Loading svg Please wait while we translate the article
Weg mit der Doppelmoral
Weg mit der Doppelmoral

Weg mit der Doppelmoral

Nina Cerezo
Eine neue Herangehensweise für ein altes Problem – Dies schlug Namibias First Lady Monica Geingos gemäß der Zeitung The Namibian vor, indem sie forderte, bei allen Schwangerschaften von Minderjährigen ein strafrechtliches Verfahren wegen Vergewaltigung gegen den vermeintlichen Erzeuger einzuleiten. Damit wird jedoch nicht nur Symptom- anstelle von Ursachenbekämpfung betrieben, sondern es führt auch die traurige Tatsache vor Augen, dass die Angst vor juristischer Folter die Lösung für ein noch immer nicht gebrochenes Tabuthema in Namibia sein soll. Denn mal ehrlich: Hier herrscht eine Doppelmoral, in der nicht ausreichend über Sexualität gesprochen wird, im Falle einer frühen Schwangerschaft aber Entrüstung gilt.

Nun soll also das „Ich darf nicht, also mache ich es nicht“, die Devise sein. Aber erinnern wir uns nicht alle an Momente, in denen genau dieser Leitspruch nichtig wurde? Werden nicht immer wieder Grenzen überschritten, vor allem wenn es um ein gewisses Verlangen, um vermeintliche Gefühle und Hingabe geht?

Denn in den seltensten Fällen rührt eine Teenager-Schwangerschaft tatsächlich aus einer Vergewaltigung. Und es scheint fragwürdig, ob die Drohung der First Lady tatsächlich einen Einfluss auf die sogenannten „Sugar-Daddys“ hat, die sie wohl damit in die Mangel nehmen will. Zu oft wird in diesem Land erlebt, dass Drohungen eben nur Drohungen ohne Konsequenzen bleiben. Und zu oft passiert der eigentliche Akt im Einverständnis beider – und im Unwissen.

Im US-Bundesstaat Colorado gingen zwischen 2009 und 2015 die Teenager-Schwangerschaften um fast 40 Prozent zurück. Den Grund sehen Experten darin, dass die örtlichen Gesundheitsbehörden des Bundesstaates den Jugendlichen unentgeltlich lang anhaltende, umkehrbare Kontrazeptiva zur Verfügung stellten und Sexualkunde zum Dauerbrenner im schulischen Lehrplan wurde. Denn wenn sexuelle Handlungen und Schwangerschaften schon zu abstrakt für die Beteiligten sind, sind es die juristischen Folgen allemal.

Nina Cerezo

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!