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Wasser in Rehoboth, nicht in Gibeon

Windhoek/Rehoboth - Die Rehobother hatten Glück. Denn am Tag zuvor hatte es noch geheißen, dass die Versorgung für beide Orte eingestellt werde, weil diese Schulden von insgesamt rund 30 Millionen Namibia-Dollar angehäuft hätten. Als letzte Zahlungsfrist wurde Donnerstag, 31. Mai, angegeben (AZ berichtete).

Jeffrey Kasupi, Sprecher der Stadtverwaltung Rehoboth, bestätigte am Freitag auf AZ-Nachfrage: "Ja, wir haben Wasser." Seinen Aussagen zufolge ist die Schonfrist von NamWater die Folge von Verhandlungen mit dem staatlichen Unternehmen. Mehr Details wollte er nicht nennen und verwies auf den Verhandlungsführer auf Seiten von Rehoboth, Stadtdirektor Theo Jankowski - dieser war allerdings den ganzen Tag nicht zu erreichen. Stadtsprecher Kasupi führte aus, dass das Problem bekannt sei, nämlich die verspätete oder ausbleibende Zahlung der Wasserrechnungen von vielen der rund 6000 Haushalte bzw. ca. 40000 Bewohner des Ortes. "Manche schulden uns seit 2002 Geld", so Kasupi. Man habe einige Maßnahmen eingeführt, um die Situation zu verbessern, beispielsweise Finanz- und Schuldenmanagement. "Es wird besser, aber nur sehr langsam", sagte der Stadtsprecher abschließend.

Wie der Namwater-Sprecher erklärte, sei der Versorgungsstopp für Rehoboth auf Ratschlag der eigenen Rechtsberater "verschoben" worden. Weitere Details dazu wollte Nambala nicht nennen. Nur so viel: Das Kappen der Wasserversorgung könne jederzeit geschehen, eventuell diese Woche. Für die kleine Ortschaft Gibeon habe man allerdings die Drohung wahrgemacht und die Wasserversorgung am Freitagmorgen eingestellt. "Sobald sie zahlen, bekommen sie wieder Wasser", sagte Nambala.

Der NamWater-Sprecher wies darauf hin, dass dem Schritt zur Einstellung der Wasserversorgung "ein langer Prozess" vorausgehe; dazu gehörten eine Entscheidung des NamWater-Vorstandes sowie Konsultationen mit dem Fachminister sowie dem Kabinett. Nambala warb für Verständnis angesichts der Situation des Wasserversorgers. "Wir arbeiten auf kostendeckender Grundlage. Es gibt keine Subventionen des Staates für uns und derzeit haben wir Projekte im Umfang von drei Milliarden Namibia-Dollar zu laufen." Irgendwann müsse man den Schlussstrich ziehen, wenn die Kunden nicht zahlten.

Im aktuellen Fall spricht NamWater von "eskalierenden Schulden", will aber keine Details nennen. Finanzmanager Cornwell Chadya verriet lediglich, dass Rehoboth und Gibeon zusammen dem Wasserversorger rund 30 Millionen N$ schulden würden, was sich in den vergangenen drei Jahren angesammelt habe. Beide Orte seien bereits zuvor auffällig geworden bzw. als säumige Zahler bekannt, sagte Chadya weiter und führte aus, dass man eine solch hohe Summe noch nie von einem Ort eingefordert habe. Der Finanzchef sagte weiter, dass man kompromissbereit sei: Sollte der Schuldner auch nur einen Teilbetrag zahlen, werde die Wassersperre aufgehoben.

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Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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