Welttorhüter Pfannenstiel als WM-Experte im deutschen Fernsehen
Wenn heute Abend (Anstoß 19.30 Uhr) im Soccer City-Stadion von Johannesburg der letzte afrikanische Vertreter Ghana gegen den zweimaligen Weltmeister Uruguay um den Einzug in das Halbfinale kämpft, dann drückt Lutz Pfannenstiel den "Black Stars" ganz besonders stark die Daumen, während er im Dienst des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) das Spielgeschehen analysiert.
Im Dezember erhielt der Torwarttrainer der namibischen Fußball-Nationalmannschaft einen Anruf aus Deutschland. Am anderen Ende der Leitung: Christoph Hamm, Programmchef des ZDF und hauptverantwortlich für die Berichterstattung des öffentlich rechtlichen Senders rund um die WM 2010. Hamm war dabei, sein Expertenteam für die erste Fußball-WM auf afrikanischem Boden zusammenzustellen und stieß bei der Suche auf einen Mann, der optimal in sein Konzept passte.
Lutz Pfannenstiel hatte im Laufe seiner bewegten Karriere als erster Fußball-Profi überhaupt auf allen sechs FIFA-Kontinenten sein Geld verdient - u.a. in den WM-Teilnehmerländern Australien, Brasilien, England und Neuseeland sowie dem Gastgeberland Südafrika. "Mir war sofort klar, das ist unser Mann", sagte Hamm im Rückblick. Auch Pfannenstiel musste nicht lange überlegen. "Eine solche Anfrage von einer der größten europäischen Sendeanstalten schlägt man nicht aus", so Pfannenstiel. Zumal der fußballverrückte 37-Jährige nebenbei noch die Chance erhalten sollte, das große Weltturnier seines geliebten Sports hautnah mitzuerleben.
Wenige Tage vor dem WM-Start wurde Pfannenstiel vom ZDF aus Windhoek in die südafrikanische Wirtschaftsmetropole Johannesburg eingeflogen. Das International Broadcast Centre (IBC) sollte während der Vorrunde der tägliche Arbeitsplatz von Pfannenstiel werden. Nur einen Steinwurf vom imposanten Soccer City-Stadion - in dem am 11. Juni das Eröffnungsspiel stattfand und wo sich der Kreis am 11. Juli mit der Austragung des Endspiels schließen wird - entfernt, hatte das ZDF sein Hauptquartier bezogen.
Pfannenstiel war aufgrund seiner einzigartigen Erfahrung zum ZDF-Experten für Ozeanien und "Schwarzafrika" ernannt worden und somit für insgesamt sieben Teams zuständig. Neben den beiden ozeanischen Vertretern Australien und Neuseeland waren dies Gastgeber Südafrika sowie die Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun und Nigeria. Aufgrund des automatischen Startrechts der gastgebenden südafrikanischen Nationalmannschaft "Bafana Bafana" hatten sich sechs afrikanische Nationen (Tunesien als nordafrikanischer Vertreter) qualifiziert - so viele wie nie zuvor in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft.
Pfannenstiel kam somit eine wichtige Rolle im Expertenteam zu. Wann immer eines seiner Teams im Einsatz war, bildete er gemeinsam mit dem bekannten deutschen Fernsehmoderator (u.a. Aktuelles Sportstudio, Aktenzeichen XY), Rudi Cerne, sowie dem früheren Profi-Schiedsrichter Urs Meier ein starkes Trio vor und hinter der Kamera. Pfannenstiel wusste dabei durch seine lockere Art zu überzeugen. "Er ist ein ähnlich direkter Typ wie Jürgen Klopp", lobte Cerne die Fernsehauftritte des Welttorhüters im Vergleich mit dem populären ZDF-Experten und aktuellen Trainer des Bundesligisten Borussia Dortmund.
Auch das Zusammenspiel mit dem charismatischen Schweizer Ex-Schiri Meier gelang prächtig. Cerne: "Sollte man die Vuvuzelas verbieten?" Pfannenstiel: "Das wäre, als wenn man in der Schweiz die Kuhglocke verbieten würde, gell Urs?" Worauf hin Meier in seinem markanten schweizerdeutschen Dialekt konterte: "Das geht nicht, dann gäb's keine Milch und keinen Käse mehr."
