Waschanlagen droht Trockenlegung
Von Marc Springer,
Windhoek
Seitdem im Mai die Kampagne „Don´t Wash Me Nam“ lanciert und auf sozialen Medien verbreitet wurde, ist unser Geschäft um vierzig Prozent eingebrochen“, erklärte eine der Betroffenen gestern auf AZ-Anfrage. Die Frau, die nicht namentlich genannt werden will und drei Waschanlagen in Windhoek betreibt, beschäftigt rund 50 Angestellte, von denen sie nach derzeitiger Lage bald einige wird entlassen müssen.
Mehr noch: Sollte die Kundschaft weiter ausbleiben, wird sie nach eigener Aussage ihre Waschanlagen schließen müssen. Schuld an dem damit verbundenen Verlust an Arbeitsplätzen wäre nach ihrer Darstellung vor allem die angeblich weit verbreitete Fehleinschätzung, wonach Waschanlagen besonders viel Wasser benutzen würden.
„Wer uns zum Sündenbock macht, sollte sich vor Augen halten, wie viel Wasser beim Duschen im Fitnessstudio, bei der Textilreinigung im Waschsalon, oder beim Frisör verwendet wird“, gibt die besorgte Unternehmerin zu bedenken und ergänzt: „Abgesehen davon sind es nicht die registrierten Waschanlagen, die das meiste Wasser verbrauchen, sondern die informellen Autoreiniger, die keiner Kontrolle unterliegen.“
Die Initiative der Stadtverwaltung, Waschanlagen pro Auto auf 15 Liter Wasser zur Reinigung zu begrenzen, hält sie für unrealistisch. Abgesehen davon, dass mit einer solchen Wassermenge kein Wagen gründlich gesäubert werden könne, sei eine solche Rationierung in der Praxis kaum zu kontrollieren und würde außer Acht lassen, dass für verschiedene Fahrzeugmodelle je nach Größe unterschiedliche Wassermengen zur Reinigung notwendig seien.
Darüber hinaus hebt sie hervor, dass die registrierten Waschanlagen bereits seit Oktober vergangenen Jahres mit der Stadtverwaltung in Kontakt stünden und ihren Wasserverbrauch seither durch strengere Kontrolle beim Waschvorgang um rund 40 Prozent verringert hätten. Eine weitere Reduzierung sei jedoch kaum möglich, weil eine Recycle-Anlage zur Wiederverwendung bereits benutzten Wassers rund 180000 N$ kosten würde und Betreiber von Waschanlagen angesichts des derzeitigen Kundenschwunds nicht zu einer solchen Investition bereit seien.
Dass Waschanlagen nun ins Visier genommen würden, empfindet die Unternehmerin als unfair. Schließlich würde ein Familienhaushalt im Durchschnitt mehr Wasser verbrauchen als eine Waschanlage. „Wer also mit dem Finger auf uns zeigt, sollte sich fragen, wie viel Wasser er beim Duschen oder Baden verschwendet, das aufgefangen und zum Beispiel zum Bewässern von Pflanzen verwendet werden könnte.“
Windhoek
Seitdem im Mai die Kampagne „Don´t Wash Me Nam“ lanciert und auf sozialen Medien verbreitet wurde, ist unser Geschäft um vierzig Prozent eingebrochen“, erklärte eine der Betroffenen gestern auf AZ-Anfrage. Die Frau, die nicht namentlich genannt werden will und drei Waschanlagen in Windhoek betreibt, beschäftigt rund 50 Angestellte, von denen sie nach derzeitiger Lage bald einige wird entlassen müssen.
Mehr noch: Sollte die Kundschaft weiter ausbleiben, wird sie nach eigener Aussage ihre Waschanlagen schließen müssen. Schuld an dem damit verbundenen Verlust an Arbeitsplätzen wäre nach ihrer Darstellung vor allem die angeblich weit verbreitete Fehleinschätzung, wonach Waschanlagen besonders viel Wasser benutzen würden.
„Wer uns zum Sündenbock macht, sollte sich vor Augen halten, wie viel Wasser beim Duschen im Fitnessstudio, bei der Textilreinigung im Waschsalon, oder beim Frisör verwendet wird“, gibt die besorgte Unternehmerin zu bedenken und ergänzt: „Abgesehen davon sind es nicht die registrierten Waschanlagen, die das meiste Wasser verbrauchen, sondern die informellen Autoreiniger, die keiner Kontrolle unterliegen.“
Die Initiative der Stadtverwaltung, Waschanlagen pro Auto auf 15 Liter Wasser zur Reinigung zu begrenzen, hält sie für unrealistisch. Abgesehen davon, dass mit einer solchen Wassermenge kein Wagen gründlich gesäubert werden könne, sei eine solche Rationierung in der Praxis kaum zu kontrollieren und würde außer Acht lassen, dass für verschiedene Fahrzeugmodelle je nach Größe unterschiedliche Wassermengen zur Reinigung notwendig seien.
Darüber hinaus hebt sie hervor, dass die registrierten Waschanlagen bereits seit Oktober vergangenen Jahres mit der Stadtverwaltung in Kontakt stünden und ihren Wasserverbrauch seither durch strengere Kontrolle beim Waschvorgang um rund 40 Prozent verringert hätten. Eine weitere Reduzierung sei jedoch kaum möglich, weil eine Recycle-Anlage zur Wiederverwendung bereits benutzten Wassers rund 180000 N$ kosten würde und Betreiber von Waschanlagen angesichts des derzeitigen Kundenschwunds nicht zu einer solchen Investition bereit seien.
Dass Waschanlagen nun ins Visier genommen würden, empfindet die Unternehmerin als unfair. Schließlich würde ein Familienhaushalt im Durchschnitt mehr Wasser verbrauchen als eine Waschanlage. „Wer also mit dem Finger auf uns zeigt, sollte sich fragen, wie viel Wasser er beim Duschen oder Baden verschwendet, das aufgefangen und zum Beispiel zum Bewässern von Pflanzen verwendet werden könnte.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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