Was macht eine DAAD-Lektorin und ein DAAD-Lektor eigentlich so in Namibia?
Alle paar Jahre liest man in der Zeitung oder hört man im Funkhaus Namibia oder Hitradio, dass eine neue Lektorin, ein neuer Lektor des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) an der University of Namibia (UNAM) angestellt ist. Viele mögen sich fragen, was machen die denn da eigentlich so? Ich möchte den bevorstehenden Lektorinnenwechsel dazu nutzen, mal darzustellen, welche Aufgaben von den DAAD-LektorInnen während ihrer Zeit hier alle erfüllt werden. Das DAAD Lektorat an der Universität besteht seit 1991 und wurde seither von insgesamt 8 LektorInnen besetzt.
Am 1. Juni 2020 musste Frau Barbara Liebel, DAAD Lektorin seit Mai 2017, früher als geplant nach Deutschland zurückfliegen. Schuld daran war, wie zur Zeit bei so Vielem, Corona. Zum Glück wird Frau Liebel die Deutschabteilung aber noch bis Ende August online unterstützen. Wir wollen ihr ganz herzlich für die tollen vergangenen Jahre danken und die wichtigsten ihrer zahlreichen Tätigkeiten noch einmal Revue passieren lassen.
Frau Liebel hat in unserer Abteilung vor allem in verschiedenen Sprachkursen unterrichtet, die Grammatik- und Linguistikkurse durchgeführt und auch in der Fachdidaktik hat sie aktiv mitgewirkt. Darüber hinaus hat die Deutschabteilung bei der Durchführung zusätzlicher Projekte tatkräftig unterstützt. Dazu zählen u.a. die Mitorganisation der Kulturpunkte-Veranstaltungen sowie des jährlichen German Career Day, den Tag der Deutschen Sprache oder die Deutschen Wochen. Auch bot sie diverse Workshops bei der Dieter-Esslinger-Deutschlehrertagung 2017 in Omaruru und 2019 in Otjiwarongo an.
DAAD Alumni-Treffen
Zu ihrem Aufgabenbereich gehörte natürlich auch die DAAD-Arbeit. Dabei handelte es sich um Informationsveranstaltungen bei Bildungsmessen, Vorträge zum Thema Studium in Deutschland und DAAD-Stipendien, aber ebenso Bewerbungsworkshops für DAAD-Stipendien und selbstverständlich die Zusammenarbeit im Netzwerk Deutsch und mit dem jeweiligen International Office der UNAM und NUST (Namibia University of Science and Technology). Besonders hervorheben möchte ich die Organisation von zwei lokalen DAAD Alumni-Treffen im November 2018 und Juni 2019. Diese waren so erfolgreich, dass es anschließend zur Gründung des Alumni Verbands ANGA (Association of Namibian-German Alumni) kam. Herzlichen Glückwunsch dazu, Barbara Liebel!
Doch damit nicht genug, Barbara Liebel hatte während ihrer Zeit hier in Namibia auch noch die Energie, weitere außergewöhnliche Projekte mitzugestalten. Zu weiteren Punkten während ihres Lektorats zählten auch zwei Summerschools in den Fachbereichen Informatik und Kultur, welche durch das Goethe-Institut Namibia und den DAAD gefördert und von der HTW Berlin und der Humboldt-Universität Berlin initiiert wurden. Die teilnehmenden Studierenden kamen sowohl von den beiden Berliner Hochschulen, als auch von NUST und UNAM. Das letzte große bi-nationale Projekt, an dem Barbara Liebel beteiligt war, war das WhatsApp Projekt „German Connects - What's up on WhatsApp“. Mit ihrer DAA-Kollegin, Sophie Bornscheuer (Universidade Pedagógica de Maputo), erarbeitete sie im Oktober 2019 ein Projekt, bei dem der interkulturelle Austausch auf Deutsch zwischen namibischen und mosambikanischen Studierenden im Mittelpunkt stand. Eine Ausstellung an UNAM zu Beginn 2020 rundete das Projekt ab.
