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Wasser von guter und schlechter Qualität
Wasser von guter und schlechter Qualität

Wasser von guter und schlechter Qualität

Betr.: „Nasser Anlauf auf Konferenz“ (AZ, 22. August 2013) Sehr interessant und aufmerksam habe ich Ihren Beitrag gelesen über die Wiederverwendung von Abwasser. Was die Stadt Windhoek da auf die Beine gestellt hat, verdient sicher alle Achtung und das wird sicher auf der internationalen Konferenz im Oktober viel Beachtung finden. Ich wünsche mir jedoch, dass auf der gleichen Konferenz auch darüber gesprochen wird: Wie sieht es mit der Qualität des Wassers aus, das nach der Superreinigung dann sozusagen als „Abfallwasser” ins Rivier gelassen wird und letztlich im Swakoppforte-Damm endet und von da wieder mit Frischwasser gemischt für Windhoek verwendet wird? Der Kreislauf ist ja geschlossen. Im Rahmen der Windhoek-Greenbelt-Entwicklung von Nam-Place haben wir eine Studie in Auftrag gegeben, an 19 verschiedenen Stellen die Wasser- und Bodenqualität zu messen: von Daan-Viljoen-Damm über Goreangab-Damm, Klein-Windhoek-Rivier, Döbra-Rivier, Otjiseva-Rivier bis Ujams Oxydations Ponds (früher Bokkies draai genannt). Das Resultat: Nicht in einem einzigen Fall waren die Messwerte im zulässigen Bereich, egal ob es sich jetzt um die physikalischen Werte, die Mineralsalze oder die chemischen Werte gehandelt hat. Nur die Schwermetalle lagen im Rahmen, außer Cadium, das zu hoch war. Man muss auch nicht etwa denken, dass es sich nur um ein paar Prozente handelt. Nein, oft wurde der Wert um ein vielfaches, beim Wasser oft 4- bis 5-fach des zulässigen Wertes überschritten. Namibia hat nur gesetzliche Grenzwerte beim Wasser. Also haben wir uns bei den Bodenproben an internationalen Werten orientiert, die von Neuseeland bis Deutschland als Referenz benutzt werden. Ich bin wirklich kein Experte, ich habe mich nur ein wenig in die Thematik eingelesen. Ich will auch nicht ausschließen, dass ich vielleicht bei dem komplexen Thema hier etwas sage, das nicht ganz korrekt ist, und bitte das zu entschuldigen. Aber ich kann wohl Zahlen vergleichen. Wir Farmer sehen ja auch, was für eine „Suppe” hier teiweise vorbeikommt, verstärkt jetzt noch mit der neuen Hähnerfarm. Alles nach europäischen Standard!? Wundert es uns, warum über die Jahre die Qualität von unserem Bohrlochwasser zwar langsam aber trotzdem immer schlechter wird? Wundert es uns weiter, dass im Swakoppforte-Damm der Algenwuchs so stark ist, dass die Filter ständig verstopfen? Es ist wohl auch kein Geheimnis, wie es um den Swakoppforte-Damm steht, verglichen mit dem Von-Bach-Damm, wo kein „gereinigtes” Wasser zugeführt wird. Fragen Sie mal die Farmer aus der Gegend. Ganz ehrlich, was in meinen kleinen Kopf nicht rein will, ist, auf der einen Seite super gereinigtes Abwasser, fast in Trinkqualität, und auf der anderen Seite vernichtende Messwerte des Wassers, das „abgelassen” wird. Ich verstehe nicht, warum man – seit der Swakoppforte-Damm fertiggestellt und klar war, dass er zur Wasserversorgung von Windhoek dient und man schon gesehen hat, wie sich die Wasserqualität im Goreangab-Damm verschlechtert hat – noch Industrien im Auffangebiet des Swakoppforte-Damms zugelassen hat, wie eine Gerberei und Feedlot von Meatco, dann Ramatex oder jetzt diese Hühnerfarm, ganz zu schweigen von den Ujamsponds, wo alle anderen Industriegewässer von Windhoek zusammengeführt werden – das ist wohl die größte Dreckschleuder! Aus meiner Sicht hat in diesem wasserarmen Land, wo in Windhoek angeblich schon jeder Tropfen rein rechnerisch siebenmal gereignigt wird, jede noch so kleine Industrie oder Werkstatt die Schaufel in der Hand, um das Wassergrab von Windhoek auszuheben, wenn sie das eigene Wasser ungereinigt und belastet einfach „ablässt”. Auch jene, die die Kontrollen nicht durchführen oder im Auffangebiet neue Industrien und Siedlungen zulassen, haben eine Schaufel in der Hand. In einem Land, in dem Wasser solch ein wertvolles Gut dastellt, müssten die zulässigen Grenzwerte noch viel schärfer als in den regenreichen Industrieländern sein, weil die „Suppe” dort durch viel mehr Wasser viel mehr verdünnt wird. Das schwächste Glied in dieser Kette ist, dass nicht entsprechend kontrolliert wird, so scheint es mir. Wir engagierte Farmer vom Windhoek Greenbelt sind gerne bereit, mit der Stadt Windhoek und der Wasserabteilung zu arbeiten, um dieses Problem direkt anzugehen. Ein Farmer musste schon mal seine Rinder umstellen, weil er seinen Rindern das braune Wasser nicht zumuten wollte. Worauf sollen wir noch alles warten? Für Sie als Leser regen diese Zahlen vielleicht zum Nachdenken an, weil der Abwasser-/Frischwasser-Kreislauf geschlossen ist. Wie hieß es mal so treffend in einer Karnevalsrede: „Den Tropfen den kenne ich, den habe ich schonmal getrunken. Prost.“ Johann Vaatz (Vorsitzender Windhoek Greenbelt), Windhoek

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Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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