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Wasserressourcen nachhaltiger nutzen
Wasserressourcen nachhaltiger nutzen

Wasserressourcen nachhaltiger nutzen

Clemens von Alten
Von Clemens von Alten, Windhoek

Als das Institut öffentlicher Politforschung (Institute for Public Policy Research, IPPR) vergangene Woche eine Präsentation zu den wirtschaftlichen Folgen des Billigöls verfasst hat, nutzte IPPR-Mitarbeiter Dietrich Remmert die Gelegenheit, kurz seine Erkenntnisse zu einer Gefahr mitzuteilen, die zurzeit die namibische Wirtschaft bedroht: die Wasserknappheit.

„Namibia steht vor einer zwar schleichenden, aber zunehmend prekären Frischwasserkrise“, erklärte der deutschsprachige Forscher am Donnerstag in Windhoek. „Dem Land stehen im Jahr rund 600 Millionen Kubikmeter nachhaltige Wasserressourcen zur Verfügung – diese Ziffer variiert, aber entspricht dem generellen Konsens. Diese Versorgung wird spätestens im Jahr 2025 die Nachfrage nicht mehr decken können.“ Der größte Bedarf bestehe bei großflächiger Bewässerung (wie dem staatlichen Green-Scheme-Berieselungsprojekt), dessen Wassernachfrage bspw. im Zeitraum 2008 bis 2015 von 135 auf über 200 Millionen Kubikmeter angestiegen sei. „Am härtesten sind derzeit die zent­ralen Landesteile bzw. Windhoek betroffen. Auch in der Erongo-Region gerät die Wasserversorgung zunehmend unter Druck“, so Remmert.

Zudem herrsche in Namibia sowohl ein genereller Mangel an Investitionen als auch ein Wartungsrückstand bei der vorhandenen Infrastruktur. „Laut meinen diversen Quellen reichen die benötigten Mittel in die Milliardenhöhe – für Windhoek allein bin ich auf Beträge von 1,5 bis 2 Milliarden N$ (bis zum Jahr 2023) gestoßen; für das gesamte Land reichen die Geldsummen von 14 bis zu 24 Milliarden N$“, sagte der IPPR-Mitarbeiter, dem zufolge noch zwei andere entscheidende Faktoren zur Wassernot beigetragen haben: „Einerseits verfügt Namibia über einen komplizierten, aber recht ehrgeizigen und eigentlich relativ guten Gesetzesrahmen, der aber nur teilweise umgesetzt bzw. in Kraft gesetzt wurde und fragmentiert ist. Anderseits hat es beim Wassersversorger (NamWater) und beim Ministerium (für Wasserbau) offenbar einen enormen Verlust an Fachpersonal gegeben, die zum Teil nun als u.a. freiberufliche Berater tätig sind“, fasste Remmert in seinem Vortrag zusammen.

Im Rahmen der Diskussion nach der Präsentation waren sich die Teilnehmer einig, dass vor allem auch auf Seiten der Nachfrage bzw. der Verbraucher eine Veränderung stattfinden müsse. „Die Steuerung des Wasserbedarfs verdient gegenüber der Versorgung Vorrang“, erklärte Remmert zunächst kurz in seiner Präsentation, dem später aus dem Publikum hinzugefügt wurde: „Der Umgang mit Wasser muss sich in Namibia ändern.“

Mit der Anmerkung, nicht nur kritisieren zu wollen, lieferte Remmert auch Anregungen zur Verbesserung: „Einerseits sollte beispielsweise eine Gesetzgebung eingeführt (Water Act of 2013) und der sogenannte Integrated Water Resource Management Plan (IWRM) genehmigt werden“, und: „Die Planung von sowohl Wasserversorgung als auch Ressourcenmanagement muss zu einem komplett transparenten und ganzheitlichen Vorgang werden.“ Zudem empfiehl der IPPR-Forscher diverse Finanzierungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen und „beschleunigt“ umzusetzen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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