgesamt 6228 Virusfällen gerechnet. Diese Zahlen und Ziffern hat jetzt die Initiative Erongo Corona Care (ECC) in einem Bericht veröffentlicht. Als ein ausschlaggebender Faktor wird die Situation in dem Walvis Bayer Viertel Twaloloka hervorgehoben, das sich in dem Stadtteil Kuisebmond befindet. „Angesichts der Siedlungsdichte sind die Umstände in Twaloloka schlimmer als auf einem Passagierschiff oder in einem Hochhaus“, heißt es in dem Bericht. „Wascheinrichtungen werden gemeinsam genutzt und fließendes Wasser ist nicht verfügbar.“ Es sei daher „äußerst schwierig“, die Pandemie einzudämmen. Hinzu komme, dass in der Erongo-Region laut Bericht zurzeit lediglich 500 Betten zur Isolierung von Covid-19-Infizierten zur Verfügung stehen, weswegen sich derzeit mehr als 300 Patienten in Selbstquarantäne befänden. „Dies kann zu einer sozialen Disharmonie führen (...) und eine erhöhte Anzahl Fälle in der Gemeinschaft zur Folge haben“, heißt es dazu. Laut dem Bericht gebe es aktuell lediglich 26 Betten mit Sauerstoffversorgung bei dem Tuberkulose-Saal beim Walvis Bayer Staatskrankenhaus. „Ohne Finanzierung kann die Lage nicht behoben werden“, heißt es weiter.
„Es gibt zwölf Patienten in Walvis Bay, die extrem krank sind und dringende Sauerstoffversorgung benötigen“, sagte Gesundheitsminister Shangula gestern, als er wie gewohnt sein tägliches Update über die COVID-19-Lage gab. Er kündigte 36 Neuinfektionen an: 28 in Walvis Bay, vier in Swakopmund, drei in Windhoek und einen Fall in Lüderitzbucht. „Positiv zu vermerken ist, dass wir sieben weitere Genesungen verzeichnet haben“, sagte er. Die Anzahl bestätigter aktiver COVID-19-Fälle in Namibia liege somit bei 1331.
Indes haben zahlreiche COVID-19-Patienten, die sich auf der Isolationseinrichtung in Henties Bay befinden, gedroht, die Einrichtung zu verlassen. Sie würden mehr als einen Monat in unzumutbaren Zuständen wohnen, behaupten sie. Laut Medienberichten wartet die Gruppe seit mehreren Wochen auf COVID-19-Tests. Dieser Verzug schüre die Gefahr, dass sich gesunde Personen erneut mit
COVID-19 infizieren könnten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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