Walvis Bay wird Corona-Hotspot
Schuldzuweisung und Stigmatisierung beginnen – erster Massentest läuft an
Von Marc Springer, Windhoek
Es sei ebenso falsch wie kontraproduktiv, die Einwohner von Walvis Bay zu stigmatisieren oder unter Generalverdacht zu stellen, mit COVID-19 infiziert zu sein und das Virus weiterzuverbreiten, betonte Gesundheitsminister Kalumbi Shangula am Freitag. In ähnlicher Weise hatte sich kurz zuvor der Gouverneur der Erongo-Region, Neville Andre, geäußert und die Verbreitung von Fehlinformationen verurteilt, durch die alle Einwohner von Walvis Bay generell und Angestellte von Fischfabriken speziell als „Virenschleudern“ gebrandmarkt würden.
Anstatt unbestätigte Berichte auf sozialen Medien weiterzuverbreiten und dadurch „unnötig Panik und Misstrauen“ zu verbreiten, müssten die Einwohner Namibia nun zusammenhalten und sich gemeinsam den Herausforderungen der Corona-Pandemie stellen. Der Appell erfolgt in einer Zeit, in der die Anzahl Corona-Fälle in Namibia binnen drei Tagen sprunghaft von 102 am Donnerstagabend auf 150 am gestrigen Morgen angestiegen ist. Die absolute Mehrheit der gemeldeten Neuinfektionen ist im Stadtgebiet von Walvis Bay und speziell im Epizentrum des Ausbruchs in Kuisebmond aufgetreten.
Ernstfall verschlafen
Dafür machen viele Einwohner die Behörden verantwortlich, die angeblich keine Vorkehrungen für einen Corona-Ausbruch getroffen, bzw. zu spät auf die ersten Infektionen regiert hätten. Sie verweisen dabei unter anderem auf die Verzögerungen beim Bau eines geplanten Feldlazaretts in Walvis Bay und befürchten angesichts der steigenden Anzahl Infektionen unbekannten Ursprungs, dass sich weit mehr Einwohner in Walvis Bay mit COVID-19 angesteckt haben, als bisher bekannt. Dementsprechend groß ist die Befürchtung, dass es in Walvis Bay an medizinischer Kapazität mangelt, Corona-Kranke zu behandeln und Verdachtsfälle zu isolieren.
Andre trat derlei Spekulationen am Freitag mit Hinweis darauf entgegen, die Lage sei ungeachtet steil steigender Infektionszahlen unter Kontrolle. Die Gesundheitsbehörden hätten mit „gezielten Massentests“ in dicht besiedelten Gebieten von Walvis Bay begonnen, um das genaue Ausmaß des Ausbruchs zu bestimmen. Die Initiative richtete sich speziell an stark gefährdete Berufsgruppen wie Krankenpfleger und Apotheker, sowie Sicherheitsbeamte, Reinigungskräfte, Schalterbeamte, Taxifahrer und Verkäufer, die mit besonders vielen Personen in Kontakt kämen. Seit dem ersten bestätigten Corona-Fall in der Erongo-Region seien dort 1229 COVID-19-Test durchgeführt worden, von denen 50 positiv ausgefallen seien.
Gezielte Massentests
Unterdessen hat die amtierende Betriebsärztin des Staatskrankenhauses in Walvis Bay, Dr. Martha Ntinda, betont, es sei niemand allein für den Corona-Ausbruch verantwortlich. Vielmehr sei jeder einzelne angehalten, geltende Hygiene und Abstandsregeln einzuhalten. Um eine gesellschaftliche Ausgrenzung von Einwohner aus Walvis Bay zu verhindern, sei eine breit angelegte Aufklärungskampagne notwendig, die Bürger mit den Übertragungsmechanismen des Virus vertraut machen müsse.
Diese Darstellung steht in relativem Widerspruch zu der Wahrnehmung des Gesundheitsministers der noch vor drei Tagen den Einwohner von Walvis Bay selbst eine Mitschuld an der Corona-Verbreitung in dem Küstenstadt gegeben hatte. Wie er gegenüber einer namibischen Tageszeitung mitgeteilte, hätten es viele Einwohner der Ortschaft versäumt, untereinander den geltenden Sicherheitsabstand zu wahren, in der Öffentlichkeit Gesichtsmasken zu tragen und auf Reisen innerhalb der Erongo-Region zu verzichten. Dies hätte einer Ausbreitung von COVID-19 in Walvis Bay Vorschub geleistet, wo ein möglicher Ausbruch des Virus ohnehin wahrscheinlich war, weil potentiell Infizierte am Hafen an Land gegangen seien und Lastwagenfahrer mit dort aufgeladenen Waren auch das Virus im Rest der Ortschaft weiter verbreitet haben könnten.
