Weimanns "Gehilfe" fertigt einen Dachstuhl in 35 Minuten an

Zimmerer Horst Weimann hat für seinen Betrieb Weimann's Carpenters in Swakopmund für 1,4 Mio. Namibia-Dollar eine neue "Hilfskraft" aus Deutschland kommen lassen. "Es gibt viel zu wenig Fachkräfte in Namibia", begründet er diesen Erwerb. Bei seinem neuen Gehilfen handelt es sich allerdings nicht um ein menschliches Wesen, sondern um eine Hundegger P-10. Diese Maschine ist jetzt einzigartig in Namibia und lediglich die zweite dieser Art in ganz Afrika. Weltweit gibt es ganze 3500 Stück davon.

Die erste Gebrauchsvorführung vergangene Woche wurde nicht nur für den Laien, sondern auch für den Fachmann zu einem beeindruckten "Schauspiel". Computergesteuert und mit einem "Joystick" in der Hand ließ der Zimmerer einen Balken nach dem anderen auf dem Fließband entlanglaufen - die Maschine machte den Rest. Exakt eingestellt, akkurat abgemessen, auf die richtige Länge zugeschnitten, fein sorgsam gehobelt und sogar mit auf den Millimeter genau eingezeichneten Abstand für die Montierung kamen die Balken am Fließband-Ende wieder heraus. Über die perfekte Markierung auf den Balken staunten sogar die Handlanger. Nach 35 Minuten setzte Weimann die Balken auf vier dafür bereit gestellte Böcke. Sogar die Löcher für die Schrauben waren vorgebohrt worden.
Die Hundegger P-10 kommt vom Unternehmen Hans Hundegger Maschinenbau in Hawangen/Deutschland. Installiert hat sie hier der Ingenieur Christian Manz mit unterstützender Hilfe durch Horst Ellinger und Wilko Lorck von Electralink. Jörg-Peter Ebert von der Software-Firma Dietrich's Software programmierte den Computer.

Trotz neuer, zuverlässiger und besonders schnell arbeitender "Fachkraft" werde deshalb bei Weimann's Carpenters niemand entlassen, so der Chef. "Die Hundegger P-10 hilft uns, den Auftragsdruck besser bewältigen zu können", sagt er und er fügt hinzu: "Wir streben jetzt die Dienstbezeichnung 'Fabrik' an und erwarten sehnlichst die Bestätigung von der Regierung."