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Weidedisput schwelt weiter

Windhoek - Bei dem seit zehn Jahren andauernden Weidedisput in der Kavango-Region ist noch immer keine abschließende Lösung in Sicht.
Das geht aus den jüngsten Kabinettsbeschlüssen hervor, die eine "Bestandsaufnahme" über den Konflikt zwischen den Stammesbehörden der Ukwangali einerseits und der Oukwanyama andererseits enthält. Der Disput wurde von Hirten der Oukwanyama ausgelöst, die ihre Rinder bis vor kurzem illegal im Stammesgebiet der Ukwangali weiden ließen.
Im Februar 2008 hatte das Obergericht angeordnet, dass die Rinderhirten das Gebiet zusammen mit ihrem Vieh räumen müssen. Im Juni vergangenen Jahres wurden 49 der Hirten mit ihren etwa 3500 Rindern auf acht nahegelegenen Farmen der Namibischen Entwicklungsgesellschaft (NDC) umgesiedelt.
Laut Kabinettserklärung haben sich die umgesiedelten Rinderhüter seitdem mehrmals darüber beschwert, dass auf den NDC-Farmen nicht ausreichend Wasser für ihr Vieh vorhanden sei. Eine "Inspektion" der NDC habe bestätigt, dass die Bohrlöcher und Wasserpumpen auf einigen der Umsiedlungsfarmen "irreparabel beschädigt" seien.
Vertreter eines speziell dafür eingerichteten Kabinettskomitees haben laut Kabinettserklärung im Februar 2010 die NDC-Farmen besucht und die dort angesiedelten Hirten angewiesen, "alternatives Weideland" für ihre Rinder zu suchen, da ihr Pachtrecht auf den NDC-Farmen Ende Juni 2010 verstreiche. Weil die Rinderhüter vor Ablauf dieser Frist jedoch nicht fündig geworden seien, habe das Kabinett beschlossen, ihre Pacht auf den NDC-Farmen um weitere 12 Monate zu verlängern.
In der Zwischenzeit sollen sich die betroffenen Oukwanyama beim Ministerium für Ländereien um eine Umsiedlung bewerben. Außerdem sollen sie die Fristverlängerung dazu nutzen, einen Teil ihrer Rinder an Meatco zu verkaufen, um eine spätere Umsiedlung zu erleichtern.
Die ortsansässigen Ukwangali in der Kavango-Region hatten über Jahre vergeblich versucht, die unerwünschten Hirten aus Ohangwena und Oshikoto aus ihrem Stammesgebiet zu vertreiben. Dabei griffen sich zwischenzeitlich auch zu illegalen Maßnahmen, indem sie Wasserstellen der Rinderhüter besetzten und deren Kraalanlagen zerstörten. Die Viehbesitzer finden nach eigenen Angaben in den Kommunalgebieten ihrer Herkunft keinen Platz mehr für ihr Vieh, weil dort viele Areale eingezäunt worden seien.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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