"Weg von der Monotherapie!"
Die Mediziner haben schlechte Nachrichten vom Aids-Gipfel in Bangkok mitgebracht. In Studien konnten Hinweise auf die abnehmende Wirkung einiger Aidsmedikamente weiter erhärtet werden.
Windhoek - Südafrikas Experten haben sich laut der Nachrichtenagentur Sapa unmittelbar nach dem Ende des Aids-Gipfels in Bangkok mit Gesundheitsministerin Manto Tshabalala-Msimang getroffen, um über die alarmierenden Berichte mit der Ministerin zu beraten.
Wie heimtückisch und komplex der Erreger ist, zeigen dabei neuere Forschungsarbeiten verschiedener Aidszentren, die u.a. am 6. Juli 2004 im HIV Treatment Bulletin Volume 5 veröffentlicht wurden. In KwaZulu Natal hat eine Forschergruppe in der Therapie infizierter Schwangerer zunehmende Resistenzen gegen das Medikament Nevirapine ermittelt, das zweimal, vor und nach der Geburt, in Monotherapie verabreicht wird, um die Ansteckung des Neugeborenen zu verhindern. Bis zu 75 Prozent Resistenz wurden zum Beispiel im südafrikanischen Hlabisa-Hospital bei 65 Schwangeren gemessen, die mit Nevirapine behandelt wurden. Noch schlimmer: Neugeborene, die aufgrund der Nevirapine-Resistenz von ihrer Mutter eine Aids-Infektion übernehmen, zeigen Anzeichen für einen mutierten Aids-Erreger, der eine spätere Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten (ARV) deutlich erschweren dürfte.
Auf Grund dieser Forschungsergebnisse hat der medizinische Kontrollrat am Kap die Empfehlung ausgesprochen, "so bald wie möglich" von der Monotherapie bei der Vergabe von Nevirapine Abstand zu nehmen und auf eine Kombinationstherapie umzusteigen.
Kombinationstherapien, wie sie Aids-Patienten erhalten, die an ARV-Programmen teilnehmen, bestehen in der Regel aus drei bis vier Medikamenten. Sie bieten durch ihren modularen Aufbau den Vorteil, die Wahrscheinlichkeit von auftretenden Resistenzen deutlich zu senken.
Von der AZ über die Studien befragt, betonte Norbert Forster vom Gesundheitsministerium, dass die bis jetzt vorgelegten Ergebnisse keinesfalls "vorschnelle Entscheidungen" bei den Verantwortlichen provozieren sollten. "Diese Studien geben uns Hinweise, aber sie schaffen bei den kleinen Testgruppen noch keine Fakten. Wir müssen erst auf tiefergehende Forschungergebnisse warten, bevor wir Entscheidungen treffen, die weitreichende Konsequenzen für die Behandlung und besonders die Kosten der Aids-Therapie hätten."
Windhoek - Südafrikas Experten haben sich laut der Nachrichtenagentur Sapa unmittelbar nach dem Ende des Aids-Gipfels in Bangkok mit Gesundheitsministerin Manto Tshabalala-Msimang getroffen, um über die alarmierenden Berichte mit der Ministerin zu beraten.
Wie heimtückisch und komplex der Erreger ist, zeigen dabei neuere Forschungsarbeiten verschiedener Aidszentren, die u.a. am 6. Juli 2004 im HIV Treatment Bulletin Volume 5 veröffentlicht wurden. In KwaZulu Natal hat eine Forschergruppe in der Therapie infizierter Schwangerer zunehmende Resistenzen gegen das Medikament Nevirapine ermittelt, das zweimal, vor und nach der Geburt, in Monotherapie verabreicht wird, um die Ansteckung des Neugeborenen zu verhindern. Bis zu 75 Prozent Resistenz wurden zum Beispiel im südafrikanischen Hlabisa-Hospital bei 65 Schwangeren gemessen, die mit Nevirapine behandelt wurden. Noch schlimmer: Neugeborene, die aufgrund der Nevirapine-Resistenz von ihrer Mutter eine Aids-Infektion übernehmen, zeigen Anzeichen für einen mutierten Aids-Erreger, der eine spätere Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten (ARV) deutlich erschweren dürfte.
Auf Grund dieser Forschungsergebnisse hat der medizinische Kontrollrat am Kap die Empfehlung ausgesprochen, "so bald wie möglich" von der Monotherapie bei der Vergabe von Nevirapine Abstand zu nehmen und auf eine Kombinationstherapie umzusteigen.
Kombinationstherapien, wie sie Aids-Patienten erhalten, die an ARV-Programmen teilnehmen, bestehen in der Regel aus drei bis vier Medikamenten. Sie bieten durch ihren modularen Aufbau den Vorteil, die Wahrscheinlichkeit von auftretenden Resistenzen deutlich zu senken.
Von der AZ über die Studien befragt, betonte Norbert Forster vom Gesundheitsministerium, dass die bis jetzt vorgelegten Ergebnisse keinesfalls "vorschnelle Entscheidungen" bei den Verantwortlichen provozieren sollten. "Diese Studien geben uns Hinweise, aber sie schaffen bei den kleinen Testgruppen noch keine Fakten. Wir müssen erst auf tiefergehende Forschungergebnisse warten, bevor wir Entscheidungen treffen, die weitreichende Konsequenzen für die Behandlung und besonders die Kosten der Aids-Therapie hätten."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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