Barbara Liebel wird nicht nur den Kolleginnen und Studierenden der UNAM fehlen, dazu war ihr Wirkungsfeld hier viel zu groß. Wir alle werden sie vermissen, möchten ihr noch einmal herzlich danken und ihr alles erdenklich Gute für ihre Zukunft wüschen.
Neue Kraft
Ab September 2020 übernimmt Frau Julia Gambadatoun dann das Lektorat an der UNAM. Voraussichtlich wird sie aufgrund der Corona-Pandemie zunächst online von Deutschland aus arbeiten, bis der Flugverkehr nach Namibia wieder regulär aufgenommen wird. Frau Gambadatoun war von 2016 bis 2017 DAAD-Sprachassistentin an der Universität Abomey-Calavi in Benin, wo sie u.a. die Leitung von Projekten zu Poetry Slam und Kreativem Schreiben übernommen sowie eine Exkursion zum Thema „Transatlantischer Sklavenhandel“ durchgeführt hat. Seit 2017 ist sie als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache in Bayreuth tätig, unterrichtet u.a. Kurse für internationale Studierende sowie Seminare der Sommeruniversität. Neben ihrer Arbeit an der Universität engagiert sie sich bei der Initiative „Refugees Welcome“. Als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Interkulturelle Germanistik an der Uni Bayreuth war sie für die Betreuung von DAAD-StipendiatInnen aus Benin und Togo verantwortlich.
Frau Gambadatoun hat ein Master-Studium in Romanischer Literatur- und Sprachwissenschaft sowie ein Zusatzstudium „Didaktik des Deutschen als Zweitsprache“ absolviert. Ihre Forschungsinteressen sind (Post-)migrantische Literatur, Postkoloniale Literaturwissenschaft, Spracherwerb und Mehrsprachigkeit.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Frau Gambadatoun und können sie und ihre Familie hoffentlich bald in Windhoek Willkommen heißen.
Die Deutschabteilung der University of Namibia möchte sich auf diesem Weg auch ganz herzlich beim DAAD und der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland für diese jahrelange wertvolle Unterstützung in Form des LektorInnenprogramms bedanken.
Marianne Zappen-Thomson
University of Namibia
Am 1. Juni 2020 musste Frau Barbara Liebel, DAAD Lektorin seit Mai 2017, früher als geplant nach Deutschland zurückfliegen. Schuld daran war, wie zur Zeit bei so Vielem, Corona. Zum Glück wird Frau Liebel die Deutschabteilung aber noch bis Ende August online unterstützen. Wir wollen ihr ganz herzlich für die tollen vergangenen Jahre danken und die wichtigsten ihrer zahlreichen Tätigkeiten noch einmal Revue passieren lassen.
Frau Liebel hat in unserer Abteilung vor allem in verschiedenen Sprachkursen unterrichtet, die Grammatik- und Linguistikkurse durchgeführt und auch in der Fachdidaktik hat sie aktiv mitgewirkt. Darüber hinaus hat die Deutschabteilung bei der Durchführung zusätzlicher Projekte tatkräftig unterstützt. Dazu zählen u.a. die Mitorganisation der Kulturpunkte-Veranstaltungen sowie des jährlichen German Career Day, den Tag der Deutschen Sprache oder die Deutschen Wochen. Auch bot sie diverse Workshops bei der Dieter-Esslinger-Deutschlehrertagung 2017 in Omaruru und 2019 in Otjiwarongo an.
