Weiter Chaos am Flughafen in Kabul
Warnung vor möglichem Anschlag
Von Deutsche Presse-Agentur
Washington/Kabul/Berlin
Eine Woche nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hoffen dort weiterhin Zehntausende verzweifelte Menschen auf ihre Evakuierung durch westliche Staaten. Die Bundeswehr teilte mit, sie habe inzwischen mehr als 2130 Menschen aus Kabul ausgeflogen. Die US-Streitkräfte brachten nach Angaben des Pentagons seit Beginn ihrer Mission 17 000 Menschen über die Luftbrücke in Sicherheit. Das Chaos vor dem Flughafen dauerte an.
Der Korrespondent des britischen Senders Sky News, Stuart Ramsay, berichtete von vor Ort, am Samstag seien mehrere Menschen im Gedränge ums Leben gekommen. Die Evakuierung von Schutzsuchenden durch die Bundeswehr geriet inmitten der chaotischen Verhältnisse am Flughafen zwischenzeitlich ins Stocken. Mehrere Flugzeuge der Bundeswehr konnten nur wenige Menschen an Bord nehmen.
Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf ungenannte US-Verteidigungsquellen von der Gefahr eines Anschlags der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf den Kabuler Flughafen und dessen Umgebung. Das US-Militär bemühe sich daher, Amerikanern, anderen Ausländern und afghanischen Mitarbeitern der US-Regierung „alternative Routen“ zum Flughafen aufzuzeigen. Die Taliban seien sich der Bemühungen bewusst und stimmten sich mit den US-Vertretern ab. Die Taliban und der regional aktive Zweig des IS sind tief verfeindet und haben in der Vergangenheit gegeneinander gekämpft.
Die deutsche und die amerikanische Botschaft in Kabul rieten ihren Staatsbürgern von Versuchen ab, den Flughafen zu erreichen. Die US-Botschaft rief Amerikaner dazu auf, den Flughafen aufgrund möglicher Sicherheitsbedrohungen zu meiden.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sicherte zu, dass die Bundeswehr die Evakuierung unter Hochdruck fortsetzen werde. Pentagon-Sprecher John Kirby sagte: „Wir wissen, dass wir sowohl gegen die Zeit als auch gegen den Raum kämpfen. Das ist das Rennen, in dem wir uns gerade befinden.“
Das Zeitfenster für weitere Evakuierungen aus Kabul wird immer kleiner. Die USA wollen eigentlich zum 31. August den Abzug ihrer Truppen abschließen. Eine Fortführung des Evakuierungseinsatzes ohne die USA gilt als ausgeschlossen. Die Bundeswehr verlegte zwei Hubschrauber nach Kabul, um mehr Möglichkeiten bei den Evakuierungen zu haben.
Die Bundesregierung hatte bereits eingestanden, dass sie vom Tempo der Machtübernahme durch die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan überrascht worden war. Vor diesem Hintergrund hatten sich bereits Politiker von Grünen, FDP und Linken die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Bundestag nach der Wahl am 26. September vorbehalten. Die Opposition wirft der Regierung vor, die Ausreise der afghanischen Helfer von Bundeswehr und Bundesregierung verschleppt zu haben.
Kramp-Karrenbauer räumte eine massive Fehleinschätzung der Bundesregierung angesichts des Vormarschs der Taliban ein.
Washington/Kabul/Berlin
Eine Woche nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hoffen dort weiterhin Zehntausende verzweifelte Menschen auf ihre Evakuierung durch westliche Staaten. Die Bundeswehr teilte mit, sie habe inzwischen mehr als 2130 Menschen aus Kabul ausgeflogen. Die US-Streitkräfte brachten nach Angaben des Pentagons seit Beginn ihrer Mission 17 000 Menschen über die Luftbrücke in Sicherheit. Das Chaos vor dem Flughafen dauerte an.
Der Korrespondent des britischen Senders Sky News, Stuart Ramsay, berichtete von vor Ort, am Samstag seien mehrere Menschen im Gedränge ums Leben gekommen. Die Evakuierung von Schutzsuchenden durch die Bundeswehr geriet inmitten der chaotischen Verhältnisse am Flughafen zwischenzeitlich ins Stocken. Mehrere Flugzeuge der Bundeswehr konnten nur wenige Menschen an Bord nehmen.
Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf ungenannte US-Verteidigungsquellen von der Gefahr eines Anschlags der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf den Kabuler Flughafen und dessen Umgebung. Das US-Militär bemühe sich daher, Amerikanern, anderen Ausländern und afghanischen Mitarbeitern der US-Regierung „alternative Routen“ zum Flughafen aufzuzeigen. Die Taliban seien sich der Bemühungen bewusst und stimmten sich mit den US-Vertretern ab. Die Taliban und der regional aktive Zweig des IS sind tief verfeindet und haben in der Vergangenheit gegeneinander gekämpft.
Die deutsche und die amerikanische Botschaft in Kabul rieten ihren Staatsbürgern von Versuchen ab, den Flughafen zu erreichen. Die US-Botschaft rief Amerikaner dazu auf, den Flughafen aufgrund möglicher Sicherheitsbedrohungen zu meiden.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sicherte zu, dass die Bundeswehr die Evakuierung unter Hochdruck fortsetzen werde. Pentagon-Sprecher John Kirby sagte: „Wir wissen, dass wir sowohl gegen die Zeit als auch gegen den Raum kämpfen. Das ist das Rennen, in dem wir uns gerade befinden.“
Das Zeitfenster für weitere Evakuierungen aus Kabul wird immer kleiner. Die USA wollen eigentlich zum 31. August den Abzug ihrer Truppen abschließen. Eine Fortführung des Evakuierungseinsatzes ohne die USA gilt als ausgeschlossen. Die Bundeswehr verlegte zwei Hubschrauber nach Kabul, um mehr Möglichkeiten bei den Evakuierungen zu haben.
Die Bundesregierung hatte bereits eingestanden, dass sie vom Tempo der Machtübernahme durch die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan überrascht worden war. Vor diesem Hintergrund hatten sich bereits Politiker von Grünen, FDP und Linken die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Bundestag nach der Wahl am 26. September vorbehalten. Die Opposition wirft der Regierung vor, die Ausreise der afghanischen Helfer von Bundeswehr und Bundesregierung verschleppt zu haben.
Kramp-Karrenbauer räumte eine massive Fehleinschätzung der Bundesregierung angesichts des Vormarschs der Taliban ein.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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