Wasserregularien umgangen
MAWLR will eventuell Bergbau in Schutzgebieten unterbinden
Von Frank Steffen, Windhoek
Der Ständige Parlamentarische Ausschuss für Natürliche Ressourcen hatte erneut eine Vorladung des Ministeriums für Landwirtschaft, Wasserbau und Landreform (MAWLR) erst am Montagabend an die Medien weitergereicht. Gestern übte das MAWLR in Form von Maria Amakali, die als Vize-Staatssekretärin für den Wasserbau verantwortlich ist, verhaltene, doch deutliche Kritik an dem Bohrvorhaben von Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) in der Kavango-Region.
Beobachter staunten als der Ausschussvorsitzende, Tjekero Tweya, zornig mit der Faust auf den Tisch schlug und die Anhörung vertagte, weil Amakali ihm nicht genau sagen konnte, an welchem Tag sie im Juni 2021 erstmals von dem Antrag ReconAfricas gehört habe, nach Wasser bohren zu dürfen. ReconAfrica habe ihm Korrespondenz vorgelegt, die deutlich auf Anfang Juni zurückgehe rief Tweya aus, nachdem Amakali ihm lediglich bestätigen konnte, dass ReconAfrica am 28. Juni seine Genehmigungen erhalten habe.
Antragsdatum ist irrelevant
Dass das genaue Antragsdatum in Relation zum Ausstellungsdatum der Genehmigung irrelevant war, gemessen an der Tatsache, dass ReconAfrica seit Januar bereits Bohrungen bei Kawe vorgenommen hatte und diese sogar im Juni bereits abgeschlossen und sich dem zweiten Standort Mbambi zugewandt hatte, das überging Tweya. Stattdessen rügte er den MAWLR-Staatsekretär Penda Ithindi und beschuldigte das MAWLR-Team, unvorbereitet zur Anhörung erschienen zu sein. „Ich vertage die Anhörung mit 15 Minuten und erwarte sie danach mit allen Genehmigungen zurück vor dem Ausschuss“, bellte Tweya und stampfte aus dem Konferenzraum.
Indessen hatte das MAWLR das Bohrvorhaben nicht grundsätzlich verurteilt, sondern hatte sonderbarer Weise eingeräumt, dass ReconAfrica „versucht habe die meisten Bedingungen der Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA) einzuhalten“. Wie die ursprüngliche Umweltverträglichkeitsbescheinigung unter diesen Umständen zustande kam, bleibt ein Rätsel.
Das Ministerium wies jedenfalls ausdrücklich darauf hin, dass ReconAfrica ohne die rechtmäßige Genehmigung nach Wasser gebohrt und somit sechs Bohrlöcher für Trinkwasser fertiggestellt habe - zwei für den Eigengebrauch bei Kawe und Mbambi und vier für die Lokalbevölkerung.
Während das Bohrloch bei Mutwewambe immer noch nicht genehmigt worden sei, lasse ReconAfrica Abwasser aus dem Gebiet durch Rent-a-Drum abtransportieren. Dies werde in Rundu entsorgt, doch gebe es dafür auch keine Genehmigung. Ob es sich bei dem Transport auch um die Bohrschlacke handelt, die erstaunlich schnell versickert und verdunstet schien - AZ fand unlängst die ungeschützten Kawe- und Mbambi-Gruben ausgetrocknet vor -, blieb unbeantwortet, weil Tweya auch diesmal Pressefragen verboten hatte.
Technisches Hochrisikogebiet
ReconAfrica habe erstens die Bohrlöcher ohne Permit fertiggestellt und zweitens ohne die Oberfläche ordentlich mit Zementplatten abzudecken, welches das Risiko der Wasserverschmutzung mehre, so Amakali. Sie erweiterte den Vorwurf auch auf die Explorationsbohrlöcher und wies darauf hin, dass solche Bohrvorhaben künftig nur dann ausgeführt werden sollten, wenn das Wasseramt die nötigen Kontrollen ausüben darf.
Am 24. Februar habe ihre Abteilung Kawe inspizieren wollen, doch habe man ihnen den Zugang verweigert: „Man erklärte uns, dass es sich um ein technisches Hochrisikogebietes handle, man könne diesen Zutritt nicht verantworten. Wir erhielten dann endlich am 4. Juni Zutritt.“ Sie gab zu, dass die Kawe-Probebohrung zu jenem Zeitpunkt bereits abgeschlossen war.
Abschließend schlug das MAWLR vor, zwischen den Bergbau-, Umwelt und Landwirtschaftsministerien eine gemeinsame Strategie zu finden, wie eine Exploration kontrolliert stattfinden könne. Es gehe dabei um die Suche nach- und das Abpumpen von Grundwasser, wodurch die Qualität des Trinkwassers gefährdet sei. Ferner sei der Grundwasserpegel einem Risiko ausgesetzt, denn allein die Pumpenteste hätten 7 Kubikmeter pro Stunde verschluckt. Das MAWLR erwäge momentan ein permanentes Explorationsverbot in allen Wasserschutzgebieten Namibias.
