Walvis Bay wird zum Industriezentrum
Vor wenigen Wochen hat die Stadt Walvis Bay ihren Haushalt für das neue Finanzjahr 2013/14 vorgestellt, gestern wurden die Geschäftswelt und alle anderen Interessenträger eingeladen, als der strategische Fünfjahresplan (2013-2017) vorgestellt wurde. Das Fazit: Walvis Bay wächst explosionsartig und die Hafenstadt soll das „Singapur“ vom südlichen Afrika werden.
„Wir führen einen Krieg gegen Armut und andere sozioökonomische Mängel. Mit diesem strategischen Plan sind wir dabei, diesen Krieg zu gewinnen“, sagte Walvis Bays Stadtdirektor Muronga Haingura gestern in seiner vorbereiteten Rede. Er ergänzte, dass es nicht das erste Mal sei, dass die Stadt einen Plan dieser Art verfasst habe. Es sei aber das erste Mal, dass es intensive Konsultationen mit allen Interessenträgern gegeben habe. „Wir behaupten nicht, dass es ein perfekter Plan ist, weil es so etwas nicht gibt. Aber wir sind überzeugt, dass es ein durchführbarer Plan ist“, sagte er.
Bei dem gestrigen Treffen wurden mehrere Präsentationen gehalten, die Walvis Bays Zukunftsplan darlegen. So hat beispielweise Ted Rudd von Urban Dynamics anhand von Untersuchungen bewiesen, dass sich die Einwohnerzahl der Stadt von 1997 (37565) bis 2012 (74173) knapp verdoppelt habe. Mehrere Untersuchen hätten zudem ergeben, dass sich dieses Wachstum ungebremst fortsetzt. So soll Walvis Bay bis 2030 etwa 180000 Bewohner haben. „Die große Frage ist: Wo sollen diese Menschen wohnen?“, fragte Rudd und beantworte sogleich: „Die Hafenstadt sollte sich ins Inland ausweiten.“
Besonders große Zukunftspläne hat die Hafenbehörde NamPort. Diese seien direkt an die Wirtschaft von Walvis Bay gekoppelt, sagte Hafeningenieur Elzevir Gelderbloem in seiner Präsentation. Neben dem geplanten Containerterminal, der Bau soll Ende dieses Jahres beginnen (die AZ berichtete), plant NamPort einen noch größeren, neuen Hafen nördlich von Walvis Bay. Dieser neue Hafen, der zuvor als „Nord-Hafen“ bekannt war, wird ab sofort „Walvis Bay SADC Gateway Hafen“ heißen. Auf dem etwa 1000 Hektar großen Areal, zwischen Kuisebmond und Afrodite Beach, soll Anfang 2014 der Bau des Hafens beginnen. Es sei allerdings ein gigantisches Projekt, das in mehreren Phasen gebaut werde. „Walvis Bay wird das Singapur vom südlichen Afrika. Die Stadt wird ein wichtiger Einfuhrort für alle Binnenländer“, sagte er.
Zudem plant der Geschäftsmann Jose Oliveira einen neuen riesigen Industriepark an der Küste - sein bevorzugter Standtort liegt direkt hinter Düne 7, dort will er etwa 1000 Hektar auf Farm 58 entwickeln. Der Industriepark soll den Namen „Walvis Bay Internationale Logistik Park“ (WILP) tragen, ein ähnlicher Industriepark soll bei Gobabis (GILP) gebaut werden. Oliveira hofft in diesem Zusammenhang auf Botswanas Steinkohlereserven. Diese könnten unter anderem dort gelagert werden.
Mehr dazu demnächst in der AZ.
Von Erwin Leuschner
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Allgemeine Zeitung
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