Weihnachtsmarkt mit alter Schweizer Tradition
Auf verschiedenen Weihnachtsmärkten in Windhoek und anderen Orten wurden die Namibier in den vergangenen Wochen auf das Fest eingestimmt. Eine der neuen Veranstaltungsorte war die Farm Neuweiler östlich von Windhoek, beim Abzweig nach Dordabis - dort fand am 3. Advent-Wochenende ein Weihnachtsmarkt mit einem Hauch von Schweizer Tradition statt.
Mehr als 600 Besucher kamen an zwei Tagen zu diesem Markt, der in der „Scheune“, stattfand. Eigentlich ist Farm Neuweiler ein 650 Hektar großer Plot und eigentlich ist die Scheune eine alte Werkstatthalle, verriet die Farmeigentümerin Fabienne Schuwey. Die Schweizerin und die fünf weiteren Familien/Wohnparteien auf dem Grundstück haben sich aber große Mühe mit der Organisation und Dekoration gegeben, so dass in der „Scheune“ richtig weihnachtliche Stimmung aufkam. Dafür sorgten natürlich auch die Aussteller, die vor allem selbst angebaute, selbst gebackene und selbst gefertigte Waren anboten. Bei der Auswahl der Austeller habe man auf Qualität geachtet, man wollte keinen Ramsch haben, so Schuwey.
Zum Hingucker avancierte ganz klar der riesige Weihnachtsbaum, der verkehrt herum von der Decke hing und an dem Früchte, Würste sowie Holzdekorationen befestigt waren. Dies sei ein alter Schweizer Brauch, erklärte Schuwey eine Traddition ihrer Heimat. Demnach hätten sich die Menschen in der Schweiz früher keinen aufwändigen, glitzernden Baumschmuck leisten können und deshalb den Weihnachtsbaum mit Früchten, Wurst, Lebkuchen und anderen Lebensmitteln behangen. Damit die Mäuse aber nicht am Baum hochklettern und die Dekoration klauen, habe man den Baum kurzerhand verkehrtherum an der Decke befestigt.
Eine weitere Premiere auf dem Weihnachtsmarkt in der Scheune hatte „Rambo the Rhino“. Dieses lebensgroße Modell eines Nashorns hatte die Organisation I.S.A.P. (Intelligence Support against Poaching) ausgestellt, die damit auf die Situation der Dickhäuter und die Gefahr, denen diese durch Wilderei ausgesetzt sind, aufmerksam gemacht hat. Laut I.S.A.P.-Geschäftsführer Fritz Kaufmann brachte der Verkauf von T-Shirts und anderen I.S.A.P.-Artikeln sowie von Büchern beim Flohmarkt in der Scheune insgesamt rund 10400 Namibia-Dollar in die Kasse, die nun für die weitere Auftritte von „Rambo the Rhino“ verwendet werden können.
Für alle Beteiligten war der Weihnachtsmarkt auf Neuweiler ein Erfolg. Man sieht sich wieder in der Scheune, versprach Eigentümerin Schuwey - nicht erst zur Adventszeit, sondern schon vor dem Osterfest zum Ostermarkt.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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