Der Ständige Parlamentarische Ausschuss für Natürliche Ressourcen hatte erneut eine Vorladung des Ministeriums für Landwirtschaft, Wasserbau und Landreform (MAWLR) erst am Montagabend an die Medien weitergereicht. Gestern übte das MAWLR in Form von Maria Amakali, die als Vize-Staatssekretärin für den Wasserbau verantwortlich ist, verhaltene, doch deutliche Kritik an dem Bohrvorhaben von Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) in der Kavango-Region.
Beobachter staunten als der Ausschussvorsitzende, Tjekero Tweya, zornig mit der Faust auf den Tisch schlug und die Anhörung vertagte, weil Amakali ihm nicht genau sagen konnte, an welchem Tag sie im Juni 2021 erstmals von dem Antrag ReconAfricas gehört habe, nach Wasser bohren zu dürfen. ReconAfrica habe ihm Korrespondenz vorgelegt, die deutlich auf Anfang Juni zurückgehe rief Tweya aus, nachdem Amakali ihm lediglich bestätigen konnte, dass ReconAfrica am 28. Juni seine Genehmigungen erhalten habe.
Antragsdatum ist irrelevant
Dass das genaue Antragsdatum in Relation zum Ausstellungsdatum der Genehmigung irrelevant war, gemessen an der Tatsache, dass ReconAfrica seit Januar bereits Bohrungen bei Kawe vorgenommen hatte und diese sogar im Juni bereits abgeschlossen und sich dem zweiten Standort Mbambi zugewandt hatte, das überging Tweya. Stattdessen rügte er den MAWLR-Staatsekretär Penda Ithindi und beschuldigte das MAWLR-Team, unvorbereitet zur Anhörung erschienen zu sein. „Ich vertage die Anhörung mit 15 Minuten und erwarte sie danach mit allen Genehmigungen zurück vor dem Ausschuss“, bellte Tweya und stampfte aus dem Konferenzraum.
Indessen hatte das MAWLR das Bohrvorhaben nicht grundsätzlich verurteilt, sondern hatte sonderbarer Weise eingeräumt, dass ReconAfrica „versucht habe die meisten Bedingungen der Umweltverträglichkeitsprüfung (EIA) einzuhalten“. Wie die ursprüngliche Umweltverträglichkeitsbescheinigung unter diesen Umständen zustande kam, bleibt ein Rätsel.
Das Ministerium wies jedenfalls ausdrücklich darauf hin, dass ReconAfrica ohne die rechtmäßige Genehmigung nach Wasser gebohrt und somit sechs Bohrlöcher für Trinkwasser fertiggestellt habe - zwei für den Eigengebrauch bei Kawe und Mbambi und vier für die Lokalbevölkerung.
Während das Bohrloch bei Mutwewambe immer noch nicht genehmigt worden sei, lasse ReconAfrica Abwasser aus dem Gebiet durch Rent-a-Drum abtransportieren. Dies werde in Rundu entsorgt, doch gebe es dafür auch keine Genehmigung. Ob es sich bei dem Transport auch um die Bohrschlacke handelt, die erstaunlich schnell versickert und verdunstet schien - AZ fand unlängst die ungeschützten Kawe- und Mbambi-Gruben ausgetrocknet vor -, blieb unbeantwortet, weil Tweya auch diesmal Pressefragen verboten hatte.
Technisches Hochrisikogebiet
ReconAfrica habe erstens die Bohrlöcher ohne Permit fertiggestellt und zweitens ohne die Oberfläche ordentlich mit Zementplatten abzudecken, welches das Risiko der Wasserverschmutzung mehre, so Amakali. Sie erweiterte den Vorwurf auch auf die Explorationsbohrlöcher und wies darauf hin, dass solche Bohrvorhaben künftig nur dann ausgeführt werden sollten, wenn das Wasseramt die nötigen Kontrollen ausüben darf.
Am 24. Februar habe ihre Abteilung Kawe inspizieren wollen, doch habe man ihnen den Zugang verweigert: „Man erklärte uns, dass es sich um ein technisches Hochrisikogebietes handle, man könne diesen Zutritt nicht verantworten. Wir erhielten dann endlich am 4. Juni Zutritt.“ Sie gab zu, dass die Kawe-Probebohrung zu jenem Zeitpunkt bereits abgeschlossen war.
Abschließend schlug das MAWLR vor, zwischen den Bergbau-, Umwelt und Landwirtschaftsministerien eine gemeinsame Strategie zu finden, wie eine Exploration kontrolliert stattfinden könne. Es gehe dabei um die Suche nach- und das Abpumpen von Grundwasser, wodurch die Qualität des Trinkwassers gefährdet sei. Ferner sei der Grundwasserpegel einem Risiko ausgesetzt, denn allein die Pumpenteste hätten 7 Kubikmeter pro Stunde verschluckt. Das MAWLR erwäge momentan ein permanentes Explorationsverbot in allen Wasserschutzgebieten Namibias.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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