Weiße Oryx-Antilope erzielt 160000 N$

Windhoek - "Der Preis ist völlig verrückt, aber wenn Wildfarmer die Tiere haben wollen, wie vor einigen Jahren die Rappenantilopenbullen des Umweltministeriums, dann erzielen seltene Arten diese ungewöhnlich hohen Preise", sagte der Organisator der Wildversteigerung von African Wildlife Services, Dr. Hans-Otto Reuter. Fünf weiße Oryxantilopen von einer Wildfarm bei Maltahöhe wurden von einem südafrikanischen Interessenten am vergangenen Freitag in Windhoek für 800000 Namibia-Dollar, 160000 N$ pro Tier, ersteigert. Insgesamt kamen 679 Tiere unter den Hammer, von denen 275 keinen Abnehmer fanden. Zahlreiche Tiere sollten aus Südafrika eingeführt werden, aber da in dem südlichen Nachbarland das Rifttalfieber ausgebrochen ist, sind seit einiger Zeit sämtliche Importe von Paarhufern und Produkten dieser Tiere verboten worden (AZ berichtete). Die Organisatoren der Katalogwildauktion versprachen den Interessenten, dass die Tiere binnen zweier Monate nach Aufhebung des Einfuhrverbots geliefert würden, aber da niemand weiß, wie lange das Importverbot in Kraft bleiben wird, waren die Käufer nicht gewillt, für diese Tiere die Hand zu heben.
Die letzte reine Katalogversteigerung von African Wildlife Services war im Jahre 2006 angeboten worden. In den vergangenen Jahren wurden Tiere lebend auf der Farm Okosongoro versteigert und einige wenige per Katalog. Enttäuschend wenige Interessenten hatten sich am Freitag zu der Auktion eingefunden. "Ich bin mit dem Resultat sehr zufrieden, denn die wenigen Käufer haben besonders für die gewöhnlichen Arten teilweise sehr hohe Preise geboten. Erstaunlich ist, dass seltene Arten wie die beiden Zebra-Arten, Elenantilopen, die beiden Gnu-Arten und Wasserböcke dagegen eher niedrige Preise erzielten", sagte der Tierarzt Reuter. Schon in dieser Woche werde mit dem Fang der verkauften Tiere begonnen.
Keiner der 23 Riedböcke, die aus Südafrika eingeführt werden sollten, fand einen Abnehmer. Keinen neuen Besitzer fanden die 23 Ellipsen-Wasserböcke, die alle von hiesigen Wildfarmen angeboten wurden. Von 22 Elenantilopen konnten nur zwei Bullen für je 8000 N$ einen Interessenten finden, die beiden Zuchtgruppen von je zehn Tieren wurden nicht verkauft. Alle 111 Springböcke fanden einen neuen Besitzer zu einem Preis von 1000 bis 2600 N$ pro Tier. Sechs Pferdeantilopen je 115000 N$, aber von 14 Rappenantilopen wurden sechs nicht verkauft. Bei zwei jungen Bullen fiel der Hammer bei 40000 pro Tier, bei einem sechsjährigen Bullen bei 70000 N$ und zwei Rappenantilopenkühe wurden für je 245000 N$ verkauft. Zwei Breitmaulnashornbullen erzielten je 150000 N$ und eine Breitmaulnashornkuh 270000 N$.
32 Burchells-Zebras, die in Familiengruppen von je acht Tieren unter den Hammer kamen, konnte alle für je 6000 N$ ersteigert werden. Auch alle Hartmanns-Zebras, die wie die Burchells-Zebras in Namibia als spezial geschütztes Wild klassifiziert sind, fanden einen Abnehmer zum Preis von 6000 und 6500 N$. Dagegen wurden von den 35 angebotenen seltenen Schwarznasen-Impala nur 15 für 10000 N$ pro Tier verkauft.
Im Jahre 2006 kamen 499 Tiere unter den Hammer von denen 226 nicht verkauft wurden und ein Umsatz von 2,2 Millionen Namibia-Dollar erzielt werden konnte. 2005 waren es 2,9 Mio. N$ und 939 Tiere von denen 277 keinen neuen Besitzer fanden.