Zudem wusste der gebürtige Bayer mit Fachkenntnis zu glänzen, indem er trotz der nach dem Eröffnungsspiel (1:1 gegen Mexiko) im Gastgeberland allgegenwärtigen Euphorie um "Bafana Bafana" ein Vorrunden-Aus der auf Position 83 der Fifa-Weltrangliste rangierenden Südafrikaner vorhersagte und Ghana als stärkste afrikanische Nation einschätzte. Aus den Reihen der Ghanaer hob er zu Beginn des Turniers Angreifer Asamoah Gyan hervor, der mit bislang drei Treffern tatsächlich zu einem der Stars dieser WM avancierte.
Doch bis auf die Ghanaer wurde Pfannenstiel von "seinen Mannschaften" im Stich gelassen - für sechs seiner sieben Teams war bereits nach der Vorrunde Schluss. Und so war auch für Pfannenstiel das Hautnah-Erlebnis WM 2010 nach der Halbzeit beendet. Es ging zurück nach Windhoek, von wo aus er die ZDF-Kollegen in Südafrika jedoch weiterhin mit seinem Insiderwissen über die ghanaische Mannschaft versorgt.
Durch seine gelungenen Auftritte hat sich Pfannenstiel nicht nur für weitere Engagements beim ZDF empfohlen - das olympische Fußballturnier 2012 in London ist schon im Terminkalender notiert - sondern machte auch die afrikanischen Medien auf sich aufmerksam. In der zweiten Woche der Vorrunde war er täglich von einem Verbund afrikanischer TV-Sender als Experte für die europäischen Teams interviewt worden.
Auch abseits der Fernsehstudios, in denen er täglich so prominenten Fußballgrößen wie Oliver Kahn und Mehmet Scholl die Klinke in die Hand gab, knüpfte Pfannenstiel wertvolle Kontakte. So stürzte er sich gemeinsam mit Weltstars wie dem dreifachen Weltfußballer des Jahres, Zinedine Zidane, oder dem 74-fachen niederländischen Nationalspieler Edgar Davids in das Nachtleben von Johannesburg. Vielleicht wird auch Namibia von diesen Kontakten profitieren, wenn im kommenden Jahr die Spieler von Pfannenstiels Weltauswahl "Global United" wieder ihr Stelldichein in Windhoek geben.
Im Dezember erhielt der Torwarttrainer der namibischen Fußball-Nationalmannschaft einen Anruf aus Deutschland. Am anderen Ende der Leitung: Christoph Hamm, Programmchef des ZDF und hauptverantwortlich für die Berichterstattung des öffentlich rechtlichen Senders rund um die WM 2010. Hamm war dabei, sein Expertenteam für die erste Fußball-WM auf afrikanischem Boden zusammenzustellen und stieß bei der Suche auf einen Mann, der optimal in sein Konzept passte.
Lutz Pfannenstiel hatte im Laufe seiner bewegten Karriere als erster Fußball-Profi überhaupt auf allen sechs FIFA-Kontinenten sein Geld verdient - u.a. in den WM-Teilnehmerländern Australien, Brasilien, England und Neuseeland sowie dem Gastgeberland Südafrika. "Mir war sofort klar, das ist unser Mann", sagte Hamm im Rückblick. Auch Pfannenstiel musste nicht lange überlegen. "Eine solche Anfrage von einer der größten europäischen Sendeanstalten schlägt man nicht aus", so Pfannenstiel. Zumal der fußballverrückte 37-Jährige nebenbei noch die Chance erhalten sollte, das große Weltturnier seines geliebten Sports hautnah mitzuerleben.
Wenige Tage vor dem WM-Start wurde Pfannenstiel vom ZDF aus Windhoek in die südafrikanische Wirtschaftsmetropole Johannesburg eingeflogen. Das International Broadcast Centre (IBC) sollte während der Vorrunde der tägliche Arbeitsplatz von Pfannenstiel werden. Nur einen Steinwurf vom imposanten Soccer City-Stadion - in dem am 11. Juni das Eröffnungsspiel stattfand und wo sich der Kreis am 11. Juli mit der Austragung des Endspiels schließen wird - entfernt, hatte das ZDF sein Hauptquartier bezogen.
