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"Wechsel" mal den Sender" - Wahlparty ganz anders

Windhoek - Das Ambiente war perfekt: Die große Terrasse in Ludwigsdorf mit Blick über Windhoek und auf den beeindruckenden Sonnenuntergang. Und auf dem Bartresen der Fernseher, auf dem die Blicke der Gäste ohne Unterbrechung hafteten. Wahlparty am Sonntag im "kleinen Kreis" bei Klaus Dieter Düxmann, Botschaftsrat der Deutschen Botschaft, und seiner Familie.

Geladen waren rund 20 Personen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft samt Ehepartnern, um den deutschen Wahlabend via TV zu verfolgen. Bei Kaffee und Kuchen, später bei Gulaschsuppe mit Brötchen oder Brezeln sowie Getränken, lauschten die Gäste den Hochrechnungen und Statemants während des Wahlabends. "Wechsel" mal den Sender: Schalt" mal zur ARD, da sieht die Hochrechnung für die Union besser aus", tönte es zuweilen aus der Runde. Dass diese mehrheitlich für die Union sympathisierte, zeigte dann auch die Auswertung der "kleinen Wahl", welche die Gäste vor 18 Uhr treffen mussten. Auf Initiative der Gastgeber konnte jeder Anwesende jeweils eine Stimme an sechs Parteien und Organisationen geben. Immerhin kamen dabei CDU/CSU auf rund 57, die SPD auf gut 33 und die Grünen auf 9,5 Prozent. FDP, PDS und Republikaner gingen auf der Düxmann-Party gänzlich leer aus. Ebenso interessant war das Ergebnis der durch die Gäste geschätzten Prozentverteilung für sechs Parteien/Organisationen. Auf Grundlage der Hochrechnungen von 19.30 Uhr ergaben sich Gesamtabweichungen zwischen 3,7 und 19,8 %.


Zu dieser Zeit, als nichts entschieden war, kommentierten einige Anwesende die Wahl so. "Aus dem engen Wahlergebnis und den daraus resultierenden knappen Mehrheiten wird es einer Regierung schwer fallen, ihr Regierungsprogramm umzusetzen", so Hanno Rumpf, Staatssekretär in der Nationalen Planungskommission. Und: "Die größte Überraschung waren für mich die Zugewinne der CDU/CSU, weil in den vergangenen Wochen die rot-grüne Regierung bei den Meinungsumfragen klar vorn lag. Ich hätte nicht gedacht, dass der Abstand zwischen der Popularität des Kanzlers aus Umfragen und dem Wahlergebnis so eklatant ausfällt. Die Gewinne der Grünen führe ich auf die klare Zusage zum Koalitionspartner und Kanzler zurück. Das haben die Wähler sicher bei der FDP vermisst." Christiane Kalle, Landesdirektor der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), äußerte sich so: "Ich vermutete, dass es so knapp wird. Dass die SPD Stimmen verloren hat, liegt nach meiner Auffassung an der Arbeitslosigkeit und der wirtschaftlichen Lage in Deutschland."


Für Dr. Siegfried Frey, Schulleiter der deutschen Höheren Privatschule (DHPS) Windhoek, war es "die spannendste Bundestagswahl, die ich erlebt habe." Die Hauptursache für die Kräfteverschiebung sieht er in der Arbeitslosigkeit. "Die Liberalen haben sich zu viele Fehler erlaubt, besonders in der Führungsspitze. Dagegen haben"s die Grünen fertig gebracht, ihre Positionen gut rüberzubringen. Viele Zweitstimmen für die Grünen resultierten aus dem Wunsch, diese Koalition fortzusetzen", so Frey, der es als "gutes außenpolitisches Zeichen" wertet, "dass die rechtsextremen Parteien so vernichtend geschlagen wurden." Botschaftsrat Düxmann schätzt die Situation so ein: "Das derzeitige Ergebnis spiegelt das Problem wieder, welches der Wähler mit der Politik hat: Einerseits gibt es eine Unzufriedenheit mit der Regierung, andererseits fehlen die Alternativen von der Opposition. Beim Abschneiden der FDP hat sicher Möllemann eine große Rolle gespielt. Die Grünen waren für mich eine Überraschung, aber ich gebe Joschka Fischer recht: Sie sind ihren Grundsätzen treu geblieben - das hat der Wähler honoriert", sagt er abschließend.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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