DAAD Alumni-Treffen
Zu ihrem Aufgabenbereich gehörte natürlich auch die DAAD-Arbeit. Dabei handelte es sich um Informationsveranstaltungen bei Bildungsmessen, Vorträge zum Thema Studium in Deutschland und DAAD-Stipendien, aber ebenso Bewerbungsworkshops für DAAD-Stipendien und selbstverständlich die Zusammenarbeit im Netzwerk Deutsch und mit dem jeweiligen International Office der UNAM und NUST (Namibia University of Science and Technology). Besonders hervorheben möchte ich die Organisation von zwei lokalen DAAD Alumni-Treffen im November 2018 und Juni 2019. Diese waren so erfolgreich, dass es anschließend zur Gründung des Alumni Verbands ANGA (Association of Namibian-German Alumni) kam. Herzlichen Glückwunsch dazu, Barbara Liebel!
Doch damit nicht genug, Barbara Liebel hatte während ihrer Zeit hier in Namibia auch noch die Energie, weitere außergewöhnliche Projekte mitzugestalten. Zu weiteren Punkten während ihres Lektorats zählten auch zwei Summerschools in den Fachbereichen Informatik und Kultur, welche durch das Goethe-Institut Namibia und den DAAD gefördert und von der HTW Berlin und der Humboldt-Universität Berlin initiiert wurden. Die teilnehmenden Studierenden kamen sowohl von den beiden Berliner Hochschulen, als auch von NUST und UNAM. Das letzte große bi-nationale Projekt, an dem Barbara Liebel beteiligt war, war das WhatsApp Projekt „German Connects - What's up on WhatsApp“. Mit ihrer DAA-Kollegin, Sophie Bornscheuer (Universidade Pedagógica de Maputo), erarbeitete sie im Oktober 2019 ein Projekt, bei dem der interkulturelle Austausch auf Deutsch zwischen namibischen und mosambikanischen Studierenden im Mittelpunkt stand. Eine Ausstellung an UNAM zu Beginn 2020 rundete das Projekt ab.
Barbara Liebel wird nicht nur den Kolleginnen und Studierenden der UNAM fehlen, dazu war ihr Wirkungsfeld hier viel zu groß. Wir alle werden sie vermissen, möchten ihr noch einmal herzlich danken und ihr alles erdenklich Gute für ihre Zukunft wüschen.
Neue Kraft
Ab September 2020 übernimmt Frau Julia Gambadatoun dann das Lektorat an der UNAM. Voraussichtlich wird sie aufgrund der Corona-Pandemie zunächst online von Deutschland aus arbeiten, bis der Flugverkehr nach Namibia wieder regulär aufgenommen wird. Frau Gambadatoun war von 2016 bis 2017 DAAD-Sprachassistentin an der Universität Abomey-Calavi in Benin, wo sie u.a. die Leitung von Projekten zu Poetry Slam und Kreativem Schreiben übernommen sowie eine Exkursion zum Thema „Transatlantischer Sklavenhandel“ durchgeführt hat. Seit 2017 ist sie als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache in Bayreuth tätig, unterrichtet u.a. Kurse für internationale Studierende sowie Seminare der Sommeruniversität. Neben ihrer Arbeit an der Universität engagiert sie sich bei der Initiative „Refugees Welcome“. Als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Interkulturelle Germanistik an der Uni Bayreuth war sie für die Betreuung von DAAD-StipendiatInnen aus Benin und Togo verantwortlich.
Frau Gambadatoun hat ein Master-Studium in Romanischer Literatur- und Sprachwissenschaft sowie ein Zusatzstudium „Didaktik des Deutschen als Zweitsprache“ absolviert. Ihre Forschungsinteressen sind (Post-)migrantische Literatur, Postkoloniale Literaturwissenschaft, Spracherwerb und Mehrsprachigkeit.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Frau Gambadatoun und können sie und ihre Familie hoffentlich bald in Windhoek Willkommen heißen.
Die Deutschabteilung der University of Namibia möchte sich auf diesem Weg auch ganz herzlich beim DAAD und der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland für diese jahrelange wertvolle Unterstützung in Form des LektorInnenprogramms bedanken.
Marianne Zappen-Thomson
University of Namibia
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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