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„Walvis Bay wurde im Stich gelassen“
„Walvis Bay wurde im Stich gelassen“

„Walvis Bay wurde im Stich gelassen“

Gesundheitswesens in Erongo wird Inkompetenz nahegelegt
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Walvis Bay

„Es ist eindeutig, wer die Einwohner von Walvis Bay im Stich gelassen hat“, sagte Knowledge Ipinge, Regionalratsmitglied für den Wahlkreis Walvis Bay (Stadt) in einem Gespräch mit den Medien. Er forderte die sofortige Kündigung von Dr. Amir Shakir, dem Regionalchef des Gesundheitsministeriums in der Erongo-Region, sowie von Anna Jonas, Regional-Direktorin des Gesundheitswesens, und nicht zuletzt George Simata vom Ausschuss für Katastrophen-Risikomanagement.

Ipinge äußerte die Forderung, nachdem in Walvis Bay - besonders im Stadtteil Kuisebmond - mehrere COVID-19-Fälle gemeldet worden waren und sich infolge dessen herausstellte, dass das Gesundheitsministerium kaum auf die Pandemie vorbereitet ist (AZ berichtete). „Wir haben vor einigen Monaten gemeinsam mit dem Privatsektor alles drangesetzt, ein Feldlazarett zu errichten, doch haben uns diese Personen die schriftliche Genehmigung verweigert. Das Projekt scheiterte an der Bürokratie“, beschwerte sich der Regionalpolitiker.

„Inkompetente Führung“

Ipinge verwies mit dieser Aussage auf die zusätzlichen 150 Betten, die für das Feldlazarett vorgesehen worden waren. Das Welwitschia-Privatkrankenhaus war federführend als im März die Initiative Corona-Care-Kampagne gestartet wurde. Die Initiative war später auf den Namen Erongo-Care-Kampagne umgetauft worden. „Wir sind unglaublich enttäuscht, dass unser Plan nie in die Tat umgesetzt werden durfte und dies ist ausschließlich auf die Inkompetenz der Regionalführung des Ministeriums für Gesundheit und Soziale Dienste zurückzuführen und wird durch ihre herablassende Art und ihre Unfähigkeit, zuzuhören und zu verstehen, nur erschwert“, sagte Anton Pretorius, ein Mitglied der Initiative.

Statt dem Feldlazarett wurde der marode Tuberkulosesaal des Walvis Bayer Staatskrankenhauses in eine COVID-19-Behandlungseinrichtung umfunktioniert. Dort sollten ursprünglich 36 Betten zur Verfügung stehen, diese Ziffer wurde allerdings auf 24 Stück reduziert. Eine von der Rössing-Uranmine gespendete Sauerstoffanlage wurde auch entgegen ihrem Zweck nicht an die besagte TB-Einrichtung zum Wohle der COVID-19-Patienten angeschlossen, stattdessen dient sie dem Staatskrankenhaus selbst seit der vergangenen Woche. Dieser Schritt ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die eigene Sauerstoffanlage des Hospitals außer Betrieb ist, konnte die AZ aus zuverlässiger Quelle erfahren.

Pretorius hat indessen eine Bilanz für sämtliche Gesundheitsinstanzen der Region gezogen und die Ergebnisse sind schockierend: Die Wäscherei des Walvis-Bay-Staatskrankenhauses ist außer Betrieb, weshalb dreckige Laken und Decken nun regelmäßig zur Reinigung nach Windhoek gebracht werden müssten. Ferner werden sämtliche Krankenbetten, die vom Privatsektor für COVID-19-Patienten repariert worden waren, mittlerweile von anderen Abteilungen des Hospitals benutzt. Dies würde der Situation in den Gesundheitseinrichtungen anderer regionaler Ortschaften ähneln, sei es in Swakopmund, Omaruru, Usakos oder Arandis.

210 Fälle bis 2021

Laut Pretorius sei das Ministerium vor der Exponentialkurve der Pandemie gewarnt worden - es hätte strategisch entsprechend reagieren sollen. Stattdessen habe Shakir damals prognostiziert, dass die gesamte Erongo-Region „210 COVID-19-Fälle bis Januar 2021“ verzeichnen werde.

Indessen hatte die amtierende Chefärztin des Walvis Bayer Krankenhauses, Dr. Martha Ntinda, in einem Schreiben vom vergangenen Donnerstag auf mehrere „logistische Herausforderungen“ aufmerksam gemacht, mit denen das Personal angesichts der gestiegenen Anzahl COVID-19-Fälle konfrontiert sei. Der Brief ist an Ipinge gerichtet. Darin fordert sie mehr als 600 Krankenbetten, 1000 Stück Schutzkleidung und 30 Unterkünfte für Krankenhauspersonal.

In seiner gestrigen Rede forderte Präsident Hage Geingob, dass es sinnlos sei, sich auf das Spiel der Schuldzuweisung einzulassen: „Unsere kollektive Ausdauer wird auf die Probe gestellt und wir müssen durchhalten. Lasst uns einander die Hand reichen und diesen unsichtbaren Feind besiegen.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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