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Weder Beton noch Prosopis

Unter den Kaschemmen, Shebeens, Pinten, Kneipen und Cuca Shops von Ovenduka sticht eine Spelunke unter den Bierschwemmen hervor, wo Touris wie Einheimische lekker köiern und vrotten. Zu früheren Zeiten, als Otjomuise noch aus zwei langen Hauptstraßen bestand, der Kaiserstraße, heute Indeppedenz-Äwwenju, und dem Klein Windhoekweg, heute Nelson Mandela-Äwwenju, hätte der Pfaffe gegen den Bier- und Schlemmerbetrieb gewiss von der Kanzel gewettert. Aber jetzt verteilen sich Gaststätten und Shebeens derart landesweit und flächendeckend vom Luxusmilieu bis in die ärmsten Viertel, dass die Kanzel allein dem nationalen Zeitvertreib nicht mehr Herr werden kann. Eine Koalition der Moralwächter wäre erforderlich, den wuchernden Kaschemmen Einhalt zu bieten.
Etwas halbherzig nimmt auch der eine und andere politische Comräd das Thema auf und warnt vor dem Verfall von Sitten, vor der Gefährdung der Hygiene (weil die Pinten oft kein bleddy Pissoir haben) und vor der Lärmbelästigung der Zechbrüder - und -schwestern, eilen wir im Zeitalter der Geschlechtergleichheit hinzuzufügen. Aber die Warnung bleibt immer halbherzig, weil manch befreiter Bruder insgeheim selbst einen einträglichen Ausschank betreibt.
Was aber wenn, wie jetzt geschehen - die (All)Gemeine Zeitung berichtete - der Zutritt zu einer lebenswichtigen Kaschemme durch einen Gitterzaun mit hohen, wüst spitzen Zacken abgetrennt ist? Jesslaik, dann is da mos Trabbel und Muilekheid. Die Betreiber der Bierschwemme und der Eigentümer des angrenzenden Parkplatzes konnten sich net-nich über die Einzäunung des Parkplatzes zur Mandela-Äwwenju hin einigen. Also haben die Gäste am Abend vom Westen her den gewohnten Zutritt zum Parkplatz verloren und müssen ihre Tjorries eben an dieser Äwwenju abstellen, dem Verkehr und dem zufälligen Tsotsie bloßgestellt. Sie könnten den Parkplatz von Osten her, vom Omurambaweg also (heute irrtümlicher -Weise General Muhammed Murtala-Äwwenju genannt), anfahren und dort ihre Tjorries abstellen, aber dann müssten sie einen muhrschen Umweg vuttsahm bewältigen. Oder sie könnten mir nix-Dir nix über den hohen Gitterzaun klettern, wie es Mutige tatsächlich - bisher noch unbeschadet - getan haben. Mit der Gefahr, dass die aggressiv spitzen Zacken irgendwann Weichteile aufreißen.
Aber waxh-'n-biekie, der Bur macht 'n Plan. Die Grenzgemarkung zwischen der Bierschwemme und dem Parkplatz besteht aus einem segmentierten Precast-Betonzaun, über den die Äste eines Prosopbisbaumes zum Parkplatz herüberhängen. Als wir den Ast erfasst und den restlichen Leib über die Betonkante hieven wollten, um auf der anderen Seite erleichtert den Bierhaus-Boden zu betreten, schaltet sich ein Car-Guard ein. "Waxh-'n-biekie", sagt er, und hebt die oberen zwei Segmente des Betonzauns heraus, legt eine kantige Mülltone zum Aufstieg quer auf den Boden und steht in Hilfsstellung, sollte der Gast beim Übersteigen der letzten Hürde vor der Biertheke etwa den Halt verlieren. Der Durchbruch ist gelungen. Ein Loch in der Betonmauer, stellt Menschenrechte und Freizügigkeit wieder her. "Aber der Gitterzaun hat doch 'was Gutes", sagt der Car Guard, "wenn der Tsotsie jetzt doch noch auf den Parkplatz kommt, ist ihm der Fluchtweg nach Westen hin versperrt."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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