Pfannenstiel war aufgrund seiner einzigartigen Erfahrung zum ZDF-Experten für Ozeanien und "Schwarzafrika" ernannt worden und somit für insgesamt sieben Teams zuständig. Neben den beiden ozeanischen Vertretern Australien und Neuseeland waren dies Gastgeber Südafrika sowie die Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun und Nigeria. Aufgrund des automatischen Startrechts der gastgebenden südafrikanischen Nationalmannschaft "Bafana Bafana" hatten sich sechs afrikanische Nationen (Tunesien als nordafrikanischer Vertreter) qualifiziert - so viele wie nie zuvor in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft.
Pfannenstiel kam somit eine wichtige Rolle im Expertenteam zu. Wann immer eines seiner Teams im Einsatz war, bildete er gemeinsam mit dem bekannten deutschen Fernsehmoderator (u.a. Aktuelles Sportstudio, Aktenzeichen XY), Rudi Cerne, sowie dem früheren Profi-Schiedsrichter Urs Meier ein starkes Trio vor und hinter der Kamera. Pfannenstiel wusste dabei durch seine lockere Art zu überzeugen. "Er ist ein ähnlich direkter Typ wie Jürgen Klopp", lobte Cerne die Fernsehauftritte des Welttorhüters im Vergleich mit dem populären ZDF-Experten und aktuellen Trainer des Bundesligisten Borussia Dortmund.
Auch das Zusammenspiel mit dem charismatischen Schweizer Ex-Schiri Meier gelang prächtig. Cerne: "Sollte man die Vuvuzelas verbieten?" Pfannenstiel: "Das wäre, als wenn man in der Schweiz die Kuhglocke verbieten würde, gell Urs?" Worauf hin Meier in seinem markanten schweizerdeutschen Dialekt konterte: "Das geht nicht, dann gäb's keine Milch und keinen Käse mehr."
Zudem wusste der gebürtige Bayer mit Fachkenntnis zu glänzen, indem er trotz der nach dem Eröffnungsspiel (1:1 gegen Mexiko) im Gastgeberland allgegenwärtigen Euphorie um "Bafana Bafana" ein Vorrunden-Aus der auf Position 83 der Fifa-Weltrangliste rangierenden Südafrikaner vorhersagte und Ghana als stärkste afrikanische Nation einschätzte. Aus den Reihen der Ghanaer hob er zu Beginn des Turniers Angreifer Asamoah Gyan hervor, der mit bislang drei Treffern tatsächlich zu einem der Stars dieser WM avancierte.
Doch bis auf die Ghanaer wurde Pfannenstiel von "seinen Mannschaften" im Stich gelassen - für sechs seiner sieben Teams war bereits nach der Vorrunde Schluss. Und so war auch für Pfannenstiel das Hautnah-Erlebnis WM 2010 nach der Halbzeit beendet. Es ging zurück nach Windhoek, von wo aus er die ZDF-Kollegen in Südafrika jedoch weiterhin mit seinem Insiderwissen über die ghanaische Mannschaft versorgt.
Durch seine gelungenen Auftritte hat sich Pfannenstiel nicht nur für weitere Engagements beim ZDF empfohlen - das olympische Fußballturnier 2012 in London ist schon im Terminkalender notiert - sondern machte auch die afrikanischen Medien auf sich aufmerksam. In der zweiten Woche der Vorrunde war er täglich von einem Verbund afrikanischer TV-Sender als Experte für die europäischen Teams interviewt worden.
Auch abseits der Fernsehstudios, in denen er täglich so prominenten Fußballgrößen wie Oliver Kahn und Mehmet Scholl die Klinke in die Hand gab, knüpfte Pfannenstiel wertvolle Kontakte. So stürzte er sich gemeinsam mit Weltstars wie dem dreifachen Weltfußballer des Jahres, Zinedine Zidane, oder dem 74-fachen niederländischen Nationalspieler Edgar Davids in das Nachtleben von Johannesburg. Vielleicht wird auch Namibia von diesen Kontakten profitieren, wenn im kommenden Jahr die Spieler von Pfannenstiels Weltauswahl "Global United" wieder ihr Stelldichein in Windhoek geben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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