Weiter an der Demokratie bauen
Windhoek - Aus der früheren kritiklosen Unterstützung der Schweden für die SWAPO während des Befreiungskampfes ist ein differenzierteres Verhältnis zum gesamten Namibia geworden, wie aus den Diskussionsbeiträgen schwedischer Diplomaten und Vertreter nichtstaatlicher Organisationen hervorging. Das Tagungsprogramm hatte zunächst den Werdegang schwedisch-namibischer Beziehungen zum Thema, ging dann jedoch im Dialog zunehmend zur aktuellen Bestandsaufnahme namibischer Verhältnisse über. Das Symposium war von der schwedischen Botschaft in Windhoek sowie von der Dag-Hammarskjöld-Stiftung in Uppsala, Schweden, einberufen worden.
Alt-Minister Andimba Toivo ya Toivo, ehemaliger Insasse von Robben Island, ehemaliger Exilant und später Minister im namibischen Kabinett, hatte die Gesprächsrunde mit einem historischen Rückblick auf die schwedisch-namibischen Beziehungen eröffnet. Er erwähnte den schwedischen Forschungsreisenden Charles Andersson, der Mitte des 19. Jahrhunderts mehrere Jahre im präkolonialen Südwestafrika forschte, prospektierte und im Konflikt zwischen Nama und Ovaherero intervenierte. "Dann schlief das Verhältnis 108 Jahre ein", erinnerte sich Ya Toivo, bis der nationale Widerstand junge Namibier - zunächst auf Einladung - Anfang der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts nach Schweden führte. "Danach ist das Verhältnis zwischen Schweden und der SWAPO und später zwischen Schweden und Namibia, weit gediehen", so Ya Toivo weiter.
Bei dem gut besuchten Symposium waren viele Namibier anwesend, die mehrere Jahre im schwedischen Exil verbracht haben. Das Tagesprogramm konzentrierte sich hauptsächlich auf Demokratie und Menschenrechte, Presse- und Meinungsfreiheit sowie auf namibisch-schwedische Zukunftsperspektiven. Als Namibia unter südafrikanischer Verwaltung stand, war Schweden der Kritik ausgesetzt, dass es die Befreiungsbewegung SWAPO unterstützte. Während der letzten zwei Jahre ist Schweden von der SWAPO-Regierung unter Beschuss gekommen, weil unter Anderem die Nationale Gesellschaft für Menschenrechte (NGfM) sowie das Zentrum für Rechtsbeistand (LAC) von Schweden unterstützt werden. Das LAC hat vor der Unabhängigkeit kriegerischen und zivilen Unabhängigkeitsverfechtern Rechtsbeistand verliehen, derweil es seit 1990 für Zivilrechte eintritt, die durch bürokratische Willkür bedroht werden. Auch die NGfM bringt die namibische Regierung des Öfteren durch Kritik und Offenlegung von Menschenrechtsverstößen in Verlegenheit. Die SWAPO-Regierung greift in solchen Fällen nicht nur den NGfM-Direktor Phil ya Nangoloh sondern auch seine internationalen Partner, darunter Schweden, an. Nangoloh und LAC-Direktor Norman Tjombe sowie Vertreter der namibischen Rundfunk- und Fernsehanstalt und des Namibischen Redakteursforums waren aktiv am Programm beteiligt.
Der ehemalige schwedische Botschafter Sten Rylander, der der SWAPO zuerst im angolanischen Exil in Luanda geholfen hatte und nach 1990 die schwedische Mission in Windhoek leitete, ging auf ein unbewältigtes Kapitel ein, die nicht rehabilitierten, so genannten Spione und Dissidenten der SWAPO, die in Untergrundkerkern festgehalten wurden: "Wir waren über die Nachrichten der Kerker skeptisch, weil diese Information von den Südafrikanern kam. Aber das kann man nicht unter den Teppich kehren. Es sollte ein Versöhnungsverfahren eingeleitet werden."
Alt-Minister Andimba Toivo ya Toivo, ehemaliger Insasse von Robben Island, ehemaliger Exilant und später Minister im namibischen Kabinett, hatte die Gesprächsrunde mit einem historischen Rückblick auf die schwedisch-namibischen Beziehungen eröffnet. Er erwähnte den schwedischen Forschungsreisenden Charles Andersson, der Mitte des 19. Jahrhunderts mehrere Jahre im präkolonialen Südwestafrika forschte, prospektierte und im Konflikt zwischen Nama und Ovaherero intervenierte. "Dann schlief das Verhältnis 108 Jahre ein", erinnerte sich Ya Toivo, bis der nationale Widerstand junge Namibier - zunächst auf Einladung - Anfang der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts nach Schweden führte. "Danach ist das Verhältnis zwischen Schweden und der SWAPO und später zwischen Schweden und Namibia, weit gediehen", so Ya Toivo weiter.
Bei dem gut besuchten Symposium waren viele Namibier anwesend, die mehrere Jahre im schwedischen Exil verbracht haben. Das Tagesprogramm konzentrierte sich hauptsächlich auf Demokratie und Menschenrechte, Presse- und Meinungsfreiheit sowie auf namibisch-schwedische Zukunftsperspektiven. Als Namibia unter südafrikanischer Verwaltung stand, war Schweden der Kritik ausgesetzt, dass es die Befreiungsbewegung SWAPO unterstützte. Während der letzten zwei Jahre ist Schweden von der SWAPO-Regierung unter Beschuss gekommen, weil unter Anderem die Nationale Gesellschaft für Menschenrechte (NGfM) sowie das Zentrum für Rechtsbeistand (LAC) von Schweden unterstützt werden. Das LAC hat vor der Unabhängigkeit kriegerischen und zivilen Unabhängigkeitsverfechtern Rechtsbeistand verliehen, derweil es seit 1990 für Zivilrechte eintritt, die durch bürokratische Willkür bedroht werden. Auch die NGfM bringt die namibische Regierung des Öfteren durch Kritik und Offenlegung von Menschenrechtsverstößen in Verlegenheit. Die SWAPO-Regierung greift in solchen Fällen nicht nur den NGfM-Direktor Phil ya Nangoloh sondern auch seine internationalen Partner, darunter Schweden, an. Nangoloh und LAC-Direktor Norman Tjombe sowie Vertreter der namibischen Rundfunk- und Fernsehanstalt und des Namibischen Redakteursforums waren aktiv am Programm beteiligt.
Der ehemalige schwedische Botschafter Sten Rylander, der der SWAPO zuerst im angolanischen Exil in Luanda geholfen hatte und nach 1990 die schwedische Mission in Windhoek leitete, ging auf ein unbewältigtes Kapitel ein, die nicht rehabilitierten, so genannten Spione und Dissidenten der SWAPO, die in Untergrundkerkern festgehalten wurden: "Wir waren über die Nachrichten der Kerker skeptisch, weil diese Information von den Südafrikanern kam. Aber das kann man nicht unter den Teppich kehren. Es sollte ein Versöhnungsverfahren eingeleitet werden."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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