Es sei ebenso falsch wie kontraproduktiv, die Einwohner von Walvis Bay zu stigmatisieren oder unter Generalverdacht zu stellen, mit COVID-19 infiziert zu sein und das Virus weiterzuverbreiten, betonte Gesundheitsminister Kalumbi Shangula am Freitag. In ähnlicher Weise hatte sich kurz zuvor der Gouverneur der Erongo-Region, Neville Andre, geäußert und die Verbreitung von Fehlinformationen verurteilt, durch die alle Einwohner von Walvis Bay generell und Angestellte von Fischfabriken speziell als „Virenschleudern“ gebrandmarkt würden.
Anstatt unbestätigte Berichte auf sozialen Medien weiterzuverbreiten und dadurch „unnötig Panik und Misstrauen“ zu verbreiten, müssten die Einwohner Namibia nun zusammenhalten und sich gemeinsam den Herausforderungen der Corona-Pandemie stellen. Der Appell erfolgt in einer Zeit, in der die Anzahl Corona-Fälle in Namibia binnen drei Tagen sprunghaft von 102 am Donnerstagabend auf 150 am gestrigen Morgen angestiegen ist. Die absolute Mehrheit der gemeldeten Neuinfektionen ist im Stadtgebiet von Walvis Bay und speziell im Epizentrum des Ausbruchs in Kuisebmond aufgetreten.
Ernstfall verschlafen
Dafür machen viele Einwohner die Behörden verantwortlich, die angeblich keine Vorkehrungen für einen Corona-Ausbruch getroffen, bzw. zu spät auf die ersten Infektionen regiert hätten. Sie verweisen dabei unter anderem auf die Verzögerungen beim Bau eines geplanten Feldlazaretts in Walvis Bay und befürchten angesichts der steigenden Anzahl Infektionen unbekannten Ursprungs, dass sich weit mehr Einwohner in Walvis Bay mit COVID-19 angesteckt haben, als bisher bekannt. Dementsprechend groß ist die Befürchtung, dass es in Walvis Bay an medizinischer Kapazität mangelt, Corona-Kranke zu behandeln und Verdachtsfälle zu isolieren.
Andre trat derlei Spekulationen am Freitag mit Hinweis darauf entgegen, die Lage sei ungeachtet steil steigender Infektionszahlen unter Kontrolle. Die Gesundheitsbehörden hätten mit „gezielten Massentests“ in dicht besiedelten Gebieten von Walvis Bay begonnen, um das genaue Ausmaß des Ausbruchs zu bestimmen. Die Initiative richtete sich speziell an stark gefährdete Berufsgruppen wie Krankenpfleger und Apotheker, sowie Sicherheitsbeamte, Reinigungskräfte, Schalterbeamte, Taxifahrer und Verkäufer, die mit besonders vielen Personen in Kontakt kämen. Seit dem ersten bestätigten Corona-Fall in der Erongo-Region seien dort 1229 COVID-19-Test durchgeführt worden, von denen 50 positiv ausgefallen seien.
Gezielte Massentests
Unterdessen hat die amtierende Betriebsärztin des Staatskrankenhauses in Walvis Bay, Dr. Martha Ntinda, betont, es sei niemand allein für den Corona-Ausbruch verantwortlich. Vielmehr sei jeder einzelne angehalten, geltende Hygiene und Abstandsregeln einzuhalten. Um eine gesellschaftliche Ausgrenzung von Einwohner aus Walvis Bay zu verhindern, sei eine breit angelegte Aufklärungskampagne notwendig, die Bürger mit den Übertragungsmechanismen des Virus vertraut machen müsse.
Diese Darstellung steht in relativem Widerspruch zu der Wahrnehmung des Gesundheitsministers der noch vor drei Tagen den Einwohner von Walvis Bay selbst eine Mitschuld an der Corona-Verbreitung in dem Küstenstadt gegeben hatte. Wie er gegenüber einer namibischen Tageszeitung mitgeteilte, hätten es viele Einwohner der Ortschaft versäumt, untereinander den geltenden Sicherheitsabstand zu wahren, in der Öffentlichkeit Gesichtsmasken zu tragen und auf Reisen innerhalb der Erongo-Region zu verzichten. Dies hätte einer Ausbreitung von COVID-19 in Walvis Bay Vorschub geleistet, wo ein möglicher Ausbruch des Virus ohnehin wahrscheinlich war, weil potentiell Infizierte am Hafen an Land gegangen seien und Lastwagenfahrer mit dort aufgeladenen Waren auch das Virus im Rest der Ortschaft weiter verbreitet haben könnten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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